Vögel Der Hyazinthara: ein kontaktfreudiger Geselle

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Vögel: Der Hyazinthara: ein kontaktfreudiger Geselle
Foto: R. Gino Santa Maria/shutterstock.com

Mit einer Gesamtlänge von bis zu 100 cm ist der Hyazinthara die größte Papageien-Art der Welt. Sein Gewicht beläuft sich auf etwa 1,5 kg. Das Gefieder leuchtet vollständig in koboltblauer Farbe und lediglich am unteren Schnabelansatz sowie rund um seine Augen weist er gelbe Flecken auf. Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden, wobei die Augenringe des Weibchens nicht gelb, sondern in der Regel orange gefärbt sind. Der Schwanz des Hyazinthara ist lang und läuft spitz zu. Mit seinem harten Krummschnabel ist der Ara ein guter Kletterer und kann zudem auch Nüsse problemlos aufknacken. Er besitzt insgesamt vier Zehen.

Wesen und Charakter

Der Hyazinthara gilt als gesellig und hält sich in freier Wildbahn in kleineren Familiengemeinschaften von bis zu 6 Vögeln auf. Demnach ist eine Einzelhaltung ausgeschlossen. Bei artgerechter Haltung kann der Hyazinthara ohne weiteres ein Alter von gar 90 Jahren erreichen. In freier Natur werden die Vögel dagegen kaum älter als 25 Jahre. Sie können ihrem Pfleger gegenüber sehr vertraut werden und über diverse Verhaltensweisen (z.B. Aufstellen der Scheitelfedern oder Zunicken) sowie Laute den Kontakt zu diesem herstellen. Sprechen werden diese Aras jedoch nicht lernen. Fehlt ein Partner, so wird die Bindung zum Menschen noch stärker. Der Hyazinthara spielt gern und will stets beschäftigt werden.

Fortpflanzung

Die Paare leben monogam und bleiben ein Leben lang zusammen. Trotz der Geselligkeit der Aras zieht sich das Paar während der Paarungszeit zurück, um Aufzucht und Pflege der Jungen in Ruhe durchführen zu können. Ist ein geeigneter Brutplatz gefunden, beginnt das Weibchen mit der etwa 27 Tage andauernden Brutzeit der zwei bis drei Eier. Währenddessen besorgt das Männchen Futter und versorgt sich und sein Weibchen. Die Nestlingszeit beträgt etwa 90 Tage. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind blind und nackt und somit auf die Eltern angewiesen. Die Jungvögel bleiben bis zur nächsten Brut bei den Eltern. Mit ungefähr vier Jahren tritt die Geschlechtsreife ein.

Haltung

Weil es sich beim Hyazinthara um ein anspruchsvolles Tier handelt, sollte dessen Anschaffung nur Personen mit langjähriger Erfahrung in der Papageienhaltung vorbehalten sein. Schließlich setzt allein der enorme Platzbedarf und der natürliche Flugwunsch viel Planung und Raumfläche voraus, was sich oftmals nur unter außergewöhnlichen Bedingungen umsetzen lässt. In diesem Zusammenhang existieren für die Volierengröße strikte Anforderungen. Ein Mindestmaß von 8 x 3 x 3 Meter sowie eine Schutzfläche von 2 Meter sind Pflicht. Hyazintharas benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperatur darf die 10 Grad Celsius nie unterschreiten. Der Boden des Schutzraumes sowie der Voliere können mit Holzspänen, Rindenmulch oder Sand abgedeckt sein und sollten einmal pro Woche gereinigt werden. Der Papagei sollte nicht weniger als zwei Sitzstangen zur Verfügung haben, wobei die Käfigstangen aus geflochtenen Querstäben bestehen können. Voraussetzung für die Haltung ist eine sehr große Fläche, damit die Vögel ihrem großen Flugbedürfnis nachkommen können. Die Möglichkeit für ein Wasserbad sollte geschaffen werden, wobei alternativ auch ein Duschen oder Besprühen des Tieres möglich ist. Es sollte für eine Lichteinstrahlung von etwa zwölf Stunden gesorgt werden, damit der Hyazinthara seinen gewohnten Tag-/ Nachtrhythmus beibehalten kann. Aufgrund des starken Nagebedürfnisses müssen täglich frische Zweige vorgehalten werden.

Ernährung

Auf dem Speiseplan des Hyazintharas steht insbesondere Körnerfutter. Aber auch das Angebot an Grit, Mineralstoffen, Gemüse und Obst sollte reichhaltig sein. In der Natur werden Palmnüsse sehr geschätzt. Diese sind als Hauptfutter anzusehen, da diese, im Gegensatz zur Nahrung anderen Papageien-Arten, den gesamten Mineralstoffbedarf der Hyazinthara abdecken. Als Abwechslung können gerne Grünfutter, Ei, diverse Samensorten und andere Nüsse verfüttert werden. Ferner benötigt der Vogel täglich frisches Wasser. Bevorzugt sollte die Nahrungsaufnahme in den Abend- und Morgenstunden stattfinden.

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