Zwischenfinanzierungen sind teuer Verspätete Zuteilung des Bausparvertrages: Was tun?

Frankfurt/Main (rpo). Zur Finanzierung der eigenen Immobilie erfreuen sich Bausparverträge großer Beliebtheit. Allerdings kann immer ein Problem auftauchen: Ist der Vertrag auch wirklich zuteilungsreif, wenn die Wohnung oder das Haus gekauft wird? Wenn nicht, kann es zu einer teuren Zwischenfinanzierung kommen.

Denn die wenigsten Bauherren schaffen es, den Vertrag genau zu dem Zeitpunkt in die Zuteilung zu bekommen, zu dem der erste Spatenstich oder die Unterzeichnung des Kaufvertrags ansteht. Häufig wird die aus angespartem Guthaben und Bausparkredit bestehende Bausparsumme schon gebraucht, bevor das Vertragsziel erreicht ist.

Die Allgemeine Deutsche Direktbank (Diba) gibt Tipps wie sich diese vermeiden lassen. Die einfachste Lösung: Der Bausparvertrag wird gekündigt. Dann fließt nach einer Frist von sechs Monaten das angesparte Guthaben zurück, wie die Diba berichtet. Das Bauspardarlehen ist in diesem Fall jedoch verloren. Als richtige Wahl biete sich eine Kündigung immer dann an, wenn es im Zinstief normale Hypothekenkredite zu ähnlich günstigen oder sogar noch besseren Konditionen als das Bauspardarlehen gibt.

Soll der Bausparkredit auf jeden Fall in die Finanzierung eingebunden bleiben, lässt sich die Vertragszuteilung den Angaben zufolge durch eine Ermäßigung der Bausparsumme beschleunigen. Die Summe wird dabei so reduziert, dass das notwendige Mindestsparguthaben erreicht ist. Der Darlehensanspruch sinke zwar, bleibe aber zum großen Teil erhalten. Hat der Vertrag bereits die Zielbewertungszahl erreicht, fließt der Zuteilungsbetrag in wenigen Monaten. Soweit die Tarifbestimmungen keine Sperrfrist oder eine nachteilige Neuberechnung der Bewertungsziffer vorsehen. Denn dann könnte trotzdem eine Zwischenfinanzierung nötig werden.

Als Alternative zur Vertragsreduzierung bieten viele Bauspartarife die Option, Teilbausparsummen zu bilden. Hierbei wird die Vertragssumme zum Beispiel in zwei Verträge geteilt. Das Ziel: Einer davon soll möglichst schnell in die Zuteilung kommen. Der andere wird langfristig weiter angespart, so die Experten. Das funktioniere aber nur, wenn bei der Teilung das gesamte Ansparguthaben auf einen Teilvertrag geschoben werden könne. Außerdem sollte die Bewertungsziffer neu berechnet werden, und zwar ohne Abschläge auf Basis der Teilbausparsumme. Nur dann winke eine schnelle Zuteilung. Flexible Bauspartarife bieten den Angaben zufolge den Abruf von Teilbausparsummen auch ohne formelle Vertragsteilung. Bauherren sollten dabei aber genau ins Kleingedruckte schauen. Bei frühzeitigem Abruf drohten in der Regel nämlich hohe Tilgungsraten und ein steigender Kreditzins, so die Diba.

Wer solche Verlegenheitsaktionen vermeiden wolle, sollte seinen Bausparvertrag daher gezielt steuern und laufend an veränderte Bedingungen anpassen, raten die Experten.

(ap)
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