Alle Reisen-Artikel vom 31. Januar 2003
Special: Frachtschiffe - Reisen einmal anders

Ein neuer TrendSpecial: Frachtschiffe - Reisen einmal anders

Wem eine Kreuzfahrtreise zu elitär oderzu teuer erscheint , für den gibt es auch eine Alternative:Reisen mit oder auf einem Frachtschiff. Auch hier gibt es festgelegteRouten und geplante Landgänge - nur eben in einer anderenAtmosphäre.

Auslands-Knigge: Taschenbuch in der Rezension

Wichtiger Begleiter auf AuslandsreisenAuslands-Knigge: Taschenbuch in der Rezension

Warum essen Muslime nicht mit der linken Hand?Und warum sollten Frauen in Süditalien immer ein Kopftuchdabei haben? Wissen Sie nicht? Dann sollten Sie vor Urlaubstripsdringend im "Auslands-Knigge" von Birgit Rupprecht-Stroell nachschlagen.Das kleine Taschenbuch kann all jenen als unentbehrlicher Ratgeberdienen, die im Ausland sensibler vorgehen wollen als der sprichwörtlicheElefant im Porzellanladen. Auf insgesamt 90 Seiten stellt die Autorin, dielange Jahre als Reiseleiterin gearbeitet hat und sich eingehendmit den Themenschwerpunkten Reisen und Psychologie befasst hat,die wichtigsten Verhaltensregeln im Ausland dar. Dabei beginntsie ihre Knigge-Weltreise bei unseren niederländischen Nachbarnund beendet Sie nach Zwischenstopps im Nahen Osten, Asien, Ozeanienund Amerika schließlich im afrikanischen Tunesien. Jedem Land widmet Rupprecht-Stroell eine Doppelseite,welche sie in die sechs Unterpunkte "Anrede / Begrüßung/ Verabschiedung", "Einladung / Geschenke", "Essen / Trinken","Business", "Kleidung" sowie "Do's & Dont's" unterteilt hat.Durch diese Strukturierung ist das Werk nicht nur gewinnbringendfür Urlaubsreisende, sondern auch für Geschäftsleute,die ihre Erfolgschancen im Ausland durch ein gekonntes Auftretenverbessern wollen. Auch wenn der "Auslands-Knigge" nicht alle Facettenguten Benehmens im Ausland beleuchtet (und dies auch nicht anstrebt),sollte er neben dem Wörterbuch in jedes gute Reisegepäckgehören. Anhand der prägnanten und leicht verständlichenUmschreibungen lässt sich jederzeit nachschlagen, wie manauftreten sollte und größere Missgeschicke vermeidet.Das führt beinahe automatisch zu mehr Entgegenkommen dereinheimischen Bevölkerung und ermöglicht, dass man Landund Leute wirklich kennen lernt. Das Buch, das im Gräfe und Unzer Verlag erschienenist, kann für den Preis von 6,50 Euro erworben werden.

Freizeitangebote auf Frachtschiffen

Auch Fitness ist möglichFreizeitangebote auf Frachtschiffen

Auch wenn Sie keine Kreuzfahrt im herkömmlichen Sinne gebucht haben, wollen Sie trotzdem Ihren Urlaub in vollen Zügen genießen. Dazu trägt in vielen Fälle ein gutes Freizeitangebot bei. Sicherlich kann dieses auf einem Frachtschiff nicht vollständig mit dem eines reinen Passagierschiffs konkurrieren. Dennoch gibt es auch hier viele Möglichkeiten. Das Freizeitangebot auf Frachtschiffen entspricht natürlich nicht ganz dem auf konventionellen Kreuzschiffen. Schließlich befinden Sie sich auf einem Containerschiff. Dennoch gibt es genug Optionen, damit auf See keine Langeweile aufkommt. Allerdings sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie kein Freizeitanimateur in Empfang nehmen und Sie fortwährend bei Laune halten wird. Für Ihre Freizeitgestaltung an Bord sind Sie allein zuständig. Selbstverständlich erhalten Sie im Verlauf Ihrer Seereise die Gelegenheit, der Besatzung bei ihrer alltäglichen Arbeit zu beobachten und dabei interessante Einblicke in den Tagesablauf eines Frachtschiffs zu gewinnen. Allerdings sollten Sie bei Ihrer Erkundungstour tunlichst darauf achten, die Besatzungsmitglieder bei ihrer Arbeit nicht m Weg zu stehen. "An Bord werden Sie auch endlich die nötige Ruhe und Muße finden, um sich endlich dem Buch widmen zu können, das Sie schon immer lesen wollten," meint Markus Hüneke von der NSB Frachtschiff-Touristik. "Daneben können Sie auf dem Frachtschiff auch körperlich fit halten. Zu diesem Zwecke stehen Ihnen ein Schwimmbad, eine Sauna und ein Fitness-Raum zur Verfügung." Sie sollten sich aber darauf einstellen, dass ausschließlich Gemeinschaftseinrichtungen auf einem Frachtschiff vorhanden sind. Das heißt, dass sämtliche Freizeitangebote gleichzeitig auch von den Besatzungsmitgliedern genützt werden. Neigt sich der Tag dem Ende zu, gibt es abends keine Party. Dafür kann man mit anderen Passagiere oder Besatzungsmitgliedern klönen ein Spiel aus der Bord-Spielesammlung riskieren. Da es kein Bordradio gibt, empfiehlt es sich, dass Sie sich für Ihre Kabine ein Radio oder einen Kassettenrekorder mitbringen. Problematischer als ein Radio ist da schon das Mitnehmen von Fahrrädern oder Hunden. Tiere sind auf Frachtschiffen grundsätzlich nicht erlaub. Bei Fahrrädern kann man dagegen vielleicht eine Ausnahmegenehmigung aushandeln.

