Wärme- und Schallschutz Neue Haustür - darauf müssen Sie achten

Berlin/Rosenheim (rpo). Die neue Haustür besticht durch ihr Design, durch ihre ausgefallene Optik. Und sonst? Kann sie Kälte abhalten? Ist sie gegen Wind und Wetter geschützt? Kann sie Lärm abhalten? Das sind nur einige Fragen, die man sich überlegen sollte, bevor man zum Kauf einer neuen Haustür schreitet.

"Beim Haustürkauf sollten sich Bauherren gut über die technischen Eigenschaften des Produkts informieren", empfiehlt Peter Dirk, Referent für Bauen und Wohnen bei der Verbraucherzentrale Berlin. Denn die Tür sollte nicht nur optisch zum Haus passen, sie muss auch standortgerecht gewählt werden. "Je nach regionaler Lage und Ausrichtung ist die Tür unterschiedlich stark Regen, Wind, Kälte und Lärm ausgesetzt", sagt Jürgen Benitz-Wildenburg, Sprecher des Instituts für Fenstertechnik (ift) in Rosenheim.

"Die höchste Windwiderstandsfähigkeit und Schlagregendichtheit ist in der Regel bei der Ausrichtung der Tür nach Westen gefragt", sagt der Fachmann. Etwas abmildern lassen sich die Witterungseinflüsse durch eine Überdachung oder einen geeigneten Windschutz."Die wesentlichsten Kriterien für den Verbraucher sind sicher die Bedienbarkeit und die Funktionsfähigkeit, die die Tür über einen längeren Zeitraum gewährleisten soll", urteilt Benitz-Wildenburg. Sein Rat: Beim Kauf gezielt nach den Kennwerten für Windwiderstandsfähigkeit, Schlagregendichtheit und Luftdurchlässigkeit fragen und sich vom Fachmann beraten lassen.

Einsatzempfehlungen für Fenster und Außentüren bieten Hilfe. Diese sind abgestimmt auf die jeweils regionalen Gegebenheiten (zum Beispiel Windlast, Gelände und Einbauhöhe) und sind auf der ift-Hompage unter www.ift-rosenheim.de. abrufbar. Wie gut die Tür vor Wärmeverlusten schützt, lässt sich am so genannten U-Wert ablesen. Schließt sie direkt zum Wohnraum, sollte der Wärmeschutzwert höher sein als bei einer an einen Flur grenzenden Tür. "Sehr gut" ist Benitz-Wildenburg zufolge ein U-Wert unter 1,1, "gut" ist ein Wert von 1,1 bis 1,4. Die "üblichen" Werte liegen zwischen 1,4 und 2,0. "Diese Werte erreicht heute fast jede Haustür", sagt der Fachmann.

Auf Schallschutzwert achten

Lärm macht krank. Wer an einer viel befahrenen Straße wohnt, ist gut beraten, auf einen geeigneten Schallschutzwert der Tür zu achten, der in Dezibel angegeben wird. "Ein guter Wert liegt bei 37 Dezibel und höher", sagt Benitz-Wildenburg. In der Regel seien aber 27 bis 32 Dezibel ausreichend.

Wichtig: Die Schalldämmung wird bestimmt vom akustisch schwächsten Bauteil. "Bei unsachgemäßer Montage führt auch die beste Planung und Herstellung zu schlechten Schalldämmwerten", warnt Benitz-Wildenburg. Auch Dirk mahnt: "Türen vom Profi einbauen lassen und auf gute Qualität achten."

Oft werden Mängel an der Haustür erst nach längerer Zeit deutlich. Gewährleistungsansprüche gegenüber den Herstellern bestehen nach den neuesten Regelungen bis zu fünf Jahre nach dem Kauf. Ist der Einbau fehlerhaft, kann der Handwerker nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) oder nach dem BGB-Werkvertrag ebenfalls noch bis zu fünf Jahre nach dem Einbau belangt werden.

Holz gängigstes Material

Bei der Materialauswahl gilt: Die gängigsten Werkstoffe sind Holz, Aluminium und PVC. "Holz muss zwar besonders gepflegt und gewartet werden, es hat aber neben der natürlichen Ausstrahlung gute Isolier- und Festigkeitswerte", sagt Benitz-Wildenburg.

Aluminium ist dem Fachmann zufolge mit Blick auf die Oberflächenbehandlung wartungsarm. Der Haken: Wegen seiner höheren Wärmeleitfähigkeit hat es geringere wärmedämmende Eigenschaften. "Es bedarf daher spezieller konstruktiver Maßnahmen wie wärmegedämmte Profile, um den Wärmeschutz zu sichern", sagt Benitz-Wildenburg.

PVC-Türen stuft der Experte als vergleichsweise preisgünstig und - was die Oberfläche betrifft - wartungsarm ein: "Sie haben gute Isolierwerte und durchschnittliche Festigkeitswerte, die für den normalen Wohnungsbau allerdings ausreichen."

(afp)
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