Hunde Der sanfte Riese: die Deutsche Dogge

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Hunde: Der sanfte Riese: die Deutsche Dogge
Foto: AnetaPics/shutterstock.com

Die Geschichte dieser Rasse lässt sich erst ab Beginn der 16. Jahrhunderts eindeutig und vollständig nachverfolgen. Damals wurden die starken und hochläufigen Doggen aus England nach Deutschland eingeführt. Die Rasse bestand unter anderem aus Kreuzungen mit Mastiffs, dem Irish Wolfhound. An Fürstenhöfen wurde die Deutsche Dogge zur Jagd auf Hirsche, Eber und Bären gehalten. Die schönsten und stärksten Exemplare dienten sogar als Kammerhunde und wurden mit goldenen Halsbändern versehen. Dabei durften sie als Leibhunde das fürstliche Schlafgemach bewachen.

Wesen und Charakter

Das imposante und große Erscheinungsbild der Deutschen Dogge veranlasst nicht gerade dazu, einen so freundlichen Charakter zu vermuten. Doch nicht umsonst wird die Rasse unter den Hunden oftmals als "sanfter Riese" bezeichnet. Die Rasse gilt als wachsam, robust sowie gewandt und flink, wenn dies nötig ist. Ferner handelt sich um einen gelehrigen, leichtführigen, unerschrockenen und selbstsicheren Hund mit hoher Reizschwelle. Stets ist der Hund darum bemüht ihrem Herrechen zu gefallen. Die Deutsche Dogge besitzt eine Sensibilität wie kaum eine andere Hunderasse. Aufgrund der hieraus resultierenden starken Bindungsfähigkeit leiden die Hunde auch schon bei einer kurzzeitigen Trennung von ihrem Herrchen.

Im Allgemeinen ist die Deutsche Dogge gegenüber Menschen, Haustieren und anderen Hunden wohlgesinnt. Kindern gegenüber ist die Rasse stets aufgeschlossen und ein treuer Gefährte. Weil diese Hunde eine intensive Bindung zu den Familienmitgliedern entwickeln, sind sie nicht für eine ständige Zwingerhaltung geeignet. Bei einigen Doggen kann es zu Dominanzproblemen kommen, die sich in Aggression gegenüber weiteren Hunden oder dem Jagen kleiner Tiere äußern. Dennoch gilt dieses Verhalten nicht als rassetypisch und ist in den meisten Fällen eine Frage der Sozialisation im Welpenalter.

Körperbau und Aussehen

In ihrer edlen Gesamterscheinung vereinigt die Deutsche Dogge bei einem wohlgefügten, kräftigen und großen Körperbau sowohl Eleganz wie auch Kraft und Stolz. Die wohlproportionierte Linienführung mit ausdrucksvollem Kopf sowie die harmonievolle und adelige Erscheinung lassen sie Rasse im Auge des Betrachters oft wie eine edle Statue erscheinen. Das Verhältnis von Höhe und Länge sollte quadratisch wirken. Neben dem Irischen Wolfshund zählt die Deutsche Dogge zu den größten Hunderassen. Die Widerristhöhe bei Rüden beträgt mindestens 80 cm, bei den Hündinnen dagegen nicht weniger als 72 cm. Im Zusammenhang mit der Größe variiert das Gewicht von 80 bis 95 kg für die männlichen Tiere und bis zu 50 bis 65 kg für die Weiblichen. Das Haarkleid ist fein, kurz und eng anliegend. Die derzeitigen Rassenstandards enthalten drei Farbschläge mit insgesamt fünf Farben: "Blau", "Gefleckt und Schwarz" sowie "Gelb und Gestromt".

Gesundheitshinweise

Die Deutsche Dogge besitzt bei entsprechender Pflege eine Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren. Wie auch andere große Hunde neigt die Rasse zu einem langsamen Stoffwechsel. Dies führt zu einer geringeren Futteraufnahme und Energieverbrauch je Kilo Körpergewicht als bei kleineren Hunderassen. Durch eine hochwertige Fütterung kann bereits im Welpenalter die Gefahr von degenerativen Knochenerkrankungen reduziert werden. Vor allem aufgrund ihrer imposanten Größe neigt die Dogge zu bestimmten rassespezifischen Erkrankungen wie Ellenbogengelenksdysplasie und Hüftgelenksdysplasie, Dilatative Cardiomyopathie, Bindehautentzündung und Knochenkrebs. Bei kräftigen Bewegungen besteht die Gefahr, dass der empfindliche Schwanz gegen schwere Gegenstände aufschlägt und sich hierdurch ernsthaft verletzt. Um etwaige Amputationen zu verhindern, sollte die Deutsche Dogge einen Liegeplatz mit viel Freiraum bekommen. Das Fell ist angesichts der geringen Länge äußerst pflegeleicht.

Wer eine Deutsche Dogge hält muss sich im Klaren darüber sein, dass diese viel Auslauf benötigt. Mindestens 5 Kilometer am Tag sind empfehlenswert. In einer Großstadt sollte auf jeden Fall ein großes Hundeauslaufgebiet zur Verfügung stehen. Aufgrund seiner Größe kann die Deutsche Dogge selbstverständlich nicht die Funktion eines Schoßhundes übernehmen.

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