Wertpapiere Bei den Depotgebühren sparen

Düsseldorf (RP). Banken zweigen oft hohe Gebühren für die Verwahrung von Wertpapieren ab. Wer die Rendite seiner Anlagen steigern will, sollte daher auch die Depotkosten im Blick behalten. Ein Wechsel kann sich lohnen.

Die Depotgebühren an acht Banken
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Die Depotgebühren an acht Banken

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Foto: gms

Wenn Privatanleger in diesen Wochen ihre Depotabrechnungen erhalten, lohnt ein Blick auf einen oft vernachlässigten Kostenposten: die Depotgebühren. Insgesamt geben die deutschen Anleger allein für Bundeswertpapiere, die gegen Gebühr bei Banken und Sparkassen verwahrt werden, mehr als fünf Millionen Euro aus.

Während die meisten Filialbanken zwei Promille des Depotwertes pro Jahr berechnen, werben aber immer mehr Banken mit kostenlosen Depotgebühren. Der Wechsel kann sich lohnen, nicht nur wenn das Vermögen groß genug ist oder ohnehin nur aus Zinspapieren besteht, die bis zur Fälligkeit gehalten werden. Und meist gehen mit dem kostenlosen Depot deutlich günstigere Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren einher.

Kostenlose Depotverwaltung

Eine kostenlose Depotverwaltung bieten zum Beispiel die Onlinebanken ING Diba, DAB-Bank und Flatex. Aber auch die Citibank, die über klassische Filialen erreichbar ist, hat hier nachgezogen. Doch der Nachteil bei der Citibank: Ihre Kunden können keine Fondsanteile über die Börse kaufen. Und das ist oft günstig, weil der Ausgabeaufschlag wegfällt.

Für ein kleines Depot im Wert von 11.000 Euro kassieren viele Banken zwischen 30 und 70 Euro pro Jahr, bei 101.000 Euro Kurswert zwischen 150 und 180 Euro. Grundsätzlich sind die Online-Angebote der großen Banken meist billiger als der Auftrag via Filiale oder Telefon. Die ohne Filialen arbeitende DAB-Bank berechnet keine Depotgebühr; die Muttergesellschaft Hypo-Vereinsbank dagegen verlangt einen Grundpreis von mindestens 18,40 Euro im Jahr.

Besonders krass sind die Unterschiede bei den Transaktionen. Beispiel: Ein Anleger kauft Aktien im Wert von 55.000 Euro. Wer sein Wertpapierdepot bei der Citibank hat und über das Internet kauft, zahlt nur eine Provisionsgebühr von 9,99 Euro. Wer sein Depot bei der Filialbank führt und den Auftrag am Schalter aufgibt, zahlt stolze 220 Euro. Die Mehrheit der Filialbanken verlangen rund ein Prozent des Auftragswertes bei Kauf oder Verkauf.

Höhere Rendite

Ein kostenloses Depot erhöht die Rendite einer Anlage deutlich. Der Informationsdienst für Bundeswertpapiere in Düsseldorf hat untersucht, wie sich ein Depot von Bundeswertpapieren im Nennwert von 30.000 Euro in einem Zeitraum von sechs Jahren entwickelt hätte: Eine Umfrage unter Banken ergab dabei, dass der Anleger bei einer Sparkasse oder Bank durchschnittlich Kosten in Höhe von 441,27 Euro hätte: 29,79 Euro für die die Wertpapierkäufe, 216,60 Euro für die Verwahrung und 194,88 Euro für die Rückgabe.

Bei der Bundeswertpapierverwaltung in Bad Homburg kann dagegen jeder Bundesobligationen- und Schatzbriefe sowie Finanzierungsschätze kostenlos kaufen, verkaufen und verwahren.

Wer Depotgebühren sparen will, kann inzwischen in jedem Fall kostenlos zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Der Bundesgerichtshof (Az.: XI ZR 200/03 und XI ZR 49/03) hat festgelegt, dass Banken und Sparkassen für die Übertragung von Wertpapieren keine eigenen Gebühren mehr erheben dürfen.

(RP)
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