Tierquälerei in Mastbetrieb Die Qualen der Weihnachtsenten

Anfang Dezember stiegen Aktivisten einer Tierschutzorganisation heimlich in einen Entenmastbetrieb ein. Das Video zeigt, wie Enten mit Mistgabeln erschlagen oder bei lebendigem Leibe aufgespießt werden.

 Enten werden in dem Zuchtbetrieb mit einer Mastgabel erschlagen.

Enten werden in dem Zuchtbetrieb mit einer Mastgabel erschlagen.

Foto: Screenshot YouTube

Ente oder Gans gehören bei den meisten Deutschen zu Weihnachten auf den Tisch. Jetzt allerdings veröffentlichte die Tierschutzorganisation Equality Rights grausame Videoausschnitte aus einer der größten Entenzuchtstationen Deutschlands. Zu sehen sind darin Szenen, in denen die Tiere mit Mistgabeln erschlagen, von den Arbeitern aufgespießt und in eine Box auf einem Traktor gelegt werden. Die Tiere sind weder betäubt noch komatös. Andere Bilder zeigen, wie verletzte und halbtote Enten zwischen den lebenden im Stroh verenden.

Der Brandenburger Enten-Mastbetrieb beliefert die Fläminger Entenspezialitäten, ein Unternehmen von Wiesenhof, mit etwa einer halben Millionen Enten pro Jahr. Hauptverkaufszeit für das Fleisch ist das vierte Quartal des Jahres. Dann werden etwa 60 Prozent der gezüchteten Tiere verkauft.

Dem Magazin "stern" erklärte ein Sprecher der Fläminger Entenspezialitäten auf Anfrage: "Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum trotz regelmäßiger Schulungen des Personals, trotz klarer schriftlicher Richtlinien und trotz vielzähliger interner und externer Kontrollen solche verantwortungslosen Handlungen passieren. Wir distanzieren uns in aller Form von diesem Betrieb." Des Weiteren habe man den Vertrag mit dem Betrieb fristlos gekündigt und Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt.

Damit weist das Wiesenhof-Unternehmen die Schuld den Zulieferern zu. Allerdings war der Betrieb in der Vergangenheit schon mehrfach wegen seiner Massentierhaltung aufgefallen. Als nächstes will auch die Tierschutzorganisation Animal Equality Klage gegen den Zuchtbetrieb einreichen.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Bilder von grausamen Zuständen in deutschen Mastbetrieben aufgetaucht. Von den Praktiken betroffen sind demnach nicht nur Enten, sondern auch Ferkel sowie Gänse und Schafe in den Betrieben für Winterkleidung.

(ham )
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