Neue Betrugsmasche Cash Trapping - Geld klebt am Automaten fest

Düsseldorf · Wenn es darum geht, mit Betrügereien am Geldautomaten an fremdes Geld zu kommen, dann sind die Kriminellen meist sehr kreativ. Vom Erschleichen der Geheimzahl bis zur brachialen Sprengung des Geldautomaten, davon hört man immer wieder. Vor einer weiteren Betrugsmasche warnt jetzt die Polizei: Cash Trapping - hier bleibt das Bare am Geldautomaten kleben.

Geldautomaten gesprengt - eine Chronik für NRW bis Juni 2017
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Geldautomaten-Sprengungen in der Region – eine Chronik

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Über diese Form des Geldautomatenbetrugs berichtet auch die Stiftung Warentest. Demnach war es einem Bankkunden in Paderborn aufgefallen, dass an seinem Automaten etwas nicht stimmt. Wie gewohnt hatte er seine Pin-Geheimzahl und den gewünschten Betrag eingegeben, doch der Ausgabeschacht am Automaten öffnete sich nicht.

Daraufhin untersuchte er diesen genauer und stellte fest, dass vor dem eigentlichen Ausgabeschacht eine Metallschiene aufgeklebt worden war. Hinter dieser Blende gibt der Automat das Geld wie gewohnt aus, doch bleibt es auf der Rückseite an einer dort angebrachten Klebefolie hängen.

Für den geprellten Kunden sieht es so aus, als habe der Automat kein Geld ausgeworfen, er nimmt seine Karte entgegen und verlässt den Schalterraum. Dann kommt der Täter, entfernt die Blende und steckt das so erbeutete Geld ein.

Inzwischen sind der Polizei mehrere solcher Fälle im ganzen Land bekannt geworden. Auch in der Region wurden bereits einige Fälle dieser Art verzeichnet, etwa in Dormagen oder in Düsseldorf.

Für Kunden an Geldautomaten gibt es folgende Tipps:

  • den Geldautomaten prüfen, an verdächtigen Stellen ruhig einmal kräftig rütteln
  • funktioniert der Automat einwandfrei, wird jedoch kein Geld ausgeworfen, die Polizei rufen
  • wenn die Polizei gerufen wurde, den Geldautomaten nicht verlassen, sonst könnten die Täter in der Zwischenzeit zuschlagen und das Geld erbeuten

In Nordrhein-Westfalen häufen sich derzeit die Fälle von Geldautomaten-Sprengungen. Bis Ende November waren es allein am Niederrhein 50 Fälle. Bei dieser Methode wird nicht nur Geld erbeutet, in der Regel gehen mit den Sprengungen auch sehr starke Beschädigungen an den Gebäuden einher.

(csr)
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