Frachtschiffe und der Komfort

Einiges läuft anders an BordFrachtschiffe und der Komfort

Auch wenn Sie keine Luxusfahrt gebucht haben, wollen Sie dennoch einen möglichst annehmlichen Urlaub verleben. Dazu gehört auch, dass Sie auf Ihrer Kreuzfahrt einen gewissen Komfortstandard erwarten dürfen. Welche Dienstleistungen an Bord angeboten werde und welche nicht, erfahren Sie hier. Das Essen werden Sie zusammen mit der Schiffsleitung in der Offiziersmesse einnehmen. Da der Tagesablauf auf Frachtschiffen von früh bis spät streng durchstrukturiert ist, gibt es auch bezüglich der Mahlzeiten fest geregelte Zeiten. Diese sollten Sie schon aus Gründen der Höflichkeit und des Respekts einhalten. "Da der Proviant an Bord bis zum nächsten Hafen reichen muss, kann der Schiffskoch auch nicht drei warme Mahlzeiten am Tag anbieten. Stattdessen können Sie in der Regel mit mindestens zwei aber nur gelegentlich drei warmen Mahlzeiten rechnen. Extravagante Sonderwünsche können wegen dem genau kalkulierten Lebensmittelbestand deshalb auch nur in den seltensten Fällen berücksichtigt werden. Getränke werden im übrige extra berechnet und sind nicht etwa schon im Preis inbegriffen," weiß Markus Hüneke, Pressesprecher der NSB Frachtschiff-Touristik zu berichten. Für gewöhnlich wird der Chefkoch Ihnen Hausmannskost nach europäischer und asiatischer Art vorsetzen. Im übrigen sieht der Speiseplan für Mannschaft und Passagiere vollkommen identisch aus. Sie bekommen exakt das gleiche Essen wie die restliche Crew. In dieser Hinsicht werden auf Frachtschiffen keinerlei Unterschiede gemacht. So viel Trinkgeld sollten Sie geben Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültigen Vorgaben, ob und wie viel Trinkgeld Sie geben. Allerdings kann es sehr leicht als Zeichen von Unzufriedenheit aufgefasst werden, wenn sie sich die ganze Fahrt über strikt weigern, Trinkgelder zu geben. Eventuell kann Ihnen der Kapitän einige Ratschläge geben, wie viel Trinkgeld in der Regel üblich sind und wie diese am gerechtesten auf die Crew verteilt werden kann. Die Einkaufsmöglichkeiten an Bord An Bord eines Frachtschiffes bieten sich auch die Möglichkeit, bestimmte Dinge einzukaufen, jedoch nur in einem begrenzten Rahmen. Ein schiffseigener Store verkauft eine Auswahl an Kantinenwaren. Zu diesen Kantinenwaren zählen unter anderem Zigaretten, Alkohol, Limonaden, Säfte, Seife und Haarwaschmittel. Fotofilme werden in der Regel nicht angeboten. Deswegen sollten Sie selbst an ausreichend Fotomaterial denken. "Auch sollten Sie darauf achten, sich Hygieneartikel wie Zahnpasta oder Shampo bereits zu Hause zu besorgen, da diese ebenfalls nicht in den Bordstores vorrätig sind. Das gleiche gilt für Batterien und Reiseprospekte. Diese sollten auch bereits im Vorfeld von Ihnen erworben werden," rät Markus Hüneke. Generell akzeptieren die Bordstores US-Dollars oder Euros als gültige Währung. Alle Waren werden ausschließlich in bar bezahlt. In den Stores werden Euroschecks oder Traveller Cheques nicht angenommen. Wenn Sie im Bordstore einkaufen wollten, sollen Sie deshalb schon frühzeitig Sorge tragen, dass Sie ausreichend viel Bargeld in der gewünschten Währung mit sich führen. Geldumtausch an Bord ist meist schwierig oder geht gar nicht. Die Möglichkeiten des Postversands Auf jedem Frachtschiff gibt es sogenannte Schiffbriefkasten, in die Sie Ihre Briefe von unterwegs einwerfen können. Der Inhalt dieses Briefkasten wird dann der nächsten Hafenagentur übergeben und von da auf den Postweg gebracht. Auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit, dass Sie von Verwandten oder Freunden Post erhalten. Ihre jeweilige Postadresse werden Sie in der "Hafenagenten-Liste" finden, die gewöhnlich Ihren Reiseunterlagen beigefügt ist. Mittels einer Auflistung Ihrer Reiseliste können Sie ausrechnen, wann Sie sich genau in welchem Hafen befinden werden. Diese Liste ist in der Regel ebenfalls Bestandteil Ihrer Reiseunterlagen. Beide Listen sollten Sie für diejenigen Personen kopieren, die Ihnen schreiben wollen.

Landgänge - das müssen Sie beachten

Mit dem Frachtschiff unterwegsLandgänge - das müssen Sie beachten

Genau wie bei einer Kreuzfahrt auf einem reinenPassagierschiff haben Sie auch auf Frachtschiffen die Möglichkeitzu Landgängen. Indes gibt es bei dem Angebot von Landgängenauf Containerschiffen eine Reihe von Einschränkungen, dieSie unbedingt wissen müssen, damit Sie während IhrerErholungsreise möglichst von übermäßigenStresssituationen verschont bleiben. Welche EinschränkungenSie konkret Sie zu beachten haben, erfahren Sie hier. Ein Grund für eine Kreuzfahrt auf einem Frachtschiffist es sicherlich, einmal die Welt zu bereisen und möglichstviele exotische Länder sehen zu können. Höhepunktejeder Kreuzfahrt stellten deshalb stets die Landgänge inden verschiedenen Häfen dar. "Allerdings sollten Sie diesbezüglich beachten,dass die Liegezeiten eines Frachtschiffs in den Häfen ausKostengründen so kurz wie möglich gehalten werden. DieMannschaftsbesatzung wird dazu angehalten, das Be- beziehungsweiseEntladen des Frachtschiffes möglichst zügig vorzunehmen.Aus diesem Grund liegen die durchschnittlichen Liegezeiten auchnur bei sechs bis vierundzwanzig Stunden. In Ländern wieAustralien, Indien oder Afrika kann die Aufenthaltsdauer jedochmitunter bis zu drei Tagen betragen. Dort haben Sie die Gelegenheitfür einen etwas ausgedehnten Landgang," meint Markus Hüneke,der Pressesprecher der NSB Frachtschiff-Touristik. Ungünstigerweise gibt es aber auch Häfen,an denen das Schiff abends einläuft und anderntags in derFrühe bereits wieder ausläuft. Ist dies der Fall, istein Landgang ausgeschlossen. Ansonsten ist grundsätzlichin jedem Hafen ein Landgang möglich. Da aber die Zeit für eine ausgiebige Erkundungstouran Land häufig recht knapp bemessen ist, stellt eine sorgfältigePlanung im Vorfeld eine unablässige Voraussetzung dar, umletztendlich auch genügend Sehenswürdigkeiten im jeweiligenLand sehen zu können. Deshalb ist es ratsam, sich bereitsin Ihrem Heimatland um ausreichend Informationsmaterial und entsprechendenReiseführer zu kümmern. "Unter Umständen können Ihnen in dieserHinsicht auch Mannschaftsmitglieder oder gar der Kapitändes Frachtschiffes mit nützlichen Auskünften behilflichsein. Haben Sie keine Scheu und fragen Sie einfach ganz unverbindlichnach. Der Versuch lohnt, sich da ein erfahrener Seemann Ihnenauch Tipps geben kann, die sie in keinem Reiseführer findenwerden. Da die Zeiten für einen Landgang auch noch kurzfristiggeändert werden können, sollten Sie sich unbedingt vorAntritt eines solchen beim Kapitän danach erkundigen, wanngenau Sie spätestens wieder an Bord sein müssen," rätMarkus Hüneke. Sollten Sie tatsächlich nicht zur verabredetenZeit wieder an Bord sein, können Sie nicht damit rechnen,dass Ihr Frachtschiff auf Sie warten wird. Vorsichtshalber notierenSie sich besser für den Notfall die genaue Bezeichnung desLiegeplatzes und die Adresse beziehungsweise die Telefonnummerder Hafenagentur. Mit Hilfe dieser Agenturen können Sie unterZeitdruck leichter und vor allem schneller zurück an Borddes betreffenden Frachtschiffes gelangen. Verpassen Sie jedocheinmal tatsächlich aus irgendwelchen unvorhersehbaren UmständenIhr Schiff, sollten Sie sich unverzüglich an die ortsansässigeHafenagentur wenden. Diese wir Ihnen nach besten Kräftenversuchen zu helfen. Ansonsten bleib Ihnen schließlich nurnoch der Gang zur deutschen Botschaft. Kriminalität gibt es überall Besondersin Ländern, wo eine extrem hohe Armut herrscht, sollten Siezudem aufpassen, auf welche Art und Weise Sie Ihre Wertsachenmit sich führen. Vermeiden Sie es, zuviel Bargeld mit aufIhrem Landgang zu nehmen. Verzichten Sie zudem auch auf das Tragenvon besonders auffälligen Schmuck. Seeleute bewahren Ihrhart erarbeitetes Geld bei Landgängen aufgeteilt an vielenStellen des Körpers. Tragen Sie niemals Ihre Fotoausrüstungoffen mit sich herum, da dies die Langfinger mit Sicherheit inVersuchung führen wird, Ihnen diese bei der nächstensich bietenden Gelegenheit zu entwenden.

