Fotos Die absurdesten Schadensersatzklagen
Jeder hat schon mal davon gehört. Besonders die USA sind bekannt für skurrile Gerichtsverfahren. Geklagt wird wegen der unglaublichsten Geschichten und das amüsanteste sind dabei die eingeklagten Summen. Was in Deutschland für einen Tag schlechte Laune sorgt, endet im Land der unbegrenzten Möglichkeiten schnell mit einer Millionenklage.
Acht Tage bei Pepsi und Hundefutter
Der Einbrecher Terrence Dickson verklagte die Bewohner des Hauses in den USA in das er zuvor eingedrungen war auf 500 000 Dollar Schmerzensgeld. Grund für die Forderung war, dass Dickson sich bei dem Einbruch selbst in der Garage des Hauses einsperrte. Da die Bewohner verreist waren musste er dort acht Tage auf Befreiung warten. Es blieb ihm in der Zeit nicht anderes übrig, als sich von Pepsi und getrocknetem Hundefutter zu ernähren. Nachdem er schließlich befreit wurde verklagte er die Bewohner, weil die Situation ihn seelisch unter so hohen Druck gesetzt habe, dass er Depressionen bekommen habe.
Der Hund Gottes (Portland, Oregon)
Im Jahr 2003 verklagte ein Amerikaner seinen Hundesitter auf 160 000 Dollar Schadensersatz. Hintergrund war, dass der gläubige Doug Baker fest davon überzeugt war, Gott habe den Streuner zu ihm geführt. Als der Hund dem eingestellten Sitter entlief hatte Baker schon tausende von Dollar in dessen Pflege investiert. Für Suchanzeigen und eine Hellseherin gab er nochmals viel Geld aus. Er pinkelte sogar in die Nachbarschaft, in der Hoffnung der Hund würde seine Fährte aufnehmen und zurück kommen. Als das Geld knapp wurde bediente er sich aus der Kasse seines Geschäfts. Die geforderte Schadenszahlung setzte sich aus 20 000 Dollar für Suchanzeigen, 30 000 für die Schäden die seinem Geschäft entstanden waren, 10 000 Dollar für den "vorübergehenden Verlust des speziellen Wertes" (den Hund) und 100 000 Dollar für den emotionalen Schaden den er davon getragen hatte, zusammen. Für seine bescheidene Forderung erhielt Baker den zweiten Platz des Stella Awards.
15-Jährige wegen Hexerei verklagt (Broken Arrow, Oklahoma)
Die Schülerin Brandi Blackbear wurde im Jahr 2000 von ihrer Schule wegen Hexerei verklagt. Ein Bundesgericht suspendierte sie daraufhin für 15 Tage von der Schule und ihre Eltern mussten 6000 Dollar Schmerzensgeld zahlen. Nachdem sich einer ihrer Lehrer auf mysteriöse Weise krank fühlte gab die 15-Jährige zu einige Bücher über Hexerei gelesen zu haben. Sie sei möglicherweise auch eine "Wicca", beteuerte aber den Lehrer nicht bewusst verflucht zu haben. Die Geschichte wurde unter dem Titel "Not Like Everyone Else" verfilmt.
Ein tragischer Verlust (Washington DC, USA)
Ein Jurist verklagte die Mitarbeiter einer Schneiderei auf 54 Millionen Dollar, nachdem die seine Lieblingshose verloren hatten. Roy Person wollte die Hose zu seinem ersten Arbeitstag als Verwaltungsrichter anziehen. Zuvor gab er die Hose zur Änderung in die Schneiderei. Als das gute Stück verschwand, verwies er auf die Schilder
„Satisfaction Guaranteed“ (Zufriedenheit garantiert) und „Same Day Service“ (Service am gleichen Tag). Er forderte von allen drei Mitgliedern 1500 Dollar für alle 1200 Tage an denen die Schilder schon aushingen - 67 Millionen Dollar. Großzügig verzichtet er jedoch auf 13 Millionen Dollar. Letztlich hatte Person nach einem tränenreichen Prozess nicht nur seine Hose und die Klage, sondern auch seinen Job verloren.
Schlechter Verlierer (New Brunswick, Kanada)
Der Vater des Eishockey-Spielers Steven Croteau verklagte die kanadische Eishockey-Liga auf 200 000 Dollar. Grund für die Klage war, dass der 16-Jährige nicht zum besten Spieler des Jahres gewählt worden war. Dadurch, dass ein anderer Spieler den Preis bekommen hatte sei der Jungen auf unzumutbare Weise entblößt worden. Neben dem Geld forderte der Vater auch, dass der Gewinner den Preis an seinen Sohn abtritt.
Stolperfalle Hund (Hamm)
Auch in Deutschland gibt es teilweise skurrile Schadensersatzforderungen. Eine 61-Jährige verklagte in Hamm eine Hundebesitzern auf 15 000 Euro Schmerzensgeld, nachdem sie über das schlafende Tier gestolpert war. Der Schäferhund gehört der Angestellten eines Reitsportgeschäfts und lag in dem Laden auf dem Boden, als die Kundin ihn übersah und stolperte. Dabei verletzte sie sich das Knie. Richter des Oberlandesgericht Hamm gaben ihr Recht.
Schönheits-OP beim Hautarzt (Vancouver)
Die Kanadierin Mimi P. erstritt vor einem Gericht 1,2 Millionen Dollar Schadensersatz von einer Telefongesellschaft nach einer missglückten Schönheits-OP. Die Frau hatte den Dermatologen, der die OP durchgeführt hatte aus dem Telefonbuch der Gesellschaft. Doch der Arzt der ihr Fett absaugte war kein Schönheitschirurg. Als der Eingriff schief ging verklagte sie die Telefongesellschaft, weil sie den unqualifizierten Arzt darin gefunden hatte. Ein Gericht gab ihr Recht. Ihm Mann erhielt zusätzlich 375 000 Dollar nachdem er keine Sex mehr mit ihr haben wollte.