Erstaunliche Videoaufnahmen Weiße Giraffen erstmals in Kenia gefilmt

Düsseldorf · Langer Hals, lange Beine, dunkle Flecken auf braun-gelbem Grund – die Markenzeichen von Giraffen sind so vertraut wie unverwechselbar. In Kenia wurden nun aber zum ersten Mal Giraffen gefilmt, die komplett weiß sind.

 Eine weiße Giraffe in einem kenianischen Reservat.

Eine weiße Giraffe in einem kenianischen Reservat.

Foto: Screenshot Youtube

Langer Hals, lange Beine, dunkle Flecken auf braun-gelbem Grund — die Markenzeichen von Giraffen sind so vertraut wie unverwechselbar. In Kenia wurden nun aber zum ersten Mal Giraffen gefilmt, die komplett weiß sind.

Die Tierschutzorganisation "Hirola Conservation Programme" (HCP) veröffentlichte das Video am Dienstag. Gut eine Minute lang ist darin zu sehen, wie ein knapp 4,5 Meter großes Muttertier durch die Savanne des Ishaqbini conservancy im Osten Kenias schreitet, rund 250 Kilometer von Nairobi entfernt. Dahinter trottet ihr ebenso weißes Kalb. Immer wieder bleiben die Tiere stehen und blicken neugierig und ohne Scheu in die Kamera. "Sie waren ganz nah, extrem gelassen und schienen sich von unserer Anwesenheit nicht stören zu lassen", schreibt die Tierschutzorganisation auf ihrer Homepage.

Die erste Sichtung von weißen Giraffen in Afrika war das nicht: Bereits im Januar 2016 wurde ein Exemplar im Tarangire Nationalpark in Kenias Nachbarland Tansania beobachtet, im März 2016 schon einmal im selben kenianischen Schutzgebiet. Die HCP-Ranger drehten jedoch nun das erste Video, das die sehr seltenen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigt.

Auffallend ist, dass das Giraffen-Baby ganz helle Flecken hat. Die Tierschützer stellten sich daher die Frage, ob das Fell seit der Geburt weiß ist oder im Laufe des Erwachsenwerdens verblasst.

Laut HCP sind die Giraffen keine Albinos, sondern sollen an einem Gendefekt namens Leuzismus leiden. Die Mutation tritt auch in abgeschwächter Form auf. Sie ist beispielsweise für die meisten Ausprägungen von Scheckung verantwortlich.

Leuzismus führt dazu, dass die Haut keine farbstoffbildenden Zellen, sogenannte Melanozyten, enthält. Das Fell wird weiß, die darunterliegende Haut rosa. Im Gegensatz dazu sind beim Albinismus die Melanozyten zwar vorhanden, aber unfähig, den Farbstoff Melanin zu produzieren.

Die beiden weißen Giraffen sind inzwischen kleine Stars geworden. Viele Kenianer fahren ins Ishaqbini conservancy, um die seltenen Tiere zu sehen.

(beaw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort