Kleintiere Meerschweinchen — possierliche Gesellen mit kurzen Beinchen

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Kleintiere: Meerschweinchen — possierliche Gesellen mit kurzen Beinchen
Foto: Eva Nimtschek

Meerschweinchen erfreuen sich seit ihrer Einführung nach Europa großer Beliebtheit als Haustier. Sie haben einen gedrungenen, rundlichen Körper mit kurzen Beinchen, der nahezu halslos in einen Kopf mit tief angesetzten Ohren übergeht. Während an den Vorderpfoten vier Zehen ausgebildet sind, tragen die Hinterpfoten nur drei. Meerschweinchen sind in zahlreichen Farb- und Fellvarianten vertreten. Zu den bekanntesten und verbreitetsten zählen ein- oder mehrfarbige Glatthaar-, Rosetten- und Teddymeerschweinchen. Darüber hinaus gibt es jedoch noch viele weitere Arten wie Alpaka-, Angora- oder Satinmeerschweinchen in den unterschiedlichsten Farbschlägen und -kombinationen.

Eine Vielzahl typischer Verhaltens- und Bewegungsmuster sowie die Abgabe deutlich differenzierbarer Laute macht Meerschweinchen zu interessanten und abwechslungsreichen Mitbewohnern, die sich bei ausreichender Beschäftigung schnell an den Kontakt mit Pflegepersonen gewöhnen.

Klein, aber oho

Meerschweinchen sind von Natur aus gesellig und sollten daher immer in Gemeinschaft mit Artgenossen gehalten werden. Da handelsübliche Käfige meist zu klein sind, um mehr als ein Tier darin zu halten, benötigt eine Gruppe viel Auslauf bzw. alternative Rückzugsmöglichkeiten. Die häufig vorgenommene Vergesellschaftung von Meerschweinchen und Kaninchen ist nur unter Einhaltung bestimmter Empfehlungen hinsichtlich der Anzahl der einzelnen Tiere möglich; als Richtlinie gilt hier ein Mindestverhältnis von 2:2. Obwohl Meerschweinchen immer wieder als ideales Hautier für Kinder empfohlen werden, können diese den Pflegeaufwand und die Verantwortung, die die Anschaffung eines Meerschweinchens mit sich bringt, noch nicht umfänglich genug überblicken. Im Interesse der Tiere sollte die eigenverantwortliche Betreuung auch bei bereits größeren Kindern immer unter den wachsamen Augen Erwachsener erfolgen.

Leider anfällig für Krankheiten

Während ihre wildlebenden Vorfahren als robuste und widerstandsfähige Tiere gelten, die sogar in unwirtlichen Gegenden bis zu 4.000 Höhenmetern problemlos zurechtkommen, sind domestizierte Meerschweinchen anfällig für zahlreiche Erkrankungen. Die meisten davon hängen mit ihrem Nahrungsverhalten bzw. falschem Füttern zusammen. So führt faserarmes Futter zu Verstopfungen und Blähungen, an denen die Tiere innerhalb weniger Stunden versterben können. Weitere ernährungsbedingte Probleme sind Zahn- und Krallenfehlstellungen sowie Vitamin C-Mangel. Als zugluft- und nässeempfindliche Tiere erkälten sich Meerschweinchen leicht und können dabei schwere bis tödliche Lungenentzündungen erleiden. Außerdem zeigen sie überdurchschnittlich oft Parasitenbefall durch Milben und Haarlinge oder Abzessbildungen durch Bakterien, die in die Haut eindringen.

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