Stiftung Warentest Gefährliche Sicherheitsmängel bei Elektrogrills

Düsseldorf · Passend zu den steigenden Temperaturen hat die Stiftung Warentest 16 Elektrogrills untersucht. Immerhin acht der Grills schneiden gut ab. Bei zwei Produkten jedoch flogen im Test sogar Glassplitter durch den Raum.

 Die Glasdeckel der Flächengrills Philips HD6360 und Severin PG 8527 ist im Test zersplittert.

Die Glasdeckel der Flächengrills Philips HD6360 und Severin PG 8527 ist im Test zersplittert.

Foto: Stiftung Warentest

Es ist unter Grill-Fans die am häufigsten diskutierte Frage: Welche Art Grill ist die beste? Während die einen auf Holzkohle schwören, sind die anderen inzwischen auf Gas- oder Elektrogrills umgestiegen. Diese sorgen zwar nicht für den typisch rauchigen Geschmack. Der Vorteil an den Geräten ohne Kohle ist jedoch offensichtlich: Sie werden wesentlich schneller heiß und bilden keinen Rauch.

Passend zum Start der Grillsaison haben die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest deshalb 16 Grills unter die Lupe genommen. Besonders wichtig war dabei neben dem Grillergebnis die Sicherheitsprüfung. Die fiel vor allem bei zwei Geräten "mangelhaft" aus. Für die Prüfung heizten die Tester die Grills so lange mit voller Leistung und kurz­geschlossenem Thermostat, bis die zusätzliche einge­baute Temperatursicherung ansprang.

Bei den Flächengrills Philips HD6360 (115 Euro) und Severin PG 8527 (70 Euro) zersprangen die Glas­deckel schon nach sechs bis sieben Minuten. Dabei flogen heiße Glas­splitter durch den Raum und auf die Grill­platte. Zudem stieg ein stechender Rauch auf. In beiden Fällen reagierte die einge­baute Temperatursicherung deutlich zu spät. Bei dem Philips-Gerät dauerte es zehn Minuten, bei Severin sogar 25 Minuten. Das ist nicht nur gefährlich, sondern sorgt auch dafür, dass der Glasdeckel eigentlich nicht genutzt werden kann. Die Tester empfehlen jedoch, den Elektrogrill nach Möglichkeit zu schließen. So staut sich die Hitze besser, das Grillgut wird schneller gar und Verbraucher können bis zu 35 Prozent Strom sparen.

Ebenfalls nicht überzeugen konnten die Holzchips, die dem Flächengrill von Philips beilagen. Sie sollen auch ohne Holzkohle ein rauchiges Geschmackserlebnis möglich machen. Der Test zeigte jedoch, dass die Chips auch bei geschlossenem Glas­deckel einen starken Rauch im Raum bilden. Kleidung und Haare der Tester nahmen einen Geruch an - an dem Fleisch konnten jedoch kein zusätzliches Raucharoma feststellen.

 Mangelhaft wegen Sicherheitsmängel: Der Philips HD 6360

Mangelhaft wegen Sicherheitsmängel: Der Philips HD 6360

Foto: Stiftung Warentest

Testsieger bei den Kontaktgrills ist der Tefal Optigrill GC702D (173 Euro). Er schnitt mit dem Prädikat "gut" ab. Seine Automatikprogramme und die Wärmeverteilung sind für die Tester lobenswert. Nur das Wurstprogramm erwies sich zeitlich als relativ langsam. Auch gute Ergebnisse lieferte der Philips HD4467 (78 Euro) ab. Er misst die Dicke des Fleisches, passt Temperatur und Grilldauer an.

Die Note "sehr gut" erreichte keines der getesteten Produkte.

(ham)
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