Mit Insektengift belastet Eier-Skandal soll seinen Ursprung in Belgien haben

Berlin · Bei der Frage, wie Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil vergiftet werden konnten, führt die Spur nun nach Belgien. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll der Lebensmittelskandal dort seinen Ursprung haben.

Eier-Skandal soll seinen Ursprung in Belgien haben
Foto: dpa, sab

In Belgien sei offenbar ein für die Nutztierhaltung zugelassenes rein pflanzliches Desinfektionsmittel mit dem für die Nutztierhaltung verbotenen Insektizid Fipronil "gepanscht" worden, sagte Schmidt am Donnerstag in Berlin. "In den letzten 48 Stunden hat sich gezeigt, dass Deutschland stärker betroffen ist als zunächst angenommen."

Die deutschen Behörden gingen derzeit davon aus, dass zwölf Bundesländer betroffen seien, sagte Schmidt. Eine Schlüsselrolle nehmen demnach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein. "Dort haben die in Deutschland erzeugten und belasteten Eier ihren Ursprung oder sind von dort aus in den Warenverkehr gebracht worden."

Schmidt äußerte sich nach einer Krisenkonferenz der zuständigen Behörden mit den betroffenen Ländern. Erste Meldungen über mit Fipronil belastete Eier aus Belgien erhielten die EU-Länder dem Minister zufolge am 20. Juli. Dass belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind, erfuhren die deutschen Behörden demnach von den niederländischen Stellen am Freitagabend.

Im Zuge der Ermittlungen habe sich gezeigt, dass das unrechtmäßig mit Fipronil versetzte Desinfektionsmittel auch an Legehennenbetriebe in Niedersachsen geliefert worden sei, berichtete Schmidt. Dort produzierte Eier seien in andere Bundesländer geliefert worden. Die Lieferströme würden nun untersucht, versicherte der CSU-Politiker.

"Für mich geht es darum, mit Hochdruck und lückenlos den kompletten Vorgang aufzuklären", sagte er. Schmidt forderte ganz besonders auch die Behörden in Belgien und den Niederlanden auf, "den Sachverhalt zügig und lückenlos" aufzuklären. Die Verantwortlichen für den Lebensmittelskandal müssten in den beiden Staaten zudem strafrechtlich verfolgt werden.

(beaw/AFP)
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