Allerdings sind die Gesprächsminuten mit einem Handy deutlich teurer als im Festnetz. Die gesparte Grundgebühr würde bald von den gestiegenen Gesprächskosten überholt. Die Mobilfunkunternehmen bewerben deshalb in jüngster Zeit verstärkt so genannte "Zu-Hause-Tarife": Für einen monatlichen Aufschlag von etwa fünf Euro lässt sich damit zu Hause ab drei Cent die Minute übers Handy telefonieren. Das ist dann kaum noch teurer als ein günstiges Festnetzgespräch mit Call-by-Call.

Besonders verlockend: Je nach Wohnsitz reicht der Zu-Hause-Tarif mehrere Kilometer weit. Wer abends gerne in die Kneipe oder das Restaurant um die Ecke geht, kann möglicherweise auch von dort mit den neuen Tarifen günstig das Handy benutzen. Ob sich das Handy in der Zuhause-Zone befindet, zeigt ein Symbol auf dem Display an; außerdem ertönt ein Signal vor dem Verbindungsaufbau. Also weg mit dem Festnetzanschluss? Folgendes ist zu bedenken.

Interneteinwahl: Wer über ISDN oder DLS ins Internet gehen will, braucht derzeit noch zwingend einen Festnetz-Telefonanschluss. Alternativen dazu könnten sein: Entweder ein schneller Internetzugang über das Fernsehkabel oder per UMTS beim Mobilfunkanbieter. So lässt sich zum Beispiel das Handy als Modem verwenden oder der Laptop mit einer UMTS-Karte ausstatten. Die Mobilfunkanbieter haben dafür eine Vielzahl von Tarifen. Der Handy-Kunde muss klären, ob unterm Strich noch eine Ersparnis im Vergleich zum Festnetzanschluss übrig bleibt.

Das Fazit: Wer mit seinem Festnetzanschluss hauptsächlich ins Festnetz telefoniert und keinen Internetzugang braucht, kann durch den Verzicht auf einen Festnetzanschluss durchaus sparen. Wer bislang einen DSL-Internetzugang am Festnetzanschluss hat, muss genau rechnen, ob die Alternativ-Angebote wie UMTS noch eine Ersparnis bedeuten. Wer hingegen viel ins Ausland oder in anderen Mobilfunknetzen telefoniert, wird vermutlich beim Festnetz-Verzicht draufzahlen.