Halbinsel Bodrum Champagner am Mittelmeer

Blaues Meer, quirliges Nachtleben und beschauliche Fischerdörfchen: Die Halbinsel Bodrum hat sich zu einer der Top-Destinationen der Türkei entwickelt. Die Hotelszene reagiert darauf.

"Was du auch tust, tu es klug und bedenke das Ende!" Als der berühmte griechische Geschichtsschreiber Herodot solche philosophischen Weisheiten von sich gab, hat ihn vielleicht der Blick von einem Hügel seiner Heimatstadt Halikarnassos über das mediterrane Blau des Meeres hinüber zu den ägäischen Inseln zu den kontemplativen Einsichten inspiriert.

Den Ausblick über das strahlend blaue Mittelmeer, die in der Sonne flirrende Luft, den Duft mediterraner Pflanzen genießt man auch heute, doch sonst ist alles anders als im 5. Jahrhundert vor Christus. Halikarnassos liegt in der Türkei, heißt jetzt Bodrum und gilt als eine der touristischen Top-Destinationen des Landes. Nicht nur der Hauptort heißt so, sondern die gesamte Halbinsel, die an ihren 174 Kilometer langen, sich um viele Buchten windenden Küsten von malerischen Fischerdörfchen bis zu mondänen Jachthäfen so ziemlich alles bietet, was Sommertouristen suchen - vor allem natürlich Sandstrände und Wassersport.

Bei Deutschen schon lange beliebt, schien Bodrum vor einigen Jahren ein wenig in Richtung Ballermann-Tourismus abzudriften. Doch seit einiger Zeit ist ein starker Gegentrend erkennbar. Im Jachthafen Palmarina in der kleinen Hafenstadt Yalikavak etwa ankern die Oligarchen mit ihren Luxus-Jachten. Stolz ist man darauf, für 69 Mega-Jachten (40 Meter oder länger) Platz zu haben. Armani- und Versace-Läden, teurer Schmuck und Lederwaren und ein "Billionaire Club" sprechen ein zumindest finanziell nobles Publikum an. Bodrum sei vergleichsweise teuer, meint Reiseführer Erginay Burak. Er betont aber, dass die Halbinsel für jeden ein passendes Angebot habe.

Auf den Trend zu niveauvollerem Tourismus setzt auch die Hotelszene. Jenseits von Ballermann und Billionaire sprechen immer mehr Häuser ein Publikum des mittleren und gehobenen Segments an. Im vergangenen Jahr eröffnete zum Beispiel die Schweizer Hotelgruppe Swissôtel ihr luxuriöses Resort Bodrum Beach im Örtchen Turgutreis. "Bodrum zählt heute zu den trendigsten Destinationen der Türkei", sagt Seda Demirkol, Marketing-Direktorin des Hotels. "Die Nachfrage nach luxuriösen Unterkünften ist hoch, vor allem während der Hochsaison." Das Haus hat 66 luxuriös ausgestattete Zimmer und Suiten, fast alle mit Blick über das Meer hinüber zur Inselwelt der Ägäis - Herodot hätte seine Freude daran gehabt. Gäste erwartet ein Strand vor der Tür, ein Pool und eine große Spa-Landschaft. Das romantische Flair lockt ein weiteres Klientel auf die Halbinsel: Hochzeitspaare. "Die Menschen suchen nach alternativen Zielen für ihre Hochzeiten", sagt Demirkol. "Jedes Jahr wächst die Zahl internationaler und lokaler Gäste, die ihre Hochzeit in Bodrum abhalten wollen."

Nicht nur sie zieht es dann ins quirlige Nachtleben der Touristik-Metropole. Bodrum ist bei vielen Besuchern beliebt wegen des umfangreichen Angebots an kleinen und großen Party-Lokalitäten, zum Beispiel dem "Club Catamaran", einem Nachtclub auf einem großen Boot mit Glasboden. Gefragt ist nach wie vor der Halikarnas Club, eine Open-Air-Diskothek mit Blick auf das Kastell von Bodrum. Seit 1979 tanzen dort Partygäste die Nächte durch, international bekannte DJs legen auf, Tänzerinnen, Laser- und Bühnenshows sorgen für Stimmung. Die Hälfte der Gäste sind Touristen aus dem Ausland.

Bahadir Aydos, Geschäftsführer des Halikarnas, stellt ebenfalls einen Wandel fest. Mit dem touristischen und wirtschaftlichen Wachstum Bodrums habe in den vergangenen Jahren auch die Zahl der bessergestellten Touristen zugenommen. Auch die Diskothek habe sich darauf eingestellt: Gäste können sich ihren Champagner in eigens dafür reservierten Bereichen servieren lassen.

Die Redaktion wurde von Swissôtel zu der Reise eingeladen.

Anreise z. B. mit SunExpress ab Düsseldorf zum Milas-Bodrum International Airport in rund 3,5 Stunden ab 66 Euro. Weitere Informationen zu Bodrum unter: www.tuerkei-tourismus-kultur.de/bodrum.html

(RP)
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