Smart Home Die neue Welt der Konsumenten

Im Unterhaltungsbereich ist die Vernetzung des Zuhauses bereits Realität. Bei der Steuerung von Haushaltsgeräten und Hausarbeiten besteht noch Nachholbedarf.

 Im Gegensatz zur vernetzten Unterhaltungselektronik ist Smart Home noch nicht bei einer breiten Masse angekommen.

Im Gegensatz zur vernetzten Unterhaltungselektronik ist Smart Home noch nicht bei einer breiten Masse angekommen.

Foto: Chesky/Shutterstock.com

Bei Nachrichten, Spielen oder Musik ist die Vernetzung des Zuhauses bereits beim Konsumenten angekommen. Daten werden zwischen Computer, Smartphone, TV und Tablet ausgetauscht. Musikstreaming, ob zu Hause oder unterwegs, hat rasant zugenommen, was 600 Millionen legale Streams allein im Dezember 2013 (gfk-Panel 2014) belegen. Selbst im Auto lassen sich die mobilen Geräte heute problemlos einbinden, wobei die Sprachsteuerung schon bei vielen neueren Fahrzeugen zum Standard gehört.

Somit sind die Rahmenbedingungen für weitergehende Innovationen so gut wie nie zuvor, denn mehr als 70 Prozent der Konsumenten verfügen in Deutschland über einen Internetzugang. Cloud Computing und andere Speicherdienste wie Dropbox, Google Drive oder Microsofts OneDrive werden bereits von mehr als 15 Millionen Deutschen ständig genutzt. Das Leben ist geprägt vom mobilen Internet und an den Umgang mit Touchscreen und Apps ist man gewöhnt, so dass man von neuen technischen Produkten diese Einfachheit der Bedienung ebenfalls erwartet.

Laut BITKOM habe das Smartphone das Handy in der Gunst der Nutzer bereits abgelöst und Prognosen gehen davon aus, dass bereits im nächsten Jahr mehr als 30 Millionen Deutsche ein Tablet besitzen werden. Die digitale Technologie ist im Alltag angekommen, man arbeitet digital und vernetzt, ob privat oder geschäftlich. Das Auto ist miteinbezogen und selbstverständlich werden digitale Angebote über Gerätegrenzen hinweg genutzt.

Heimvernetzung ist unbestelltes Feld

Nur die Heimvernetzung ist noch ein unbestelltes Feld. Es ist heute einfach eine SMS per Sprachsteuerung im Auto zu schreiben aber man muss immer noch in den Keller laufen, um nachzuschauen, ob Trockner oder Waschmaschine fertig sind. Viele Gründe für den Erfolg smarter Vernetzung liegen auf der Hand, sie sind innovativ, erreichen einen klar zu erkennenden Mehrwert und orientieren sich am Lebensverhalten. Im Bereich Smart Home haben die Konsumenten dagegen noch keine klare Vorstellung davon, was sich dahinter verbirgt, geschweige denn welchen Nutzen sie davon haben.

Um Smart Home einem Massenmarkt zu öffnen, müssen ganz klare Vorteile und Erleichterungen im Alltag zu erkennen sein. Es geht darum, per SMS zu erfahren, dass die Waschmaschine fertig ist, um Rolläden, die automatisch auf den Lichteinfall reagieren, oder das Licht, das per Tablet geregelt wird. Viele Gerätehersteller versehen zum Beispiel Waschmaschinen mit Touchscreens, um den Benutzer beim Energiesparen oder der Wahl des richtigen Waschgangs an die Hand zu nehmen, denn laut einer Gfk-Studie kennen 80 Prozent der Verbraucher lediglich zwei Waschgänge, die sie regelmäßig nutzen.

Wenn die Heizung bereits auf dem Heimweg aktiviert werden kann, um ein angenehm temperiertes Heim vorzufinden, oder der Saugroboter bereits die Böden gereinigt hat, dann sind dies klar erkennbare Vorteile, die dem Konsumenten das Leben komfortabler gestalten. Hierzu werden lediglich einfache Plug and Play-Lösungen für die mobile Steuerung benötigt, denn mit WLAN in vielen Haushalten ist eine passende Infrastruktur bereits vorhanden.

Alltagstaugliche Lösungen für einen breiten Markt

Die neue Welt des Konsumenten im Smart Home besteht aus dem Zusammenspiel der einzelnen steuerbaren Komponenten und deren Verbindung miteinander, der Einfachheit bei Bedienung und Installation sowie dem Erlebnis des Mehrwertes. Laut Analysten des CeBIT-Blog sollen bis 2025 18 Milliarden Geräte am Netz sein. Weiterhin beflügeln Tendenzen zu einem hochwertigen Heim oder steigendes Umweltbewusstsein und mehr Wert auf Energieeffizienz die Suche nach smarten Lösungen.

Nicht außer Acht lassen darf man außerdem die zunehmende Alterung der Gesellschaft. Der demographische Wandel sorgt ebenfalls für eine steigende Nachfrage nach Technologien, die den Alltag erleichtern. Bereits 2020 wird ein Fünftel der Bevölkerung in Europa älter als 65 Jahre alt sein. Es muss das Ziel der Hersteller sein, nicht mehr nur das Premiumsegment zu bedienen, sondern sich mit alltagstauglichen Lösungen dem breiten Markt zu öffnen. Auch die technischen Geräte müssen der Lebensrealität des Konsumenten angepasst werden, um ihn nicht mit komplexen und komplizierten Lösungen zu überfordern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang wird die Vernetzung von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten sein, um zum einen die vielen einzelnen Fernbedienungen der unterschiedlichen Geräte einsparen zu können, aber auch Meldungen und Informationen der einzelnen Endgeräte an jedem Ort im Blick zu haben und steuern zu können.

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