Sicher bewegen in der islamischen Welt

Besondere Zurückhaltung im Umgang mit dem anderen GeschlechtSicher bewegen in der islamischen Welt

In keinem anderen Teil der Erde ist das alltägliche Leben so stark von der Religion geprägt wie in der islamischen Welt. Wer als westlicher Tourist in ein Land reist, das überwiegend von Muslimen bewohnt wird, sollte sich vorher unbedingt mit dem Islam auseinandergesetzt haben. Denn wer das religiöse Fundament vieler Verhaltensregeln nicht kennt, fällt von Marokko bis Malaysia schnell unangenehm auf. Zunächst ist zu bedenken, dass der Freitag in der muslimischen Welt dem christlichen Sonntag entspricht. Verabredungen an diesem Tag sind daher eher unüblich. Man sollte seinen Terminkalender stets auf diese Wochenverhältnisse ausrichten. Besonders sensibel reagieren Moslems, wenn es um den Kontakt zwischen den Geschlechtern geht. In Marokko etwa gilt ein Blickkontakt zwischen Mann und Frau bereits als sexuelle Kontaktaufnahme, im Iran sind Handschläge untersagt und in der gesamten arabischen Welt ist äußerste Zurückhaltung im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht geboten. Sogar in der säkularen Türkei ist der öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten verpönt. Als Frau sollte man zudem immer darauf achten, nur angemessen gekleidet auf die Straße oder den Basar zu gehen. Eine Kopftuch-Pflicht wie im Iran gibt es zwar nicht überall, nackte Haut sollte aber weitgehend vermieden werden. Ob in Istanbul oder Kairo, als Faustregel kann gelten: Arme und Knie müssen immer bedeckt sein und ein Schal sollte als Kopfbedeckung immer griffbereit sein. Birgit Rupprecht-Stroell, Autorin von Reiseliteratur, hebt hervor: "Man ist eben Gast im Land und sollte sich auch wie ein Gast verhalten". Vorsicht ist ebenso im Umgang mit Alkohol geboten. Da Muslime angehalten sind nicht zu trinken, gibt es in einigen Länder wie Saudi-Arabien und dem Iran rigorose Beschränkungen. Toleranter gibt man sich in Tunesien, Ägypten und der Türkei. Bier, Wein und sonstige Alkoholika sollten dennoch nur in Maßen und nicht am Freitag oder während des Fastenmonats Ramadan konsumiert werden. Die linke Hand gilt als unrein Wenn Sie zum Essen eingeladen werden oder in einem öffentlichen Lokal speisen, sollten Sie beachten, dass Sie nur mit der rechten Hand essen. Die linke Hand gilt im islamischen Glauben als unrein und darf daher nicht eingesetzt werden. Beachten sollten Sie auch, dass Muslime kein Schwein essen dürfen. Am besten verzichten Sie komplett auf das gewohnte Kotelett. Muslime begreifen ihre Gotteshäuser als öffentliche Einrichtungen, sie sind generell auch für Nicht-Muslime zugängig. Auch für Frauen, wie Birgit Rupprecht-Stroell hervorhebt. Sollten Sie vorhaben, eine Moschee zu besuchen, gibt es jedoch einige wichtige Verhaltensregeln. Bevor Sie den Gebetsraum betreten, müssen die Schuhe ausziehen. Zudem sollten Sie auf angemessene Kleidung achten. Männer sollten auf T-Shirts, kurze Hosen und Sandalen verzichten, Frauen sollten einen Schal oder ein Kopftuch auf dem Haupt tragen.

Lockerer Umgangston von New York bis Sydney

Vorsicht bei Alkohol und TabakLockerer Umgangston von New York bis Sydney

Nordamerika und Australien liegen viele Tausend Kilometer voneinander entfernt. Was jedoch die alltäglichen Benimmregeln anbelangt, ähneln die Menschen in Sydney durchaus den Bewohnern von New York oder Toronto, was wohl auch an geschichtlichen Parallelen liegt. Hier erfahren Sie, wie Sie bei Amis, Aussies und Kanadiern einen guten Eindruck hinterlassen. Auffällig ist der lockere Umgang im privaten Gespräch. Sowohl in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland spricht man sich in der Regel schon beim ersten Treffen mit dem Vornamen an. Bei Geschäftstreffen sind Vor- und Nachname üblich. Als Regel sollte aber gelten: Warten Sie ab wie Ihr Gegenüber Sie anspricht und reagieren Sie entsprechend. Besonders in Australien wird ein gemeinsames Bier sehr geschätzt, wobei in der Kneipe grundsätzlich Runden geschmissen werden. Fallen Sie aber nicht gleich mit der Tür ins Haus. Auch auf dem fünften Kontinent legt man großen Wert auf Höflichkeit und Bescheidenheit. Die Wörter "Thank you" und "Please" sollte man daher besonders oft benutzen. Gleiches gilt für Neuseeland. Auch hier sind lautstarkes Reden und eine übertriebene Gestik nicht gern gesehen. Beim Essen sollten Sie sowohl in den USA als auch in Australien beachten, dass die freie Hand nicht auf dem Tisch, sondern im Schoß abgelegt wird. In Nordamerika ist es zudem üblich, dass man sich beim Besuch eines Restaurants nicht selbst einen freien Platz sucht. "Wait to be seated" ist der Hinweis, der in beinahe jeder Lokalität zu finden ist. Warten Sie also bis ein Platzanweiser Sie zu Ihrem Tisch führt. Wichtig ist auch ein üppiges Trinkgeld, da die Servicekräfte in Kanada und den USA maßgeblich auf das "Tip" angewiesen sind. Trinken in der Öffentlichkeit streng verboten Was uns Deutschen besonders in den USA gewöhnungsbedürftig erscheint, ist der restriktive Umgang mit Alkohol und Zigaretten. So ist der Alkoholkonsum erst ab 21 Jahren erlaubt und öffentliches Trinken unter Strafe gestellt. Ähnlich rigoros ist man im Umgang mit Rauchern. Der Glimmstängel kann in den USA nur in eigens dafür ausgezeichneten Zonen genossen werden. In geschlossenen Räumen sind diese aber immer schwerer zu finden. Die Regelungen in Kanada sind vergleichbar. Öffentliches Trinken ist verboten und alkoholische Getränke gibt es zudem nur in eigens lizenzierten Einrichtungen. In Kanada ist zu beachten, dass das Land aus einem anglophilen und einem frankophilen Teil besteht. In der französischsprachigen Provinz Quebec versteht sich ein "Bonjour" zur Begrüßung von selbst. Auch sonst sind die französischen Einflüsse im Verhalten nicht zu übersehen. Egal wo sich in Kanada gerade aufhalten, einen Fehler sollten Sie aber auf keinen Fall machen: Äußern Sie nie die Annahme, bei Kanada handele es sich um einen Bundesstaat der USA.

