Rasend schnelle Couchpotatoes

Windhunde sind sehr vielseitig: Im Haus sind die Tiere ruhig und verschmust. Draußen geben sie Gas und vergessen auch mal ihr Herrchen.

Zu ihnen gehören die Größten und die Schnellsten: Windhunde sind Tiere der Superlative. Da sind die Irischen Wolfshunde mit einer Schulterhöhe von etwa einem Meter. Und die Englischen Greyhounds können über 70 Stundenkilometer schnell laufen, da kommt kaum einer hinterher. "Nach dem Gepard ist er das zweitschnellste Säugetier auf Land", erklärt Olaf Knauber vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband. "Und: Windhunde sind auch die faulsten Hunde." Die schlanken Tiere mit den majestätischen Bewegungen seien zudem ungewöhnlich ruhige, feinfühlige und unaufdringliche Hausgenossen, die sich den Gegebenheiten anpassten. Daher eignen sie sich gut für Familien, kinderlieb sind sie obendrein. Sie können problemlos mit auf die Arbeit und in den Urlaub genommen werden.

So ruhig sie im Haus sind, zeigen Windhunde draußen das andere Extrem. Dort drehen sie auf, toben und rennen. "Windhunde sind extrem bewegungsfreudig", sagt Marius Tünte vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. "Jeder, der sich einen Windhund anschafft, muss sich darüber im Klaren sein, dass er viel Zeit für eine artgerechte Haltung braucht."

In der Innenstadt wird ein Windhund eher nicht glücklich, da er dort seinen Bewegungsdrang oft nicht ausleben kann. Außerdem sollten besser keine Straßen in der Nähe sein, wenn er frei läuft. Für sportliche Besitzer ist er dagegen wie gemacht: als flotter Partner für Wanderungen, Joggingrunden, Rad- und Reittouren.

Allerdings sollte der Mensch in Feld und Wald wachsam sein, denn Windhunde jagen sehr gerne. Und sie sehen auf weite Distanz Bewegungen, die ihr Besitzer gar nicht wahrnimmt, und entscheiden sich schon mal für den Hasen und nicht für ihr Herrchen.

Wer einen Windhund beim Züchter kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Ein Welpe kostet meist zwischen 900 und 1600 Euro. Weit günstiger werden Hunde im Tierheim angeboten, sie stammen oft aus südlichen Ländern. Ihr Nachteil gegenüber Hunden vom Züchter: Der Besitzer weiß nicht, was sein neuer Mitbewohner schon erlebt hat und ob er vielleicht krank ist. Andererseits hat ein erwachsener Hund die anstrengende Welpenzeit schon hinter sich.

(DPA-TMN)
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