Selbsterfahrung Entgiftung - Tag 2 Mit grünem Smoothie ins Kino

Düsseldorf · Seit über 24 Stunden ernährt sich unsere Kollegin Saskia Nothofer nur noch von Obst- und Gemüse-Smoothies. Was am ersten Tag mit viel Elan begann, ist am Zweiten schon viel schwieriger, denn was tun, wenn Kaffee, Kantine und Popcorn verboten sind?

 Die Rezepte sind leicht nachzumachen.

Die Rezepte sind leicht nachzumachen.

Foto: Saskia Nothofer

Tag 2: Mittwoch

Als um 5.45 Uhr der Wecker klingelt, komme ich ganz gut aus dem Bett und bilde mir beim Blick in den Spiegel ein, doch ungewöhnlich frisch auszusehen. Wirkt die Obst- und Gemüsemasse etwa schon? Dank meiner weisen Vorausplanung muss ich mich zum Glück nicht um mein Frühstück kümmern, sondern schleppe meine fertigen Smoothies in diversen Tupperdosen in die Redaktion.

Kaum am PC trinke ich zuerst mein "Frühstück". Durch die Hanfproteine in Kombination mit der Mandelmilch schmeckt der Drink angenehm nussig und ist relativ sättigend. Nur die Sache mit dem fehlenden Kaffee macht sich bald bemerkbar. Normalerweise trinke ich eine große Tasse davon am Morgen. Jetzt habe ich nur Wasser und Tee im Bauch. Mein Koffeinpegel steht folglich verdächtig auf Rot und mein Körper signalisiert: Müdigkeit und Konzentrationsmangel. Und der Tag hat gerade erst angefangen.

Als sich der Zeiger der Uhr in Richtung Mittagessen bewegt wird mir klar, trotz 30 Stunden Flüssignahrung sterbe ich nicht vor Hunger. Trotzdem wage ich es nicht, meine Smoothies mit den Kollegen in der Kantine zu schlürfen. Der Geruch des "richtigen" Essens würde mich einfach zu sehr in Versuchung führen.

Also trinke ich gegen 12 Uhr allein an meinem Schreibtisch den nächsten Smoothie. Da ich die Rezepte nach meinem Geschmack abgewandelt habe, ist auch dieser Drink wirklich genießbar. Leer trinken kann ich die Tupperdose trotzdem nicht. Es ist einfach zu viel, der Magen ist entweder kleiner als gedacht oder schon geschrumpft.

Fasten mit Smoothies
Foto: Saskia Nothofer

"So was würde mich auch mal interessieren"

Die Reaktionen meiner Kollegen auf die Detox-Kur fallen allerdings gemischt aus. Während vor allem die männlichen Kollegen eher den Kopf schütteln und es bei dem Kommentar "Oh Gott" belassen, sieht es bei den Frauen ganz anders aus. "So was würde mich auch mal interessieren", sagt eine Kollegin. "Vielleicht probiere ich das auch mal aus." Stärkende Worte - gute Kollegin.

Fasten mit Smoothies
Foto: Saskia Nothofer

Ablenken erscheint mir trotzdem eine gute Strategie, und ich verabrede mich am Abend fürs Kino. Detox hin oder her, zum Einzelgänger will ich auch nicht werden. Schon als wir reingehen, empfängt uns süßlicher Popcorngeruch. Und auch meine Freunde beißen neben mir herzhaft in Chips und Schokolade - während ich die nächste Obst-Gemüse-Mischung aus dem Rucksack ziehe. Überraschenderweise stellt sich trotz des Anblicks kein Heißhunger ein. Das finde ich irgendwie fair, aber es sind eben auch nur drei Tage und die Halbzeit habe ich schon geschafft.

Auch am zweiten Tag habe ich wieder leichte Kopfschmerzen. Angenehm ist das zwar nicht, aber erträglich. Zudem bin ich wesentlich müder als sonst. Schon im Kino fallen mir immer wieder die Augen zu, und das nicht, weil der Film mir nicht gefällt.

Fasten mit Smoothies
Foto: Saskia Nothofer

Als ich gegen 22 Uhr nach Hause komme, will ich eigentlich nur eins: In mein Bett. Doch stattdessen steht wieder Arbeit an. Auch für den folgenden Tag müssen drei Smoothies vorbereitet werden. Ein anstrengender Job. Aber letztlich kann ich mich freuen, als ich die Tinnitus fördernde Höllenmaschine endlich abstelle, wird klar: Jetzt ist es fast vorbei. Nur noch ein Tag Entbehrung.

Ins Bett gehe ich schließlich noch vor elf Uhr — eine ungewohnt frühe Schlafenszeit für mich, da ich normalerweise nie vor null Uhr das Licht ausmache. Aber: Ich bin noch immer satt.

(sno )
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