Vögel Die Blaustirnamazone: ein wahrer Siesta-Fan

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Vögel: Die Blaustirnamazone: ein wahrer Siesta-Fan
Foto: Geanina Bechea/shutterstock.com

Unter diesen Papageien werden die Unterarten Gelbbug- sowie Rotbug-Blaustirnamazonen unterschieden, wobei deren Abgrenzung nicht immer augenscheinlich ist. Innerhalb größerer Zeiträume sollen sogar Umfärbungen stattgefunden haben. Kaum eine andere Papageien-Art variiert so in Größe, Gewicht und Aussehen. Jede Blaustirnamazone hat ihre ureigene Zeichnung.

Die Vögel weisen eine Größe von 33 bis 39 cm bei einem Gewicht zwischen 400 und 660 Gramm auf. Männchen und Weibchen lassen sich am Federkleid nicht unterscheiden. Überwiegend erstrahlt das Gefieder von olivgrün bis zu dunklerem grün, während die Mehrzahl der Federn schwarz gesäumt ist. Kräftig blau sind dagegen Stirn und Vorderkopf. Ansonsten sind Gesicht und Kopf gelblich, zumeist bläulich verwaschen und in grün übergehend. Die Außenfahne weist einen bläulichen Schimmer auf, Handschwingen sind dunkelgrün bis fast schwarz und die Flügeldecken sind grün mit schwarzen Säumen. Auf den sekundären Handschwingen befinden sich rote Markierungen. Wenn sich der Vogel aufplustert, bilden die roten Flügelmarkierungen sowie das rote Band am Schwanz einen Halbkreis. Die vielfältigen farblichen Variationen betreffen insbesondere den Kopf. Die Augenfarbe der Blaustirnamazone ist rot-orange.

Haltung

Blaustirnamazonen sind äußerst gesellige Papageien, die außerhalb der Brutzeit im großen Schwarm zusammenleben. Oftmals gesellen sich auch weitere Amazonenarten dazu. Während der Brutsaison von Oktober bis März leben sie als Pärchen, wobei die Bindung zwischen beiden Partnern sehr stark ist und ein Leben lang andauern kann. Die Vögel haben einen äußerst strengen Tagesrhythmus. Nach dem morgendlichen Putzen sucht die Blaustirnamazone Tränke und Futterplatz auf, legt mittags eine Ruhepause ein, um danach erneut Tränke und schließlich Schlafplatz aufzusuchen. Währenddessen bleibt das Paar stets eng beieinander.

Bei entsprechender Haltung können Blaustirnamazonen durchaus 40 Jahre alt werden. Weil Amazonen auch mal aggressiv werden können, will die Anschaffung gut überlegt sein. Insbesondere während der Paarungszeit verteidigen sie ihr Revier vehement. In dieser Zeit lässt sich die Voliere nur in Schutzkleidung betreten. Zudem gelten sie gegenüber Artgenossen und Menschen als besitzergreifend. Blaustirnamazonen müssen mindestens paarweise gehalten werden. Oft schließen sich die Papageien an ihren Besitzer an und verlangen eine intensive Zuwendung. Sie sind sehr lebhaft und aktiv und mit ihrem metallisch und laut klingenden Ruf, der überwiegend morgens und abends ausgestoßen wird, können sie ohne weiteres Türen, Fenster und Wände durchdringen. Die Lärmbelästigung ist keinesfalls zu unterschätzen. Die Voliere sollte mindestens eine Größe von 200 x 100 x 100 cm aufweisen.

Fortpflanzung

Das Weibchen legt zwischen einem und fünf Eier, welche allein von ihr bebrütet werden. Die Männchen sind derweil so fürsorglich, dass sie die Eier in der freien Natur mit geöffneten Schwingen vor dem Regen schützen. Eine normale Legegröße besteht aus drei Eiern, wobei der Legeabstand im Durchschnitt zwei Tage beträgt. Mit der Brut beginnt das Weibchen in der Regel erst nach Ablage des zweiten Eies. Bebrütet werden die Eier zwischen 25 und 26 Tagen. Das Nest verlassen die Jungtiere erst, wenn das Gefieder vollständig ausgebildet ist. Im Schnitt sind sie dann fünfzig Tage alt. Geschlechtsreif sind die Jungvögel etwa im Alter zwischen fünf und sechs Jahren.

Ernährung

Hat die Blaustirnamazone nicht genügend Beschäftigung und Abwechslung, kann sie sehr gefräßig werden. Weil die Vögel im Gegensatz zu anderen Papageien-Arten keine "Fresssperre" besitzen, können sie schnell übergewichtig werden. In ihrem natürlichen Lebensraum ernähren sich die Vögel von Früchten unterschiedlicher Palmenarten, außerdem von Samen, Nüssen, Beeren sowie weiteren Pflanzenteilen. Ihren Mineralbedarf decken Blaustirnamazonen durch das sogenannte Lehmlecken aus. Diese Papageien-Art will abwechslungsreich ernährt werden. Körner sollten ungefähr 60 % des gesamten Tagesbedarfes abdecken. Vorzuziehen sind Sämereien bzw. Körner wie Weizen, Rohreis, Paddy-Reis, Milokorn, Leinsaat, Kardi, Kanariensaat, Hirse, Hanfsaat, Hafer, Dari und Buchweizen, sowie Zirbelnüsse, Sonnenblumenkerne und einige Kürbiskerne. Die übrigen 40 % sollten aus gekeimter Saat, Grünfutter, Gemüse, Beeren und Obst bestehen. Geschätzt werden etwa einheimische Wildfrüchte, Vogelmiere, Rote Beete, Paprika, Orange, Möhre, Mango, Mandarine, halbreife Maiskolben, Löwenzahn, Kresse, halbreife Hirsekolben, Himbeere, Gurke, Gras, Erdbeere, Birne, Banane, Apfel und Ananas. In Stresssituationen können zudem Multi-Vitaminpräparate verabreicht werden.

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