Roaming, Rente, Warnweste Was sich zum 1. Juli alles ändert

Frankfurt/Main · Am 1. Juli wird das Telefonieren billiger, die Mütterrente tritt in Kraft und Warnwesten werden für Autofahrer Pflicht. Wir erklären diese und andere Dinge, die sich ab Dienstag in Deutschland ändern.

Roaming, Rente, Warnweste: Was sich zum 1. Juli alles ändert
Foto: Maksim Kabakou /Shutterstock.com

RENTEN: Die verbesserte Mütterrente sieht vor, dass Frauen für vor 1992 geborene Kinder einen zusätzlichen Renten-Entgeltpunkt bekommen. Das entspricht einem Plus von 28 Euro pro Monat im Westen und gut 25 Euro im Osten. Zudem können künftig Arbeitnehmer schon mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen, wenn sie 45 Versicherungsjahre aufweisen. Um eine Frühverrentungswelle zu verhindern, werden allerdings Arbeitslosenzeiten nur bis zwei Jahre vor der Rente mit 63 berücksichtigt. Zudem steigt die Erwerbsminderungsrente für künftige Neurentner. Auch das Reha-Budget wird aufgestockt. Außerdem bekommen ab dem 1. Juli alle rund 20,5 Millionen Rentner in Deutschland mehr Geld. Die Bezüge steigen im Westen um 1,67 Prozent, im Osten um 2,53 Prozent.

VERBRAUCHERINSOLVENZEN: Wer überschuldet ist, soll durch Änderungen bei der Privatinsolvenz schneller die Chance auf einen Neuanfang bekommen. Ab dem 1. Juli können betroffenen Verbrauchern ihre Restschulden schon nach fünf oder sogar drei statt sechs Jahren erlassen werden. Dafür gelten aber strenge Vorgaben. Voraussetzung für den Schuldenerlass nach drei Jahren ist, dass Betroffene mindestens 35 Prozent der Gläubigerforderungen sowie die Kosten des Verfahrens für Gericht und Insolvenzverwalter beglichen haben. Eine vorzeitige Restschuld-Befreiung nach fünf Jahren ist möglich, wenn der Schuldner zumindest die Verfahrenskosten begleichen kann. Ansonsten bleibt es beim derzeitigen Verfahren mit einer Dauer von sechs Jahren.

ROAMINGGEBÜHREN: Das Telefonieren in ausländischen Mobilfunknetzen - das sogenannte Roaming - funktioniert in der Regel automatisch. Doch wer im Urlaub im europäischen Ausland viel telefonierte, musste früher mit hohen Handy-Rechnungen rechnen. Schon seit einigen Jahren deckelt die Europäische Union die Preise für Telefonate und das mobile Surfen. Zum 1. Juli sinken die Preise noch einmal. Abgehende Gespräche innerhalb der EU dürfen für Kunden mit deutschen Verträgen dann maximal 19 Cent pro Minute kosten. Ankommende Gespräche werden mit höchstens fünf Cent pro Minute berechnet. Die SMS-Preise sinken zum Monatswechsel auf maximal sechs Cent, der SMS-Empfang ist gratis. Die Mehrwertsteuer kommt jeweils hinzu. Das mobile Surfen darf ab Juli nicht teurer als 20 Cent pro Megabyte sein.

WARNWESTEN: Ab Juli müssen Autofahrer auch in Deutschland eine Warnweste im Wagen haben. Ansonsten drohen bei einer Kontrolle 15 Euro Bußgeld. In den meisten europäischen Nachbarstaaten sind die Warnwesten bereits vorgeschrieben, allerdings liegt das Bußgeld anderswo deutlich höher.

UMWELTZONEN: In fast allen nordrhein-westfälischen Umweltzonen gelten von Dienstag an strengere Regeln. Im Ruhrgebiet, in Bonn, Köln, Mönchengladbach, Neuss, Langenfeld, Düsseldorf, Wuppertal und Remscheid darf dann nur noch in die Innenstädte fahren, wer eine grüne Plakette hinter der Windschutzscheibe kleben hat - sonst droht ein Bußgeld von 80 Euro. In Dinslaken und Krefeld gilt die Regelung bereits jetzt. Münster will zum Jahresende nachziehen.

(DEU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort