Prognose des Umweltbundesamtes Preis für Trinkwasser könnte deutlich steigen

Berlin · Wegen hoher Nitratwerte könnte der Preis für Trinkwasser steigen – um bis zu 45 Prozent. Das prognostiziert das Umweltbundesamt. Eine vierköpfige Familie muss mit Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr rechnen.

 Trinkwasser aus der heimischen Wasserleitung (Symbolbild).

Trinkwasser aus der heimischen Wasserleitung (Symbolbild).

Foto: dpa, rwe sab dna wst

Wegen hoher Nitratwerte könnte der Preis für Trinkwasser steigen — um bis zu 45 Prozent. Das prognostiziert das Umweltbundesamt. Eine vierköpfige Familie muss mit Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr rechnen.

Wenn die Nitrateinträge nicht bald sinken, müssten die Wasserversorger zu teureren Reinigungs- und Aufbereitungsmethoden greifen, teilte die Behörde am Samstag mit. Der Preis für das Trinkwasser könnte dadurch um bis zu 45 Prozent steigen. Auf eine vierköpfige Familie kämen dann Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr zu. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ebenfalls vor deutlich steigenden Wasserpreisen gewarnt.

In mehr als 27 Prozent der Grundwasserkörper werde derzeit der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überstiegen, erläuterte das Umweltbundesamt. Gerade in Gebieten mit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen sei das Grundwasser häufig durch zu viel Stickstoff belastet. Grund sei das Düngen von Feldern mit Gülle und Mist aus der intensiven Tierhaltung oder das Verwenden von Mineraldünger etwa für den Obst- und Gemüseanbau.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger erklärte, mit den Neuregelungen in der Düngeverordnung seien lang überfällige Schritte eingeleitet worden, "die hoffentlich die Belastungen so weit senken, dass den Trinkwasserkunden die teure Aufbereitung erspart bleibt". Die Neuregelungen müssten jetzt konsequent umgesetzt werden. "Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen."

(wer/dpa)
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