Silvester Tierschützer fordern Verbot lauter Böller

Bonn · Die Tierrechtsorganisation Peta hat Städte und Gemeinden aufgerufen, laute Feuerwerkskörper zu verbieten.

 Feuerwerk (Archiv).

Feuerwerk (Archiv).

Foto: dpa, ped hpl fux

Durch die extremen Knallgeräusche in der Silvesternacht seien nicht nur viele Menschen, sondern auch zahlreiche Haus- und Wildtiere enormem Stress und sogar Lebensgefahr ausgesetzt, heißt es in einem am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Brief an Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) und die Bürgermeister neun weiterer Städte mit ausgedehnten Park- und Grünanlagen.

Mit Blick auf den Tier- und Naturschutz sollten die Stadtoberhäupter die Nutzung lärmender Feuerwerkskörper spätestens ab dem nächsten Jahr untersagen, fordern die Tierschützer. "Wir bitten Bonn, dem Beispiel anderer Städte zu folgen, denn eine atemberaubende Silvesternacht ist auch ohne Knallerei und Angst möglich", sagt Peta-Referentin Jana Hoger.

Gerade Wildtiere reagieren besonders empfindlich auf die extreme Geräuschkulisse, so die Tierschützer; in der Regel flüchteten sie bei drohender Gefahr. Die Flucht wiederum koste die Tiere sehr viel Energie, die sie benötigen, um gut durch den Winter zu kommen. Schlimmstenfalls könne sie der außergewöhnliche Stress so schwächen, dass sie die Wintermonate nicht überleben. Zudem verlören auf der Flucht viele Tiere die Orientierung und erholten sich oft erst Tage oder Wochen später von dem Schock.

Laut Peta steigt jedes Jahr die Zahl der Hunde, Katzen oder Vögel, die in der Silvesternacht in Tierkliniken landen, weil sie sich auf der Flucht vor lärmenden Böllern verletzen. Zudem komme es dadurch auch zu Verkehrsunfällen mit aufgeschreckten Tieren.

Städte und Kommunen im Ausland hätten bereits laute Böller in der Silvesternacht verboten, darunter 850 Kommunen in Italien, berichteten die Tierschützer. In 56 Städten in den Niederlanden seien private Feuerwerke untersagt, darunter in Amsterdam, Den Haag und Amersfoort. Auch in Deutschland werde etwa in der Altstadt von Volkach, in Tübingen sowie in einigen Thüringer Kommunen Silvester ohne lautes Feuerwerk gefeiert, hieß es.

(wer)
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