Südamerika in nur zwei Wochen Argentinien, Uruguay, Chile - Was Sie nicht verpassen dürfen

Düsseldorf · Mehr als zwei Wochen Urlaub am Stück - für viele Arbeitnehmer kommt das nicht infrage. Südamerika scheidet daher als Urlaubsziel oft direkt aus. Doch es kann sich auch bei wenig Zeit lohnen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Beste aus einer nur 14-tägigen Reise durch Argentinien, Uruguay und Chile machen.

Sehenswerte Orte in Südamerika
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Sehenswerte Orte in Südamerika

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Foto: Shutterstock.com/javarman

Als Startpunkt eignet sich die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Sie präsentiert sich als eine Verbindung aus den Metropolen New York, Paris und Barcelona: Tiefe, von Wolkenkratzern gesäumte Straßenschluchten mischen sich mit der Architektur im Stile Haussmanns und dem Temperament Spaniens.

Tag 1 bis 3

Wer die Vielfalt der Stadt kennenlernen will, sollte mindestens zwei Tage dafür einplanen. Ein Muss: Der monumentale Kongresspalast mit seiner grünen Kuppel. Er ist dem Capitol in Washington nachempfunden. Als nicht weniger eindrucksvoll beweist sich die Präsidentenresidenz Casa Rosada mit der unverwechselbaren rosa Fassade, deren Balkone schon Madonna für ihren Musicalfilm "Evita" als Kulisse dienten. Der davor gelegene Plaza de Mayo ist vor allem als Austragungsort von Protestkundgebungen bekannt, gesäumt wird er von der Kathedrale Metropolitana, der wichtigsten ihrer Art in der Stadt.

Entgehen lassen sollte man sich zudem nicht den außergewöhnlichen Friedhof von Recoleta. Die "Straßen" sind von imposanten Statuen und Mausoleen gesäumt, in den Marmorsärgen finden sich die Überreste der Elite von Buenos Aires, darunter auch Evita. Für mehr Trubel ist ein Bummel über die extravaganten Märkte oder der Besuch einer Tangoshow das Richtige.

Kulinarisch gesehen kommen vor allem Fleischliebhaber auf ihre Kosten. In den landestypischen "parillas" (Steakhäusern) werden Fleischgerichte in sämtlichen Formen und Größen serviert. Wem das nicht schmeckt, der findet ohne Probleme auch andere Landesküchen: Es gibt Restaurants mit mexikanischer, brasilianischer, indischer, japanischer, arabischer, italienischer und südostasiatischer Küche.

Lohnenswert ist auch ein Tagesausflug in die mit der Fähre nur 50 Kilometer von Buenos Aires entfernte Stadt Colonia di Sacramento in Uruguay. Der von der Unesco ins Weltkulturerbe aufgenommene Ort bietet eine malerische Altstadt mit einem Wirrwarr aus schmalen Gassen mit Kopfsteinpflaster aus der Kolonialzeit.

Tag 4 bis 7

Fortgesetzt werden kann die Reise im rund 700 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires gelegenen Córdoba. Zwar gibt es einige Kolonialgebäude und bedeutende Kirchen zu sehen, insgesamt enttäuscht die zweitgrößte Stadt Argentiniens aber eher, ein Tag zur Besichtigung reicht aus.

Interessant dagegen ist das Umland von Córdoba. Das rund 40 Kilometer entfernte, ruhige Örtchen Alta Gracia ist einen Besuch wert. Hauptattraktion ist die Jesuiten-Estancia (Landgut) mit danebenliegender Kirche. Wer dem Revolutionär Che Guevara etwas näher kommen will, kann dort sein ehemaliges Wohnhaus besichtigen, das zu einem Museum umgebaut wurde. Guevara verbrachte seine Jugend in Alta Gracia.

Wer die eigene Kultur im fremden Land entdecken will, sollte einen Abstecher in das 130 Kilometer von Córdoba entfernte "deutsche Dorf" La Cumbrecita machen. Der autofreie, in Wälder eingebettete Ort im alpinen Stil lädt zu Wanderungen ein, die zu Badestellen, Wasserfällen und Aussichtspunkten führen. Um ein echtes Wandergebiet handelt es sich hier allerdings nicht. Die Pfade sind relativ kurz und leicht begehbar - aber lohnenswert.

