Betrug im Internet Verbraucherzentrale warnt vor Thermomix-Imitaten

Düsseldorf · Der Thermomix gehört seit Jahren zu den beliebtesten Küchengeräten auf dem Markt. Nur einen Wermutstropfen hat der Alleskönner: 1100 Euro sind ein stolzer Preis. Die vermeintliche Lösung: Das Internet. In zahlreichen Shops gibt es das Gerät hier schon für 700 Euro. Doch die Verbraucherzentrale warnt vor Betrug.

 Wer den echten Thermomix kaufen will, kann ihn nur vom Hersteller beziehen.

Wer den echten Thermomix kaufen will, kann ihn nur vom Hersteller beziehen.

Foto: Thermomix

Er kann Dampfgaren, Mixen, Schneiden, Abwiegen und Kochen: Der Thermomix von Vorwerk. Über eine Millionen Küchen in Deutschland kommen ohne das Kombi-Gerät nicht mehr aus. Verkauft wird er ausschließlich auf Thermomix-Veranstaltungen. Ähnlich der guten alten Tupperparty kommt dafür extra eine Vorwerk-Spezialistin ins Haus und zeigt, welche Gerichte der Thermomix hervorbringen kann.

Wer diese Veranstaltung umgehen will - und damit auch den stattlichen Preis von 1100 Euro für das gängige Modell (TM5) - der richtet den Blick zumeist ins Internet. Dort gibt es inzwischen zahlreiche Shops, die den Thermomix samt Kochbuch für gerade mal 700 Euro verkaufen. Was für viele Verbraucher auf den ersten Blick wie die perfekte Lösung erscheinen mag, ist tatsächlich schlichter Betrug, warnt die Verbraucherzentrale NRW.

Das hier etwas nicht stimmt, sei schon an den Lieferzeiten zu erkennen. Acht Wochen dauert es normalerweise, bis der große Karton mit dem Küchengerät angeliefert wird, bei den dubiosen Internetfirmen aber nur zwei Tage. Des weiteren sind falsche Online-Shops auch daran zu erkennen, dass es "weder eine Telefonnummer für Rückfragen gibt, noch werden E-Mails beantwortet, wie die Verbraucherschützer selbst feststellen mussten", schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Seite.

Darüberhinaus können Kunden bei diesen Shops meist nur per Vorkasse bezahlen. Eine Zahlungsart bei der im Gegensatz zur Lastschrift oder Bezahlung mit PayPal keine Möglichkeit besteht, das Geld zurückzuholen. Auf Anfrage der Verbraucherzentrale, hat Vorwerk selbst wie folgt reagiert: "Der Direktbezug eines Thermomix von anderen gewerblichen Anbietern ist ausgeschlossen."

Erst Anfang September 2015 wurde ein Frau aus Krefeld inhaftiert, nachdem sie Elektrogeräte wie den Thermomix im Internet angeboten hatte, die sie gar nicht besaß. Insgesamt zog sie den Kunden so 28.000 Euro innerhalb eines halben Jahres aus der Tasche. Den Thermomix hatte sie für 600 Euro zum Kauf angeboten.

(ham)
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