Studie der Verbraucherzentrale NRW Energiewende für Preisaufschläge missbraucht

Düsseldorf · Mehrere Stromversorger in NRW haben ihre Preise im Windschatten der Energiewende übermäßig angehoben. Das hat eine Studie der Verbraucherzentrale ergeben.

Die Verbraucherschützer teilten mit, dass die Stromvorsorger die gesetzlichen Umlageerhöhungen zum Jahresbeginn für Preiserhöhungen bis zum Zweieinhalbfachen der angemessenen Summe missbraucht hätte. Das bestätigte Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, am Montag in Düsseldorf.

Allein die rund 3,5 Millionen Verbraucher in der Grundversorgung in Nordrhein-Westfalen zahlten dadurch in diesem Jahr über 50 Millionen Euro mehr als angemessen gewesen wäre. Neben den Preisaufschlägen moniert Müller die Informationspolitik der Grundversorger: Rund 60 Prozent haben ihre Kunden unzureichend über die jüngsten Preiserhöhungen informiert. Die Verbraucherzentrale kündigte an, die "Schwarzen Schafe" abzumahnen und notfalls vor Gericht zu ziehen.

Grundlage der Kritik ist eine landesweit angelegte Studie über die Strompreiserhöhungen von Januar bis Mai 2013. Darin analysierten die Verbraucherschützer Briefe, mit denen die Grundversorger die Preiserhöhungen ankündigten. Zudem werteten sie für jeden einzelnen Anbieter aus, welche Kosten ihm durch gestiegene EEG- und andere Umlagen sowie veränderte Netzentgelte in diesem Jahr entstehen. Diese Zusatzkosten verglichen sie mit der Höhe des jeweiligen Preisaufschlags.

Die Experten der Verbraucherzentrale halten die Preisgestaltung der Energieversorger für nicht akzeptabel: "Verbraucher dürfen nicht einseitig nur an den Kosten beteiligt werden, sondern müssen ebenso von Entlastungen profitieren", so Vorstand Klaus Müller.

(dpa/anch/csi)
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