Vögel Agaporniden - die "Lovebirds" unter den Vögeln

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Vögel: Agaporniden - die "Lovebirds" unter den Vögeln
Foto: Eva Nimtschek

Insgesamt gibt es neun Arten Unzertrennliche/Agaporniden. Häufig gehalten werden Pfirsich-, Schwarz- und Rosenköpfchen, seltener anzutreffen sind dagegen Orange-, Grau-, Erdbeer- und Rußköpfchen sowie Taranta-Agaporniden. Grünköpfchen sind dagegen nur in der freien Wildbahn anzutreffen. Die Heimat der wildlebenden Agapornidenarten ist Madagaskar und Afrika, wo sie als Höhlenbewohner gesellig in Schwärmen leben. Die Vögel kommen in vielen Farbvariationen vor, wobei zumeist die Farben Grün, Gelb und Rot überwiegen. In den meisten Fällen lassen sich Weibchen und Männchen äußerlich nicht unterscheiden. Bei einer Körperlänge von 10 bis 15 cm beträgt ihr Gewicht 40 bis 50 g. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Agaporniden wird mit zwölf bis 16 Jahren angegeben.

Vögel: Agaporniden - die "Lovebirds" unter den Vögeln
Foto: &lt;a href="http://tiere.rp-online.de/community/profil/user/nainakareena,12118" target="_blank"&gt;Nainakareena&lt;/a&gt;

Fortpflanzung

Ein Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern. Nach eine Brutdauer von 21 bis 25 Tagen kommen die Jungvögel auf die Welt. Den ersten Flug nehmen sie nach etwa fünf Wochen auf sich und werden nach weiteren fünf Wochen komplett selbstständig. Nach ungefähr sechs Monaten werden die Vögel geschlechtsreif.

Unterbringung

Die Größe der Voliere muss es den Vögeln erlauben, kleine Flugstrecken zurücklegen zu können, ohne hierbei mit den Flügeln an den Wänden anzustoßen. Maße von mindestens 1,2 x 1,0 x 0,6 (Breite x Höhe x Tiefe) sind demnach als Richtwert für zwei bis vier Tiere empfehlenswert. Doch auch bei dieser Volieregröße ist es erforderlich, den Tieren unter Aufsicht Freiflüge zu gewähren. Für Unzertrennliche ungeeignet sind kunststoffbeschichtete Gitter, weil die Beschichtung angenagt und kleine Plastikteile von den Vögeln verschluckt werden könnten. Damit die Tiere nicht unter Kochdunst, Tabakrauch, Zugluft und menschlichem Lärm leiden müssen, sollte die Voliere in einer ruhigen Ecke des Raumes, am besten in Fensternähe postiert werden. Vermieden werden sollte die unmittelbare Nähe eines Fernsehgerätes. Nachts sollten die Vögel abgedunkelt werden und zu einer etwa zehnstündigen Nachtruhe kommen. Für Tiere, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, ist es ratsam, das komplette Spektrum des Sonnenlichtes durch sogenannte Tageslichtlampen zur Verfügung zu stellen. Denn für ihren Knochenbau und ihre Wahrnehmung brauchen die Vögel auch den Ultraviolettbereich des Lichtes.

Pflege

Unzertrennliche sind Schwarmvögel, weshalb sie keinesfalls einzeln, sondern zu einem oder mehreren Paaren gehalten werden sollten. Diese Vogelart ist recht streitbar und hinsichtlich der Partnerwahl recht wählerisch: die ideale Zusammenstellung, die demnach ein friedliches Zusammenleben garantiert, ist die Haltung verschiedengeschlechtlicher Tiere. Hat sich dann endlich ein Pärchen gefunden, so besteht die Paarbindung ein Leben lang und die Vögel werden unzertrennlich. Allein die Anwesenheit des Partners bedeutet den Tieren alles. Das glückliche Paar kann sich den ganzen Tag miteinander beschäftigen. Sie klettern und spielen zusammen, zwitschern sich gerne etwas vor, sitzen eng beieinander und putzen und kraulen sich gegenseitig. Unzertrennliche können auch als Pärchen zahm werden, wobei der Mensch jedoch nie den Stellenwert des Vogelpartners erreichen oder diesen gar ersetzen kann. Ein Plastikvogel ist als Partnerersatz ebenfalls völlig ungeeignet und führt oftmals zu Verhaltensstörungen wie Selbstverstümmelung und Aggressivität. Die Inneneinrichtung der Voliere sollte ausschließlich aus Naturzweigen als Sitzstangen bestehen, regelmäßig gereinigt und anlässlich des ausgeprägten Nagetriebes der Tiere schnell ausgetauscht werden.

Naturzweige sind gesund für den Bewegungsapparat und sorgen durch die unterschiedlichen Durchmesser für eine willkommene Fußgymnastik. Die Zweige sollten nicht starr im Käfig angebracht werden, sondern dem Gewicht des Vogels nachgeben können. Sie sollten das Landen ermöglichen und nicht zu üppig ausfallen, da das Fliegen sonst unmöglich wird. In den Käfig gehören mehrere Futter- bzw. Wassernäpfe sowie eine Badegelegenheit (Badeschale, -häuschen oder nasses Grünzeug), die so angebracht werden müssen, dass sie nicht verschmutzen können. Unterhalb der Sitzstangen ist beispielsweise kein geeigneter Platz. Unzertrennliche brauchen keinen Nistkasten, denn dieser animiert zum Legen von Eiern. Stattdessen sollte ihnen ein Schlafhäuschen oder -brettchen zur Verfügung gestellt werden.

Ernährung

Neben der täglichen Versorgung mit frischem Trinkwasser ist eine ausgewogene Ernährung für Unzertrennliche sehr wichtig.

Dazu gehört:

- tierisches Eiweiß in Form von Hüttenkäse, Eifutter und gekochtem Ei

- Magengrit (Quarzgries zur Zerkleinerung der Körner im Magen)

- Mineralstoffe (Gritstein, Muschelgrit, Sepia) - Futterpflanzen (Rispengräser, Spinat, Salat, Löwenzahn, Vogelmiere)

- Obst und Gemüse

- Naturzweige von Kastanie, Linde, Eiche, Ahorn, Birke, Weide und ungespritzten Obstbäumen als Knabbergelegenheit

Nicht auf den Speiseplan gehören:

- Grünfutter aus der Nähe stark befahrener Straßen

- ranziges und überlagertes Futter

- energiereiche Knabberstangen

- Milch

- Speisereste vom Tisch

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