Frachtschiffe - Kreuzfahrten einmal anders
Frachtschiffe - Kreuzfahrten einmal anders

Für zahlende GästeFrachtschiffe - Kreuzfahrten einmal anders

Düsseldorf (po). Wem eine Kreuzfahrtreise zu elitär oder zu teuer erscheint , für den gibt es auch eine Alternative: Reisen mit oder auf einem Frachtschiff. Auch hier gibt es festgelegte Routen und geplante Landgänge - nur eben in einer anderen Atmosphäre.

„Gutes Benehmen öffnet die Herzen“

Interview mit der Autorin und Reiseleiterin Birgit Rupprecht-Stroell„Gutes Benehmen öffnet die Herzen“

Jeder Urlauber möchte in fremden Ländernfreundlichen und hilfsbereiten Menschen begegnen. Das hängtaber nicht unwesentlich vom eigenen Verhalten ab. Im Interviewäußert sich Birgit Rupprecht-Stroell, Autorin des "Auslands-Knigge"und langjährige Reiseleiterin, zum Stellenwert guten Benehmensauf Reisen und gibt praktische Tipps für richtiges Verhaltenim Ausland. Warum ist gutes Benehmen im Ausland sowichtig? Es ist sehr wichtig, weil man bei Missachtunggewisser Regeln im Ausland schnell negativ auffällt. Typischdeutsches Verhalten kommt nicht überall gut an und verursachtin vielen Ländern Missverständnisse, die verhindern,dass man Land und Leute richtig kennen lernt bzw. auf geschäftlicherEbene erfolgreich ist. In welchen Teilen der Erde wird ist gutesBenehmen besonders wichtig und wo tun sich Deutsche besondersschwer? Besonders problematisch für Deutschesind die Verhaltensweisen in fernöstlichen Ländern wieChina und Japan. Dort definieren kleine Nuancen gutes bzw. schlechtesBenehmen. Beispielsweise sollten Geschenke in der richtigen Farbeeingepackt sein. Aber auch bei geschäftlichen Präsentationenspielen die richtigen Farben eine wichtige Rolle. Leicht lassenwir uns beispielsweise in Australien vom legeren Ton im Job täuschen:Korrektes Arbeiten wird jedoch keineswegs auf die leichte Schultergenommen. Solche Kleinigkeiten, die uns unwichtig erscheinen,entscheiden darüber, ob wir ankommen oder nicht. Wer sichrechtzeitig mit den Gepflogenheiten des Gastlandes vertraut macht,hat auf jeden Fall die besseren Chancen. Wie wichtig ist es, die Sprache des Gastlandeszumindest ansatzweise zu sprechen? Es ist sehr wichtig, zumindest ein paarallgemeine Wörter wie "Guten Tag", "Danke" und "Auf Wiedersehen"in der jeweiligen Landessprache zu beherrschen. Das beweist, dassSie sich mit dem Land befasst haben. Eine solche Wertschätzungöffnet überall die Herzen. Bei Geschäftsreisendensind natürlich fundiertere Sprachkenntnisse von Vorteil,damit in Verhandlungen auch mal auf den Übersetzer verzichtenwerden kann. Welche Landsleute sind weniger bereit,sich in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache zu unterhalten?Den Franzosen wird das ja zum Beispiel nachgesagt. Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dassauch die Franzosen offener geworden sind. Es wird aber überallals positiv angesehen, wenn ein Fremder wenigstens versucht, einigeSätze in der Landessprache zu sprechen. Das verbessert dieAtmosphäre und führt automatisch zu mehr Hilfsbereitschaft.Außerdem findet man so leichter Kontakt und lernt Land undLeute besser kennen. Hat sich die Sensibilität der Deutschenin den letzten Jahren bzgl. des Auftretens im Ausland verbessert? Ich denke schon. Bei meiner Tätigkeitals Reiseleiterin habe ich festgestellt, dass sich die deutschenTouristen zunehmend bemühen, die Bräuche des jeweiligenLandes zu verstehen und sich entsprechende Verhaltensweisen aneignen. Hat das einen positiven Einfluss auf Bildder Deutschen im Ausland? Ja, das Bild der Deutschen im Auslandhat sich verbessert. Das hängt auch damit zusammen, dassDeutsche sich mehr mit den Sitten und Gebräuchen des Gastlandesbefassen und darauf Rücksicht nehmen. Auf einer solchen Basiskann sich dann auf beiden Seiten mehr Verständnis fürdie andere Kultur entwickeln. Wie sollte die Vorbereitung im Hinblickauf gutes Benehmen im Ausland praktisch aussehen? Das kommt in erster Linie darauf an, obman geschäftlich oder privat unterwegs ist. Der "Auslands-Knigge"dient eher für einen ersten Einblick und zur schnellen Informationunterwegs. Als Tourist sollte man vor Urlaubsantritt zudem wenigstensein bis zwei Reiseführer gründlich gelesen haben. Wennman geschäftlich auf Reisen ist, muss man sich natürlichwesentlich besser vorbereiten. Hier ist Spezial-Literatur zumReiseziel angebracht. Generell gilt: Je besser die Vorbereitungist, desto mehr hat man vom Aufenthalt im Gastland. Mehr Informationen: Rupprecht-Stroell, Birgit: Auslands-Knigge. Weltweit richtigauftreten. Überzeugen mit Stil. Erschienen im Gräfeund Unzer Verlag, München 2002.

