Auch für Ziergärten geeignet Himbeeren und Brombeeren: Anspruchslos und pflegeleicht

Himbeeren und Brombeeren kennt jeder als leckeres, saftiges Obst, das man am liebsten direkt vom Strauch nascht. Kaum zu glauben, dass einige stachelige Gehölze der Gattung Rubus nicht nur im Nutzgarten ihre Berechtigung haben, sondern durchaus im Ziergarten einen Platz verdienen.

Sie gehören allesamt zur Rosenfamilie, was man an den rosenähnlichen Blütenschalen leicht erkennen kann. Im Gegensatz zu der Königin der Blumen stellen sie jedoch kaum Ansprüche an den Boden und gedeihen sowohl in sonnigen als auch in schattigen Bereichen. Selbst nach erfolgreicher Beseitigung des stacheligen Dickichts versuchen die Brombeersträucher unermüdlich, den Urzustand wieder herzustellen, tauchen immer wieder in Blumenbeeten und Rasen auf und widersetzen sich eigensinnig jedem Ausrottungsversuch. Mit den langen, biegsamen Zweigen der Geschlitztblättrigen Brombeere (Rubus laciniatus) lassen sich Lauben, Pergolen, Spaliere oder Zäune schnell und attraktiv beranken. So kommen auch die tief geschlitzten, dunkelgrünen Blättchen am besten zur Geltung. Im Juni und Juli erscheinen rosaweiße Blüten in großen Rispen. Ihnen folgen glänzend schwarze, wohlschmeckende Früchte. Wie bei ihren Verwandten, die im Obstgarten der Früchte wegen gezogen werden, entfernt man auch die abgetragenen Triebe dieser Brombeere alljährlich im Herbst oder Nachwinter bis zum Boden.

Durch kräftiges Wachstum zeichnet sich die Japanische Weinbeere (Rubus phoeniciolasius) aus: Sie wird bis zu drei Meter hoch und anderthalb Meter breit. Bemerkenswert ist der Strauch nicht nur im Schmuck großer, hellrosa Blüten im Juli und orangeroter Früchte im August. Auch seine rotbraunen Borsten, mit denen die bogigen Zweige, Blüten- und Blattstiele dicht besetzt sind, wirken als Blickfang vor allem im winterlichen Garten.

Die Tangutische Himbeere (Rubus cockburnianus) und die Tibetische Himbeere (Rubus thibetanus) fallen durch Triebe auf, die bis in die Spitzen weiß bereift sind. Purpurne Schalenblüten und lange, zierlich gefiederte hellgrüne Blätter sowie kleine schwarze Beeren zieren diese Arten zusätzlich. Stehen die Pflanzen vor einem immergrünen Hintergrund, erhalten die weißen Triebe im Winter einen fast gespenstischen Aspekt. Kommen dann noch Hartriegelsorten mit blutroter oder leuchtend zinnoberroter Rinde dazu, beispielsweise Cornus alba ?Argenteomarginata? oder ?Sibirica?, ergibt sich ein reizvoller Farbendreiklang.

Bis zu fünf Zentimeter breite Blüten

Aus Nordamerika stammt die Zimthimbeere (Rubus odoratus). Man braucht nach ihr nicht lange zu suchen, denn sie gehört zum Sortiment fast aller Baumschulen. Wochenlang erfreut der mittelgroße, dichte Strauch mit purpurrosa, bis zu fünf Zentimeter breiten Blüten. Sie stehen an kurzen, vielblumigen Rispen über dem dunkelgrünen, ungewöhnlich großen Laub und duften leicht. Die hellroten, flaumig behaarten kleinen Früchte kann man dagegen vergessen - sie sind ungenießbar. Halbschatten oder Schatten gefällt der Zimthimbeere am besten. Ist der Boden kühl und feucht, gedeiht sie auch in sonnigen Lagen.

Manche Rubus-Arten streben nicht nach Höherem, sondern kriechen lieber am Boden entlang und legen unter Bäumen und Gebüsch grüne Teppiche aus, aus denen weiße Blüten leuchten. Die meisten kommen bei uns nicht zuverlässig durch den Winter, aber die robuste Erdbeer-Himbeere (Rubus illecebrosus) wäre einen Versuch wert. Sie heißt nicht so, weil sie eine Kreuzung aus Erdbeere und Himbeere wäre, sondern weil die dicken, roten Früchte einer Erdbeere ähnlich sehen. Sie schmecken fade süßlich.Die Blättchen der Erdbeer-Himbeere sind gefiedert, mittelgrün und runzelig mit einem gesägten Rand, der oft bräunlich-rot gefärbt ist. Von Juli bis Oktober ragen große, weiße Blüten daraus hervor. Der kleine Halbstrauch breitet sich fleißig durch unterirdische Ausläufer aus, lässt sich aber leicht durch einen Schnitt im Zaum halten.

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