Pferde Robust und gutmütig: der Tinker

Pferde: Robust und gutmütig: der Tinker
Foto: Julia Remezova/shutterstock.com

Ruhig, robust und gutmütig sind die Tinker und durch ihren kräftigen, geraden Körperbau mit üppigem Behang auch eine stolze Erscheinung. Zwar gehören die Tinker aufgrund des Körperbaus nicht zu den Wendigsten, ihre Ausdauer und Verlässlichkeit machen aus ihnen aber dennoch sehr gute Freizeitpferde.

Herkunft und Entwicklung der Tinker

Erst im Jahre 2005 wurden die Tinker in Deutschland als eigenständige Rasse anerkannt, dabei können sie bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die ehemals bunte Mischung stammt aus Irland und Großbritannien. Dort wurde sie vor allem wegen ihrer großen Stärke, der Ausdauer und ihres gutmütigen Charakters von den fahrenden Völkern eingesetzt. Innerhalb der letzten Jahrzehnte rückte jedoch die ruhige Persönlichkeit in den Vordergrund. Aus den Pferden, die in der breiten Bevölkerung anfangs als minderwertig verschrien waren, wurden so weithinbeliebte und begehrte Tiere.

Wesen

Tinker sind ausgeglichene Tiere, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Nerven wie Drahtseile werden ihnen ebenso zugeschrieben, wie eine lebenslange Treue. Diese muss sich ein jeder Mensch aber erst verdienen. Wer das Vertrauen und die Zuneigung des Tinkers einmal gewonnen hat, findet in ihm einen überaus intelligenten Partner mit großem Arbeitswillen und Freude am Lernen. So gutmütig die Tinker sind, so stur können sie werden. Als Anfängerpferde sind sie daher nur bedingt geeignet

Typische Krankheiten

Tinker sind an sich robuste Pferde. Auf Fehler in Fütterung und Haltung reagieren sie jedoch sehr empfindlich und mit einer ganzen Bandbreite von Krankheiten. Allergien, Hufrehe, Bronchitis, Ekzeme, Mauke, Durchfall, Koliken, Dämpfigkeit und Kotwasser - oft in chronischen und schweren Verlaufsformen - finden sich sehr häufig in der Praxis. Viele Besitzer meinen, dem Tinker mit einer reichhaltigen Fütterung und Schonhaltung etwas Gutes zu tun, erreichen aber genau das Gegenteil. Denn Tinker benötigen als einstige Arbeitstiere reichlich Bewegung, anderenfalls leidet der gesamte Organismus. Das Futter sollte hingegen karg und natürlich ausfallen, frei von Getreide und Zusatzstoffen sein. Selbst die meisten, speziell für Tinker angemischten Sorten erfüllen diese Ansprüche leider nicht. Die Zauberformel hier lautet: extensiv und karg. Langes Weiden sollte der synthetischen Fütterung unbedingt vorgezogen werden. Aufgrund der Sensibilität der Pferde tun Interessierte gut daran, sich im Vorfeld ausführlich mit den speziellen Anforderungen auseinanderzusetzen.

Wer auf der Suche nach einem verlässlichen, ruhigen Pferd ist, das durch Vielseitigkeit und Einzigartigkeit besticht, sollte Tinker kennenlernen. Ob Western oder Wandern, die Kesselflickerpferde machen so einiges mit. Durch ihr ausgeglichenes Wesen können sie sogar al Therapiepferde eingesetzt werden. Aber obwohl sie ideale Familien- und Freizeitpferde sind, gehören sie nicht in unerfahrene Hände.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort