Spenden für die Philippinen So erkennen Sie seriöse Hilfsorganisationen

Düsseldorf · Die Zerstörung durch den Taifun Haiyan auf den Philippinen ist immens. Tausende Menschen sind obdachlos. Es fehlt an Wasser, Nahrung, Medikamenten. Wer spenden will, fragt sich oft: Kommt mein Geld auch an? Wir erklären, woran Sie seriöse Hilfsprojekte erkennen.

Tipps für hilfreiche und seriöse Spenden
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Spenden gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln nach Katastrophenereignissen wie Stürmen, Tsunamis oder auch auch Erdbeben. Doch nicht jeder, der spenden möchte, tut das auch. Grund dafür ist meistens, dass sich unter die seriösen Angebote allzu oft Betrüger schleichen, die den Hilfsbereiten nur Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Wenig Informationen Angebote, die via E-Mail oder gar Kettenbrief kommen, sollten unbedingt skeptisch betrachtet werden. Sehen Sie sich die Mitteilung genau an. Handelt es sich dabei um eine bekannte Organisation? Oder ist darin nur ein vermeintliches Spendenkonto ohne weitere Auskünfte angegeben? Große Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie oder auch World Vision verfügen immer über eine große Internetpräsenz auf der die Projekte und deren bisheriger Verlauf beschrieben wird.

Spendensiegel Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Organisation als gemeinnütziger Verein eingetragen ist. Nur dann können Sie die Spenden steuerlich abgesetzt werden. Die Verbraucherzentrale NRW rät, auf das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) zu achten, da dieses mit strengen Auflagen verbunden ist. Das DZI prüft unter anderem die Verwendung der Mittel, die Werbeaktivitäten und die Verwaltungskosten: Das Zertifikat bekommen beispielsweise nur Organisationen, die nicht mehr als ein Fünftel der Spenden für die Verwaltung verwenden. Geprüft wird jedes Jahr neu und in der Folge das Siegel bestätigt - oder entzogen. Rund 250 Organisationen haben es.

Straßenkampagnen Besondere Vorsicht sollten Sie auch bei Kampagnen auf der Straße oder an der Haustür walten lassen. Betrüger verwenden oft Namen, die Ähnlichkeit mit dem großer Organisationen haben. Sehen Sie deshalb genau hin und informieren Sie sich lieber noch einmal online oder telefonisch, bevor Sie sich für eine Überweisung oder auch nur einer Unterschrift entscheiden. Gerade, wenn Sie in Betracht ziehen, ein Fördermitglied der Organisation zu werden, ist Kontrolle wichtig, denn hier gilt das Haustürwiderrufsgesetz in der Regel nicht.

Wie viel kommt an? Die wichtigste Frage für Spender ist: Wie viel von meinem Geld kommt eigentlich an? Genau beantworten lässt sich das natürlich nicht. Werbe-, Verwaltungs- und Personalkosten müssen natürlich auch bei Hilfsorganisationen gedeckt werden. Während kleine Vereine die Arbeit oft ehrenamtlich erledigen, gibt es hinter der Organisation bei Großprojekten natürlich eine entsprechende Maschinerie.

Das DZI wertet einen Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben bis 20 Prozent als angemessen. Kosten bis maximal 35 Prozent gelten als noch vertretbar, denn schließlich kann es aufwendig sein, Güter in schwer zugängliche Krisengebiete zu leiten. Liegt eine Spendenorganisation mit ihren Ausgaben darüber, bekommt sie das Siegel entzogen oder die Bewerbung um das Spendensiegel wird abgelehnt.

Steuervorteil Spenden können als Sonder­ausgaben abge­setzt werden. Das geht bis zur Höhe von 20 Prozent des Gesamt­betrags der eigenen Einkünfte. Geht die Spende auf ein sogenanntes "anerkanntes Sonder­konto", dann reicht als Steuernachweis ein normaler Konto­auszug, eine abge­stempelte Über­weisung, ein Last­schrift- oder Bareinzahlungs­beleg. Ist kein solches Konto bei der Organisation vorhanden, dann sollten Spender darauf achten, dass sie von ihr eine Bescheinigung erhalten, die den steuer­begüns­tigten Zweck, den Hinweis über Befreiung von der Körper­schafts­steuer und die Einzahlung als Spende oder Beitrag bestätigt.

(ham)
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