Twitternde Haustiere wie Grumpy Cat oder Hündchen Penny Lane der US-Schauspielerin Susan Sarandon haben die Follower-Gemeinde längst für sich gewonnen. Nun tritt das erste Wildtier in ihre Fußstapfen: Dachs BG aus dem Joburg Zoo in Johannesburg, Südafrika, zwitschert seit dem 14. Juni 2013 lustige Neuigkeiten aus seiner Welt.

"Hi, ich bin BG, der twitternde Dachs!"

Zu Beginn seiner Twitter-Karriere sah das Ganze ja noch etwas holprig aus, doch schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen: "Aiughbaisjdsdn a aohnasdjaknsdam,sdn howdoesthiswork?anyone?djbasdmd...." Dies war der erste Eintrag des kleinen Dachses und wer sich wunderte, was diese meist unzusammenhängenden Buchstabenkombinationen sollen, wurde noch am selben Tag aufgeklärt:

"N a`zdjnxkax wq…is my English on? Are my words working? You have no idea how hard it is tweeting with these claws." Twittern mit Krallen war also der Auslöser für den kuriosen Post. Doch wer twittert schon mit Krallen? Auch diese Antwort folgte prompt: "Hi there. I'm BG, pleased to meet you. As of today I am the official social media spokesanimal for the JHB Zoo. Welcome to my tweets." ("Hi Leute. Ich bin BG und freue mich, euch kennenzulernen. Von heute an bin ich das offizielle Sprachrohr des JHB-Zoos in den sozialen Netzwerken. Herzlich Willkommen zu meinen Tweets!")

Die Welt aus der Sicht eines Dachses

BG , Bewohner und zeitgleich das Maskottchen vom Zoo Johannesburg, liefert seinen Followern nun täglich interessante Einblicke in das Leben eines Dachses und seinen kleinen alltäglichen Problemchen. Sei es nun die nicht ganz so harmonische Beziehung mit der Wildkatze aus dem Nachbargehege ( "The African Wild Cat next door thinks he's so cool cause he has ears." - "Die afrikanische Wildkatze von nebenan denkt, sie sei so unglaublich cool, nur weil sie Ohren hat." ) oder das Kopfzerbrechen darüber, dass Elefanten die einzigen Tiere sind, die nicht springen können und somit untauglich für ein Zoobasketball-Team sind – BG teilt jeden Gedanken mit seinen Fans.

"Und ich twittere quasi ohne fremde Hilfe!"

Wer nun aber denkt, kenn ich alles schon, hinter den Tweets des Tieres sitzt eh ein Mensch, der irrt hier. In das Gehege des Dachses wurden komplexe Sensoren eingebaut, die mit einem Computer verbunden sind. Aber keine Sorge,die gesamte Elektrik ist so verlegt, dass für BG, der naturgemäß alles gerne einmal anknabbert, keine Gefahr besteht. Berührt er nun also mit seinen Pfoten einen dieser Sensoren, twittert der Computer automatisch in seinem Namen eine – natürlich von Menschenhand – vorgetippte Meldung an die Community. Tritt BG beispielsweise auf einen Sensor am Futterplatz, postet er auch etwas, das mit Essen zu tun hat, ähnlich wie dieser Tweet hier: "Seven years bad luck when you kill a spider. Boy is this bad luck delicious." ("Es heißt, man hat sieben Jahre Pech, wenn man eine Spinne tötet. Wie köstlich dieses Pech doch schmeckt.")

BG, der beliebteste Dachs Südafrikas

Okay, ganz ohne menschliches Zutun geht es also auch für den gewitzten Dachs nicht. Aber seine Internet-Fans und das Publikum des Joburg-Zoos reagieren begeistert auf BG. Innerhalb von nicht einmal zwei Monaten hat Dachs BG über 2350 Follower bei Twitter und ist für den Zoo nicht mehr nur das Maskottchen, sondern inzwischen auch zum Besuchermagnet und Aushängeschild geworden. Dabei ist BG der Vorreiter für eine vielleicht bald ganz neue Art des Social Medias. Die Managerin des Joburg-Zoos, Letta Madlala, schließt nicht aus, dass in Zukunft auch andere Zoobewohner ihre Erlebnisse im World Wide Web teilen dürfen.