Neue Möglichkeiten Büchern ein Zuhause geben - die Trends bei Regalen

Berlin (rpo). Kaufen, lesen, aufbewahren - dies beschreibt den gängigen Lebenslauf eines spannenden Buches. Wenn es mehr als gut war, erfährt es vielleicht die Gnade, noch einmal hervorgeholt und aufgeschlagen zu werden. Normalerweise landet das Werk aber an einem Ort und bleibt dort viele Jahre lang: Im Regal. Industrie und Handel bieten eine Fülle an Möglichkeiten, Bücher praktisch und gleichzeitig stilvoll aufzubewahren.

Bücherwände - viel Platz für viele Seiten
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Foto: Foto Paschen

Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM): "Neu sind zum Beispiel spezielle Taschenbuchregale. Dahinter steckt die simple Idee, Regale mit nur 20 Zentimetern Tiefe zu bauen." Hier passen die beliebten, preiswerteren Buchausgaben genau hinein. Wer solch eine schmale Bücherfront hat, spart Raum und Energie - schließlich entfällt auch das lästige Staubwischen, wenn die Buchrücken mit dem Regalboden abschließen.

Allen Leseratten, die ihre Bücher doppelreihig stellen müssen, bietet der Handel brandneu "doppelte Böden" an. Diese sind übereinander angeordnet. Mit diesem Trick erkennt man die zweite Reihe Bücher auch noch gut und kann Buchtitel beim Stöbern wiederfinden.

Für manchen kann sich die Anschaffung einer Mini-Bibliothek lohnen. Eine beeindruckende Bibliothek à la Goethe kann man sich individuell zusammenstellen lassen. Auch die klassische Bibliotheksleiter ist nicht mehr nur Inventar von Staats-Bibliotheken, sondern ist inzwischen in bürgerlichen Wohnzimmern zu entdecken. "Als Wohnobjekt komplettiert sie die private Bibliothek", sagt Geismann. "Leitern sind für sehr hohe Räumen geeignet, wo man Bücher ganz oben verstauen kann und später wieder hervorholen möchte", fasst die Expertin zusammen. Sie sind aus Edelstahl oder einer Aluminium-Holz-Kombination zu haben. "Diese eleganten Leitern fahren geräuschlos auf einer Schiene hin und her und sind sicherer als die eilig aufgeklappte Hausleiter."

Schiebeelement schafft Platz

Witzig und ungewöhnlicher sind Schiebe-Regal-Systeme. Vor dem eigentlichen Büchergestell ist zusätzlich ein weiteres Schiebeelement angebaut, das sich beliebig beiseite ziehen lässt. Hier kann man weitere hundert Bücher unterbringen.

Für wertvolle "Schinken", Originalausgaben, edle Bildbände, Lexika oder alte Ausgaben bieten sich Vitrinenschränke an. Zusätzlich standesgemäß beleuchten kann man die schönen Bücher durch ausgeprägte Lichttechnik. Nach den üblichen Klemmleuchten gilt als neuester Schrei die LED-Technik, was für "Light Emitting dyode" steht. Kernstück sind winzige Lämpchen, die nicht warm werden und damit in der Nähe von Büchern ungefährlich sind.

"Ich erwarte im kommenden Jahr viel versprechende Regallösungen mit dieser neuen Technik", freut sich Geismann. So wird man seine Schmöker im Regal per Fernbedienung "in allen Farben des Regenbogens beleuchten können".

Zeitloses Design

Wer einen hochwertigen Platz für seine Bücher sucht, muss tiefer in die Tasche greifen. "Achten Sie auf Qualität und zeitloses Design, das man sich nicht so schnell leid sieht", rät Geismann. Die Antwort der Möbeldesigner auf das bekannteste Ikea-Möbel lautet übrigens "Billy Clever". Es handelt sich um ein mobiles Regal, das man aus Kästen selbst zusammenstecken kann. Das Hantieren mit Inbus und Schrauben wie beim schwedischen Doppelgänger entfällt.

Die Qual der Wahl hat man auch zwischen etlichen Oberflächen-Lackierungen in allen Farben und zwischen unterschiedlichen Holzfurnieren. Doch Vorsicht vor dem trendigen Kunterbunt: Hinter schicken Designs verbergen sich oft ungesunde Materialien, wie Öko-Test festgestellt hat. Viele Regalsysteme bestehen aus verleimten Holzwerkstoffen. Diese können Formaldehyd ausströmen, einen allergieauslösenden und krebsverdächtigen Hilfsstoff. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf Massivholz setzen.

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