Vögel Musik im Blut: der Kanarienvogel

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Vögel: Musik im Blut: der Kanarienvogel
Foto: ibsky/shutterstock.com

Kanarienvögel wurden während der spanischen Eroberungszüge im Jahre 1473 an der nordafrikanischen Küste entdeckt. Vom Gesang angetan, nahmen die Spanier einige Exemplare mit und machten so den Weg frei für die inzwischen mehr als 500 jährige Zuchtgeschichte. Diese brachte insgesamt 33 Arten der Vögel hervor.

Körperbau und Aussehen

Im Vergleich zu ihren wilden Vorfahren sind Kanarienvögel etwas größer. Farb- und Gesangskanarienvögel erreichen eine Größe von 13 bis 14 cm sowie ein Gewicht von etwa 15 bis 25 Gramm. Positurkanarienvögel werden dagegen zwischen 11 und 23 cm lang. Ein kurzer Kegelschnabel, einen rund geformten Kopf sowie eine harmonische Finkenform zeichnen den Kanarienvogel aus. Das Gefieder ist nicht grundsätzlich gelb, sondern kann auch hellbraun, braun, rot oder etwa weiß sein. Der Flug dieser Vögel gleicht dem Flugbild der Finken, da er auffällig wellenförmig ist. Die Vogelart eignet sich für Jugendliche ab 15 Jahren. Sie sind sehr lebhafte und zutrauliche Tiere, welche eine Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren aufweisen. Neben einem tollen Gesang besitzen Kanarienvögel auch ein hervorragendes Gehör. Ferner haben sie die unglaubliche Gabe, diverse Tonfolgen zu unterscheiden, sich zu merken und anschließend wiederzugeben. So lernen sie den angezüchteten und arteigenen Gesang, können jedoch auch Tonfolgen und Töne weiterer Vogelarten und sogar fremde Geräusche nachahmen. Von einer Einzelhaltung sollte grundsätzlich abgesehen werden, da Kanarienvögel die Gesellschaft Gleichgesinnter lieben und benötigen. Sofern sich der Besitzer mit ihnen beschäftigt, werden sie durchaus finger- und handzahm. Auch ist es nach einer gewissen Zeit möglich, sie am Bauch zu kraulen oder sie auf die Schulter zu locken. Dennoch werden Kanarienvögel nie so zahm werden wie Wellensittiche.

Ernährung und Fortpflanzung

Für den Kanarienvogel unerlässlich ist ungespritztes Obst, Gemüse und Grünfutter. An Grünpflanzen lieben sie die Blätter des Löwenzahns, Samenstände und Vogelmiere, vertilgen aber gerne auch die Rispen zahlreicher Grasarten. Auch den Großteil der Gemüsesorten aber auch Obstsorten wie Beeren, Bananen und Äpfel können sie unbesorgt fressen. Einige Dinge sollten allerdings nicht auf dem Speiseplan stehen, zu denen etwa Grapefruit, Zwetschgen, Pflaumen und Avocado gehören. Verboten sind auch Kohlarten, rohe Kartoffeln sowie grüne Bohnen. Süßigkeiten, Gezuckertes, Gewürztes und Salziges vertragen sie gar nicht. Tabu sind zudem ranziges Futter, Milch und Speisereste. Die Grundlage sollte spezielles Kanarienfutter bilden, welches in einer flachen Schale zu servieren ist. Vom Futter sind stets die Spelzen zu entfernen. Um ihr Futter gut verdauen zu können, benötigen die Vögel Magengrit. Diese kleinen Steinchen helfen den Vögeln beim Zerkleinern der Körner. Weil der Kanarienvogel täglich 10 bis 20% seines Körpergewichts an Wasser aufnimmt, sollte stets Frischwasser vorgehalten werden. Dieses darf ruhig mit Mineralstoffen und Jod angereichert sein. Im Frühjahr beginnend, dauert die Brutsaison des Kanarienvogels bis Ende Juni oder Juli an. In Abstand von jeweils einem Tag legt das Weibchen zwei bis fünf Eier. Die Nachkömmlinge sind zunächst völlig blind, nackt und hilflos.

Haltung

Das Reinigen des Käfigs sowie das Wechseln des Vogelsandes sollte zweimal pro Woche vorgenommen werden. Täglich hat dagegen das Säubern des Futternapfes sowie das Erneuern des Bade- und Trinkwassers zu erfolgen. Im Käfig sollten dicke Stangen (etwa Birken- oder Weidenäste) angebracht werden, damit die Beweglichkeit der Zehen und das regelmäßige Abnutzen der Krallen gewährleistet bleibt. Ein regelmäßiger Freiflug im Zimmer - Fenster und Türen unbedingt schließen - optimiert Stoffwechsel, Kreislauf und Psyche. Der Käfig sollte abends abgedeckt werden, da andernfalls der Lebensrhythmus negativ beeinflusst wird. Erkrankungen des Magen-Darm-Bereiches sowie der Atemwege zählen zu den häufigsten Krankheiten von Kanarienvögeln. Bei aufgeplustertem Gefieder, pfeifenden oder rasselnden Atemgeräuschen, häufigem Niesen oder wässrigem Ausfluss aus den Nasenlöchern, sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden. Bei den Weibchen können zudem auch Legenot oder Mauserschwierigkeiten auftreten.

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