Selbsterfahrung Entgiftung - Tag 3 Letzter Tag - und ich will endlich etwas zu beißen

Düsseldorf · Was passiert, wenn man eine junge Frau wie unsere Kollegin Saskia Nothofer drei Tage lang auf eine Smoothie-Trinkkur setzt? Sie bekommt Kopfschmerzen, schläft im Bus ein und träumt von Käsebroten. Das Fazit einer Entgiftungskur.

 Sogar Haferflocken und Leinsamen dürfen bei der Detox-Kur von DeliciouslyElla verarbeitet werden.

Sogar Haferflocken und Leinsamen dürfen bei der Detox-Kur von DeliciouslyElla verarbeitet werden.

Foto: Saskia Nothofer

Tag 3: Donnerstag

5.45 Uhr - der Wecker klingelt und der dritte Tag bricht an. Beim Aufstehen merke ich schon, dass meine Laune nicht gerade die beste ist. Ich vermisse meinen Kaffee und will eigentlich nur eins: endlich etwas beißen.

Selbsterfahrung Entgiftung - Tag 3: Letzter Tag - und ich will endlich etwas zu beißen
Foto: Saskia Nothofer

Was für ein Glück, dass ich am letzten Tag angelangt bin. Da fällt es schon leichter, sich noch einmal zu sagen: durchhalten! Da das Frühstück Haferflocken und Leinsamen (beides natürlich auch püriert) enthält und somit ungewohnt nahrhaft ist, bin ich danach erst einmal besänftigt und einigermaßen zufrieden.

Ähnlich verhält es sich mit Mittagessen und dem pürierten Nachmittagssnack. Beides schmeckt und hält mich einigermaßen satt. Krank werde ich mit so vielen Vitaminen im Blut bestimmt auch so bald nicht mehr. Glaube ich zumindest.

Selbsterfahrung Entgiftung - Tag 3: Letzter Tag - und ich will endlich etwas zu beißen
Foto: Saskia Nothofer

Leider habe ich immer noch leichte Kopfschmerzen. Allerdings habe ich inzwischen aufgrund ausführlicher Recherchen herausgefunden, dass das am Anfang einer Entgiftungskur normal ist. Andere leiden auch noch unter Übelkeit - das bleibt mir zum Glück erspart. Doch noch etwas anderes beschäftigt mich: Zwar habe ich keine Hungergefühle, aber unglaubliche Lust, etwas zwischen meinen Zähnen zu zerkauen. Am besten etwas Salziges. Brot mit Käse. Nudeln. So etwas. Das gibt es aber nicht! So groß ist mein Durchhaltevermögen dann doch. Immer wieder sage ich mir: Es ist fast geschafft. Wie machen das nur Menschen, die so etwas 40 Tage lang durchziehen?

Selbsterfahrung Entgiftung - Tag 3: Letzter Tag - und ich will endlich etwas zu beißen
Foto: Saskia Nothofer

Was ich am dritten Tag außerdem kaum noch unterdrücken kann, ist die Müdigkeit. Am Computer kann ich mich kaum konzentrieren. Und auch das Schaukeln des Busses auf dem Weg nach Hause wirkt wie eine Einladung, einfach jetzt und hier die Augen zufallen zu lassen. Als ich zu Hause vor dem Fernseher liege, überkommt es mich dann sofort: Ich schlafe ein — um 19 Uhr.

Wenig später allerdings werde ich wieder geweckt, da meine Mitbewohnerin nach Hause kommt. Zum Glück, schließlich möchte ich nicht um drei Uhr nachts schon ausgeschlafen sein.

Ich zwinge mich also, aufzustehen und mache mich an die Zubereitung des letzten Smoothies. Dabei passiert, was passieren muss: Ich rutsche mit dem Sparschäler an der Mango ab und schneide anstatt der Schale ein Stück meines Fingernagels ab. Es wäre auch ein Wunder gewesen, sich bei den gefühlt 100 geschnittenen Stücken Obst und Gemüse nicht wehzutun.

Nachdem die Wunde versorgt ist, kämpfe ich noch bis 22 Uhr mit meinen Augenlidern. Doch dann ist Schluss, ich gehe schlafen. Und zwar mit Vorfreude auf den nächsten Morgen. Dann nämlich wartet endlich ein Frühstück auf mich — salzig und zum Beißen.

Fazit

Nach drei Tagen, an denen ich nur Smoothies zu mir genommen habe, fällt meine Bilanz insgesamt nüchtern aus: Wie neu geboren fühle ich mich nicht. Meine Haut ist weder besser noch schlechter, ich habe weder ab- noch zugenommen und mehr Energie als sonst habe ich auch nicht.

Wie schon erwähnt, war ich vor allem am zweiten und dritten Tag des Experiments sehr müde, und immer von Kopfschmerzen geplagt. Natürlich kann die Erschöpfung auch daran liegen, dass nicht besonders viele Kalorien in den Körper rein kamen - aufgrund der vielen Rohkost der Stoffwechsel aber sehr auf Trab gehalten wurde.

Die hohe Menge an Gemüse und Obst hat meinem Körper sicherlich trotzdem gut getan. Aber eine Entgiftung über drei Tage ist sicherlich einfach zu kurz. Zwar macht die kurze Zeit die Entbehrung erheblich leichter, aber da der Körper erst nach drei Tagen von Nahrungsaufnahme auf Fettverbrennung und Entgiftung umstellt, müsste man wohl mindestens eine Woche dafür ansetzen.

Was die Smoothies betrifft, hatte ich zugegeben wohl einen kleinen Vorteil: Da ich sowieso oft und gerne selbst gemixte Smoothies trinke, fiel mir das Durchhalten nicht so schwer. Es hat mir nämlich meistens einfach geschmeckt, was bei vielen Menschen womöglich nicht der Fall ist.

Eines habe ich allerdings auch aus dem kurzen Versuch mitgenommen: Wieder mehr auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören. Das heißt, wirklich dann zu essen, wenn man Hunger hat, und nicht aus Langeweile wahllos Ungesundes in sich hineinzustopfen.

In den letzten drei Tagen hatte ich keinen Heißhunger auf Schnitzel, Schokolade, Burger oder Pommes. Eher haben mir gewohnte Lebensmittel wie Brot, Joghurt, Nudeln oder Reis gefehlt. Und dabei versuche ich jetzt auch, erstmal zu bleiben. Mal sehen wie lange.

(sno )
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