Studie des Umweltbundesamtes Deutsche tauschen Elektrogeräte immer früher aus

Dessau-Roßlau · Verbraucher tauschen Produkte schneller aus als früher. Fernseher, Waschmaschinen und Wäschetrockner werden immer früher durch neue Modelle ersetzt. Dabei sind die Geräte zum Austauschzeitpunkt nicht immer kaputt, vielmehr neigen die Verbraucher zum Wegwerfen.

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Vor allem bei Flachbildfernsehern sei die "Erst-Nutzungsdauer" kurz, auch wenn die Geräte noch einwandfrei funktionierten, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am Sonntag in Dessau-Roßlau unter Berufung auf eine Langzeitstudie mit. Die sogenannte Obsoleszenz-Studie soll klären, ob Hersteller die Lebensdauer von Produkten gezielt verkürzen. Hinweise auf frühzeitige Defekte gibt es etwa bei Haushaltsgeräten.

Zwischenergebnissen zur Halbzeit der Studie zufolge tauschte 2012 ein Viertel der Verbraucher seinen Flachbildschirm wegen technischer Mängel aus, der Großteil - über 60 Prozent - ersetzte sein funktionierendes Gerät durch ein noch besseres. Im Durchschnitt war das ersetzte Gerät 2012 laut der Studie 5,6 Jahre alt. Die durchschnittliche Erst-Nutzungsdauer eines Röhrenfernsehers lag von 2005 bis 2012 dagegen zwischen zehn und zwölf Jahren.

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Foto: Shutterstock.com/ l i g h t p o e t

Auch in der Küche oder im Waschkeller tauschen Verbraucher ihre Geräte schneller aus als noch vor einigen Jahren: Von 2004 bis 2012/2013 verringerte sich die Erst-Nutzungsdauer von Waschmaschinen, Trocknern und Kühlschränken um ein Jahr auf durchschnittlich 13 Jahre.

Im Gegensatz zu Fernsehern tauschte aber nur ein Drittel der Verbraucher ein funktionierendes Gerät gegen ein besseres ein - zwei Drittel kauften ein neues, weil das alte kaputt war. "Wir können sagen, dass mehr Wachmaschinen, Kühlschränke und Wäschetrockner innerhalb von fünf Jahren defekt sind als noch vor zehn Jahren", teilte das Umweltbundesamt dazu mit.

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Foto: Bayer/Dirk Hansen

Fast annähernd gleich geblieben ist laut Studie dagegen die Erstnutzungsdauer von Notebooks. Zwischen fünf und sechs Jahren tippen und surfen die Verbraucher mit ihrem Gerät. Die Gründe für den Austausch haben sich dagegen grundlegend geändert: Wurden 2004 noch 70 Prozent der funktionsfähigen Geräte wegen einer technischen Neuheit und dem Wunsch nach einem besseren Notebook ausgetauscht, sei dies 2012/2013 "nur noch bei rund einem Viertel der Fälle" so gewesen, heißt es in der Studie.

Der Zwischenbericht beruht dem Bundesumweltamt zufolge vorwiegend auf Ergebnissen von repräsentativen Verbraucherbefragungen der Gesellschaft für Konsumforschung. Auf Basis der Zwischenergebnisse ließen sich noch keine Belege dafür finden, dass Hersteller "gezielt" Schwachstellen in ihre Produkte einbauten. Die Erstnutzungsdauer berücksichtigt nicht eine mögliche spätere weitere Nutzung von Geräten durch andere Verbraucher, die diese zum Beispiel gebraucht erwerben.

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Foto: dpa, tsn

"Beim Gebrauch von Elektro- und Elektronikgeräten ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Dass Geräte kürzer verwendet werden, hat unterschiedliche Ursachen", erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. "Inwieweit ein geplanter Verschleiß dafür verantwortlich ist, klären wird jetzt in der zweiten Hälfte der Studie." Auf jeden Fall sollten sich Strategie, um die Nutzungsdauer von Geräten zu verlängern, sowohl an die Hersteller als auch an die Verbraucher richten.

(AFP)
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