Fipronil-Skandal Offenbar kamen 28 Millionen belastete Eier nach Deutschland

Osnabrück · Das Ausmaß des Fipronil-Skandals soll deutlich größer sein als bisher bekannt. Laut einem Medienbericht wurden allein nach Niedersachsen mehr als 28 Millionen belastete Eier geliefert – fast dreimal so viele wie zunächst angegeben wurde.

 Angeblich wurden mehr als 28 Millionen Fipronil-Eier nach Deutschland geliefert (Symbolbild).

Angeblich wurden mehr als 28 Millionen Fipronil-Eier nach Deutschland geliefert (Symbolbild).

Foto: dpa, awe;cse jol wie

Das Ausmaß des Fipronil-Skandals soll deutlich größer sein als bisher bekannt. Laut einem Medienbericht wurden allein nach Niedersachsen mehr als 28 Millionen belastete Eier geliefert — fast dreimal so viele wie zunächst angegeben wurde.

Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Demnach seien nach Niedersachsen mehr als 28 Millionen belastete Eier geliefert worden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte in den vergangenen Tagen von rund 10,7 Millionen Eiern gesprochen, die aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden seien und "möglicherweise" mit Fipronil belastet seien

Die Zeitung beruft sich auf eine Auswertung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums auf Basis der Daten im EU-Schnellwarnsystem. "Rückrufe zu allen diesen Chargen sind erfolgt", teilte das Ministerium in Hannover mit. Aus Niedersachsen wurden wiederum knapp 17 Millionen Fipronil-Eier nach außerhalb geliefert. Sie stammten demnach aus Verdachtsbetrieben in den Niederlanden sowie aus den insgesamt vier Legehennenbetrieben in dem Bundesland, in denen Fipronil nachgewiesen wurde.

Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) sagte der Zeitung, der Bund hätte ebenso wie sein Ministerium das EU-Schnellwarnsystem konsultieren können. Er warf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) vor, den Skandal herunterzuspielen.

Pfannkuchen mit Fipronil in Ungarn gefunden

In Ungarn sind Tiefkühlprodukte sicher gestellt worden, die aus Deutschland kamen und mit Fipronil belastet sein sollen. Die Ladung wurde mit Hilfe von Informationen des europäischen Schnellwarnsystems für Lebens- und Futtermittel (RASFF) ausfindig gemacht und vernichtet, teilte Ungarns Amt für Lebensmittelsicherheit am Dienstagabend in Budapest mit. Bei dem Produkt handele es sich um tiefgefrorene Pfannkuchen-Masse. Bestellt worden sei er von einer Budapester Firma.

Es war das erste Mal, dass in Ungarn seit Ausbruch des Fipronil-Skandals vor zwei Wochen Lebensmittel gefunden wurden, die mit dem Insektengift belastet waren.

(wer/AFP/dpa)
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