Gutes Benehmen von Hammerfest bis Palermo

Worauf im europäischen Ausland zu achten istGutes Benehmen von Hammerfest bis Palermo

Deutsche sind überpünktlich und zuverlässig, Skandinavier wortkarg und verschlossen und Spanier machen den ganzen Tag Siesta. Es gibt wohl nur wenige Dinge, die so klischeebeladen sind, wie das Bild, das die Europäer von ihren Nachbarvölkern haben. Welche dieser Eigenschaften tatsächlich feststellbar sind und welche Sie getrost vergessen können, erfahren Sie hier: Der wohl am häufigsten beschriebene Mentalitätsunterschied ist der zwischen Nord- und Südeuropäern. Tatsächlich gibt es Benimmregeln, die auf der Nordseite der Alpen Anwendung finden, auf der Südseite hingegen schlicht ignoriert werden. Bestes Beispiel: Pünktlichkeit. Während die Menschen in Skandinavien, Großbritannien und der nördlichen Schweiz wie die Deutschen ein rechtzeitiges Erscheinen erwarten, gehört eine halbe Stunde Verspätung in Griechenland und Spanien zum guten Ton. Das gilt aber nur im privaten Bereich. Bei Geschäftsterminen hat man auch in Madrid oder Barcelona pünktlich zu sein. Natürlich nicht zwischen 13 und 16 Uhr, denn da macht der Iberer traditionell Siesta. Ein gespaltenes Verhältnis zur Pünktlichkeit haben hingegen die Menschen in Italien. Während sie selbst es mit der Uhrzeit nicht so genau nehmen, erwarten man vor allem von Deutschen Pünktlichkeit. Weniger deutlich sind die Unterschiede zwischen Nord- und Südeuropäern, wenn es um die Ansprache geht. Hier sind die Deutschen und ihr Hang zur förmlichen Anrede Franzosen und Spaniern ähnlich, für die das "Monsieur" oder "Señora" einfach dazugehört. Lockerer sehen das Niederländer, Skandinavier und Briten. Hier ist man schneller bei der Anrede mit dem Vornamen oder dem "Du". Grundsätzlich gilt auf Auslandsreisen die Maxime: Abwarten, welche Anrede der Gegenüber verwendet und entsprechend reagieren. Regionale Mentalitätsunterschiede beachten Wichtiger als der Nord-Süd-Unterschied sind Mentalitätsdifferenzen auf regionaler bzw. nationaler Ebene. So sollte man es tunlichst unterlassen, einen Schotten als Engländer zu bezeichnen, nur weil er im selben Königreich beheimatet ist. Ähnlich verhält es sich mit Flamen und Wallonen in Belgien. Während der wallonische Bevölkerungsteil dem französischen Laisser-faire zuneigt, orientieren sich die Wallonen eher zum Pragmatismus niederländischer Prägung. Gleiches gilt für die Unterschiede innerhalb Italiens. Während die Bewohner des Nordens fortschrittsorientiert sind, leben die Menschen im Süden noch nach den "alten Sitten". Vor allem von Frauen wird erwartet, dass sie sich angemessen kleiden und verhalten. Gehen Sie beispielweise nie ohne Kopftuch in eine Kirche - die streng katholischen Menschen des italienischen Südens würden es Ihnen sehr übel nehmen. Auch im Zeitalter des vereinten Europas hat die wachsende Durchlässigkeit der Grenzen die über Jahrhunderte gewachsenen Verhaltensmuster nicht beseitigen können. Daher gibt es heute noch zahlreiche Fettnäpfchen, in die der Auslandsreisende treten kann. Deshalb sollte man sich vor dem Antritt der Reise über Sitten und Gepflogenheiten des Ziellandes bestens informieren. Denn das hat nicht nur zu Folge, dass einem die Einheimischen mit mehr Freundlichkeit und Respekt begegnen werden, sondern auch, dass man zu einem würdigen Vertreter seines Heimatlandes wird.

