Kleintiere Der Hamster - ein nachtaktiver Buddler

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Kleintiere: Der Hamster - ein nachtaktiver Buddler
Foto: Alexruss/shutterstock.com

Der Hamster zählt heute zu den beliebtesten Haustieren. Unter den vielen Hamsterarten ist der Goldhamster in unseren Breitengraden der beliebteste und bekannteste. Goldhamster waren die ersten ihrer Art, die Europa eroberten. Dies war schätzungsweise um 1930 der Fall. In freier Natur ist der Feldhamster der einzige europäische Vertreter. Wer einen Hamster in seiner Wohnung hält sollte wissen, dass Hamster nachtaktive Tiere sind. Tagsüber verschläft er die Sonnenstunden, erwacht dann jedoch pünktlich zur Abenddämmerung. Hamster gelten als absolute Einzelgänger, die lediglich zur Paarung zusammenfinden. Demnach sollten keinesfalls zwei oder mehrere Tiere in einem Gehege gehalten werden. Kinder sollten einen Hamster nicht vor Vollendung des 10. Lebensjahres geschenkt bekommen, da sie ansonsten die kleinen, flinken Tiere nicht richtig halten können.

Darüber hinaus wird sie die Haltung zumeist langweilen, da das Nagetier erst gegen Abend aktiv wird. Der Besitzer sollte dem Hamster in den Abendstunden mindestens eine Stunde Auslauf gönnen. Dies sollte stets in einem sicheren Zimmer und unter Aufsicht geschehen. Hierzu bietet sich das Aufstellen eines großen Geheges an, da nahezu kein Raum wirklich hamstersicher ist. Schließlich verstecken sie sich gerne hinter Schränken und Sofas. Zudem knabbern sie in alles an, was sie unter ihre Beißerchen bekommen, egal ob Pflanzen, Kleidung, Vorhänge, Teppiche oder Kabel. Geschlechtsreif werden die kleinen Nager bereits nach zwei Monaten. Das Weibchen bringt im Anschluss an eine Tragzeit von zwei bis drei Wochen fünf bis neun Junge zur Welt. Um aufkommenden Rivalitätskämpfen vorzubeugen, sollten diese getrennt gehalten werden.

Körperbau und Aussehen

Der Körperbau des Hamsters ist ideal für das Wühlen und ein Leben unterhalb der Grasnarbe. Er ist kräftig und gedrungen. Er hat außerordentlich robuste Vorderbeine, mit denen er zur Nahrungssuche große Strecken zurücklegen und auch trockene Böden durchdringen kann. Sie besitzen starke Nagezähne, welche immer wieder nachwachsen. Typisch für die kleinen Nager sind ihre Backentaschen, in welchen die Nahrung gesammelt und anschließend in den Bau befördert wird.

Je nach Rasse weisen Hamster eine Größe von 7 cm bis 30 cm auf. Der größte Vertreter ist der Feldhamster, der kleinste dagegen der Roborowski Zwerghamster. Dazwischen sortieren sich der Campbell Zwerghamster, der Dsungarischer Zwerghamster, der Teddyhamster sowie der Goldhamster. Sämtliche Hamster haben ein relativ kurzes Leben. So werden sie zwischen 1,5 und 3 Jahre alt. Der stark verbreitete Goldhamster wird bis zu 160 Gramm schwer und 18 cm groß. Ursprünglich weist er auf der Bauchseite beige bis weiße Farbmischungen, auf der Oberseite dagegen goldfarben auf. Längst werden allerdings auch andere Fellstrukturen, Schattierungen und Farben gezüchtet. Es gibt sie heute unter anderem auch in Kupfer, Braun, Silber, Weiß und Schwarz. Ferner sind rexhaarige (gekräuselte), satinhaarige, langhaarige und normalhaarige (kurzhaarige) Goldhamster zu haben.

Ernährung

Hamster sind in der Natur wahre Allesfresser. Wer die kleinen Nager in seiner Obhut hat, sollte demnach auf einen abwechslungsreichen Speiseplan achten. Selbstverständlich gehören jedoch gewürzte Speisen, Küchenabfälle sowie Süßigkeiten nicht in den Käfig. Trockenfutter eignet sich sehr gut als Grundnahrungsmittel. Hiervon sollten sie pro Tag etwa zwei Teelöffel erhalten. Zumeist sind Presspellets aus Grünfutter und diverse Körnersorten enthalten. Mit Hirse sowie weiteren kleineren Sämereien können Zwerghamstern eine große Freude bereitet werden. Legt sich das Nagetier zu viel Vorrat an, sollte die Futtermenge reduziert werden.

Der Hamster sollte einmal am Tag Frischfutter bekommen, wie etwa Aprikose, Pfirsich, Banane, Karotte, Birne, Zucchini, Gurkenscheibe oder Apfelschnitz. Vom Kernobst ist grundsätzlich der Stein zu entfernen. Ergänzend hierzu dürfen gerne auch Sonnenblumenblüten, Brennnessel, Sauerampfer, Katzengras, Dill, Basilikum, Petersilie oder Löwenzahn beigemischt werden. Pflanzen und Kräuter sollten unbehandelt sein. Im Gegensatz zu vielen weiteren Nagern sind Hamster keine Vegetarier. Im Handel kann fleischliche Kost in Form von Grillen, Heuschrecken oder Mehlwürmer erworben werden. Auch Lamm- oder Hühnerfleisch kann ab und an verfüttert werden. Im Angebot darf sich zudem gerne Joghurt, Magerquark, Hartkäse oder ein gekochtes Ei befinden, alles natürlich in kleinen Mengen. Saubere Zweige von Nuss- oder Obstbäumen helfen dem Nager beim Wetzen der Zähne.

Haltung

Der Käfig sollte weder der Zugluft noch großer Wärme (sonniges Fenster oder Heizung) ausgesetzt sein. Rauchen und laute Musik sind in der Nähe des Hamsters tabu. Dies gilt insbesondere während der Ruhezeit. Hamster sind äußerst aktiv und bewegungsfreudig. Das neue Zuhause sollte demnach eine Größe von mindestens 100x50x50 aufweisen. Wünschenswert ist ein Zwischenboden. Gerade bei Zwerghamstern ist auf enge Gitterstäbe zu achten. Das Schlafhäuschen sollte aus Holz und nicht aus Plastik bestehen, da das Naturprodukt leichter verdaulich ist, sollte der Hamster daran nagen. Dessen Eingangsloch sollte je nach Hamstergröße 5 bis 7 cm breit sein und eine Grundfläche von etwa 15 x 15 haben.

Eine außen am Gitter angebrachte Trinkflasche sowie zwei Keramik-Fressnäpfe (eines für Frisch-, das andere für Trockenfutter) runden das Käfiginventar ab. Als Bodenbelag empfiehlt sich Heu und Kleintierstreu. Ein Laufrad ist nicht unbedingt notwendig. Über eine Sandschale freuen sich Hamster auch, da sie darin gerne baden. Mit einigen fest angebrachten Ästen können sie ihren Kletterkünsten freien Lauf lassen. Die Toilettenecke sollte alle 2 bis 3 Tage gereinigt werden. Die Käfigreinigung stellt für Hamster einen enormen Stress dar, da hierbei sämtliche gelegte Duftspuren verloren gehen. Komplett gereinigt werden sollte je nach Bedarf, während die Einstreu zwei- bis dreimal im Jahr zu erneuern ist.

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