Bevor es in die für ihre Weinfelder bekannte Stadt Mendoza weitergeht, sollte ein Zwischenstopp im rund 500 Kilometer von La Cumbrecita entfernten San Luis eingelegt werden. Hier liegt der Nationalpark Sierra de las Quijadas. Rote Sandsteinformationen bilden dort auf 1500 Quadratkilometern ein Labyrinth. Ein Ausflug führt über ausgetrocknete Seebetten und durch enge Canyons zu faszinierenden Aussichtspunkten. Die Landschaft erfordert allerdings einen ausgeprägten Orientierungssinn. Einfacher ist es, sich Hilfestellung durch einen ortskundigen Führer zu holen.

Tag 8 bis 10

300 Kilometer weiter westlich erreicht man schließlich die Stadt Mendoza. Vor allem das Umland bietet viele Attraktionen: Weingüter laden zu Verkostungstouren ein, Abenteurer kommen beim Raften, Mountainbiken oder Gleitschirmfliegen auf ihre Kosten und wer im Winter zu Besuch ist, kann in mehreren Skiorten Abfahrten im Pulverschnee genießen. Auch für Bergsteiger ist die Region ein beliebtes Ziel: Unweit der Stadt erhebt sich mit dem fast 7000 Meter hohen Aconcagua der höchste Gipfel des amerikanischen Kontinents.

Wer sich nicht auf den majestätischen Gipfel traut, aber dennoch die Anden erkunden möchte, kann dies auch bei einer Bustour machen. Schritt für Schritt wird dabei eine Höhe von 3400 Metern erreicht, wobei sich mit jedem Höhenmeter die Landschaft auf faszinierende Weise verändert: Roter Sandstein weicht kargen Grünflächen und schließlich schneebedeckten Ebenen.

Entspannung von den Strapazen in der Höhe bieten die Thermalquellen von Cacheuta, 40 Kilometer südwestlich von Mendoza. Unter freiem Himmel an einer Bergflanke gelegen, kann dort in einer Vielzahl von Becken die Schönheit der Anden genossen werden.

Tag 10 bis 14

Von Mendoza sind es nur noch knapp 200 Kilometer nach Santiago, der Hauptstadt Chiles. Für die von den Anden eingekesselte Sechs-Millionen-Stadt sollten mindestens zwei Tage eingeplant werden.

Wer die Metropole von oben sehen möchte, kann auf den Hügel San Cristóbal steigen. Er ist zu Fuß, mit dem Auto oder mit einer Seilbahn erreichbar. Neben dem Ausblick kann man auf dem Gipfel auch eine Kirche und eine 22 Meter hohe Statue der Jungfrau Maria bestaunen.

Auch die lebendige Innenstadt bietet einige Sehenswürdigkeiten. Nicht verpassen sollte man den Ende des 18. Jahrhunderts erbauten klassizistischen Präsidentenpalast La Moneda, dessen Bilder vor allem nach dem Militärputsch im Jahr 1973 um die Welt gingen. Mehr über die dunklen Zeiten der Pinochet-Diktatur erfahren kann man im Museo de la Memoria. Das 2010 eingeweihte, auch architektonisch interessante Museum bereitet die Epoche mit Fotos, Videos und Dokumenten eindrucksvoll auf.

Viele Fußgängerzonen machen einen Bummel durch die Stadt angenehm. Am Plaza de Armas, dem Herzen der Stadt, lohnt ein Blick auf die Kathedrale Metropolitana de Santiago, das Rathaus und die Hauptpost. Kommt dabei Hunger auf, dienen Empanadas als leckerer Snack.

Wer Chile auch außerhalb der Hauptstadt kennenlernen möchte, sollte einen Tag in dem von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärten Ort Valparaíso verbringen. Das Hafenstädtchen liegt rund 100 Kilometer nordwestlich von Santiago und kann mit nur einem Wort beschrieben werden: bunt. Dicht an dicht drängen sich farbenfrohe Häuser über eine Vielzahl von Hügeln und bilden ein Stadtbild, das als eines der ungewöhnlichsten Südamerikas gehandelt wird.

Zwar sind zwei Wochen viel zu kurz, um Südamerika vollständig kennenzulernen, doch sie können einen guten ersten Eindruck des Kontinents vermitteln. Und wem es gefällt, wird bestimmt noch einmal zurückkehren.

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