Asien: Höflich und nie ohne Visitenkarte

Benimmregeln von Thailand bis JapanAsien: Höflich und nie ohne Visitenkarte

Besteigen westliche Touristen oder Geschäftsleute den Flieger Richtung Asien, erwartet Sie am Ende ihrer Reise ein Kulturschock, so die gängige Meinung. Und tatsächlich unterscheiden sich die Verhaltenweisen der Völker zwischen Bangkok und Tokio erheblich von unserem Lebensstil. Die Autorin des "Auslands-Knigge" Birgit Rupprecht-Stroell bestätigt, dass sich Deutsche mit den Benimmregeln in Asien erfahrungsgemäß schwer tun: "Da entscheiden Nuancen über gutes bzw. schlechtes Verhalten. Für deutsche Touristen ist es da sehr schwer, den Überblick zu behalten." Was Sie auf jeden Fall benötigen ist eine ausreichende Anzahl von Visitenkarten, am besten zweisprachig. In beinahe ganz Südostasien gehört das Überreichen der kleinen Kärtchen zum Begrüßungsritual. Man muss dabei beachten, die Karten mit beiden Händen zu überreichen bzw. zu empfangen. Zudem sollten Sie Visitenkarten nicht in die Hosentasche stecken. Besonders in China und Singapur ist das absolut verpönt. Händeschütteln zur Begrüßung ist in Asien eher unüblich, stattdessen verbeugt man sich voreinander. In vielen Länden des Fernen Ostens neigen die Einheimischen aus Höflichkeit aber dazu, Europäern die Hand zu reichen. Man sollte dann unbedingt darauf achten, nicht zu fest zuzudrücken, denn Menschen in Tokio und Peking bevorzugen den laschen Handschlag. Der Familienname steht am Anfang Bedenken Sie auch, dass in vielen Ländern der Region der Nachname zuerst genannt wird. In China, Korea und Vietnam sollten Sie bei der Vorstellung besonders auf den ersten Teil des Namens achten, um den Gegenüber in der Folge angemessen mit seinem Familiennamen ansprechen zu können. Außerdem ist die Nennung des Titels in Asien wichtig. Ansprechen beim Vornamen ist nur in den Staaten üblich, die unter westlichem Einfluss standen wie etwa Hongkong. Hierarchien spielen im Alltag der Asiaten eine wichtigere Rolle als im Westen. Sei es auf geschäftlicher oder privater Ebene, die Beachtung der Rangfolge ist unerlässlich. So ist es von China bis Singapur üblich, das der Jüngere dem Älteren vorgestellt wird, der Ranghöchste am Tisch immer mit dem Blick zur Tür sitzt und die Verbeugung vor älteren Menschen immer ein bisschen tiefer ausfällt. Generell ist Höflichkeit die wichtigste Tugend in Asien. Das sollte sich auch in der Gestik und Sprache niederschlagen. Lautes Auftreten, offener Ärger oder auch nur geräuschvolles Niesen sind tabu, egal ob man gerade in Peking, Jakarta, Manila oder Hanoi weilt. Fernost-Reisende sollten immer zurückhaltend agieren und sprechen, dann wird man ihnen auch mit Respekt und Freundlichkeit begegnen.

Special: Richtiges Benehmen im Ausland

Special: Richtiges Benehmen im Ausland

Die Deutschen sind die unbestrittenen Weltmeisterim Verreisen. Kaum ein Land auf dieser Erde, dass nicht früheroder später Besuch aus "Good old Germany" erhält. VieleTouristen und Geschäftsreisende setzen sich vor Reisebeginnaber nicht mit den kulturellen Eigenarten des jeweiligen Gastlandesauseinander. Dadurch ist der Tritt ins Fettnäpfchen meistschon vorprogrammiert. In unserem Themenschwerpunkt finden Siezahlreiche Informationen, wie Sie durch gutes Benehmen im Auslanddie Herzen Ihrer "Gastgeber" öffnen können. Zudem bietenwir ein Interview mit der Reiseleiterin und Autorin Birgit Rupprecht-Stroell,einen Knigge-Test und Bildershows mit Do's und Dont's, die manauf Reisen zu beachten hat.