NRW Die schönsten Schlösser und Burgen rund um Köln

Köln · Rund um Köln gibt es einige majestetische Gebäude zu entdecken, egal ob Jagdschloss, Luxushotel oder Landschaftspark, wer historische Orte mag, wird hier fündig.

Das sind Kölns schönste Burgen
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Das sind Kölns schönste Burgen

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Köln ist voller Sehenswürdigkeiten, doch auch Ausflüge in die Umgebung der Rheinmetropole lohnen sich. Einzigartig ist die Vielfalt an Burgen und Schlössern. Viele der historischen Gebäude sind öffentlich zugänglich. Sie sind heute Museum, Schulungsstätte oder bieten modernen Luxus für Gäste.

Schloss Loersfeld Kerpen: Über 500 Jahre alt und von einem weitläufigen englischen Landschaftspark umgeben zählt das Schloss zu den schönsten Anlagen Deutschlands. "Es blieb in den zahlreichen Kriegen des Mittelalters weitgehend unzerstört und ist damit eine der wenigen noch erhaltenen Anlagen, die die Entwicklung vom Holzturm der früheren Burganlage zum steinernen Wehrturm gut erkennen lässt", erklärt Thomas Bellefontaine, der das Anwesen vom heutigen Eigentümer, Adolf Freiherr von Fürstenberg Hugenpoet gepachtet hat. Für Bellefontaine ist Loersfeld heute vor allem ein stiller Ort, um Ruhe zu finden. "Der Jakobsweg führt bei uns vorbei, und viele Pilger machen hier Station", erzählt er. Drei Apartments im Nordflügel der Vorburg stehen für Übernachtungsgäste zur Verfügung. Die meisten Besucher kommen aber, um sich von Sterne-Koch Simon Stirnal in den historischen Gemäuern kulinarisch verwöhnen zu lassen. Zudem machen Veranstaltungen - das Angebot reicht von Open-Air Konzerten im Sommer bis zum stimmungsvollen Weihnachtsmarkt - Loersfeld das ganze Jahr über zu einem Ausflugsziel (www.schlossloersfeld.de).

Schloss Paffendorf: Während die meisten anderen Schlösser der Region eine wechselvolle Geschichte aufweisen und häufig ihre Besitzer wechselten, blieb das zwischen 1531 und 1546 erbaute Schloss Paffendorf mehr als vier Jahrhunderte lang ständig im Besitz der Familie Bongart. Erst als 1959 der damalige Tagebau Fortuna Garsdorf die zum Schloss gehörenden Ländereien erreichte, verkaufte die Nachfahrin des ersten Schlossherrn das Anwesen mit allem dazugehörigen Grund und Boden an ein großes Energieunternehmen. Heute wird das von Wassergräben umgebene Renaissanceschloss als Schulungszentrum genutzt. Es beherbergt aber auch eine Dauerausstellung über die rheinische Braunkohleindustrie. Sie veranschaulicht den Weg der Kohle "Vom Tagebau zur Steckdose".
Das Prunkstück der Anlage ist der große englische Landschaftsgarten mit ausgedehnten Wasserflächen und altem Baumbestand. Ein Forstlehrpfad ist angelegt und vermittelt Wissenswertes über Mammutbäume, Gingkos und Riesenlebensbäume. Paffendorf ist auch Ausgangspunkt einer Rundtour durch die Region (www.paffendorf-erft.de).

Schloss Bensberg: Mysteriöse Dinge geschehen hier: Chief Inspector a.D. Bourke zum Beispiel versucht, das tragische Verschwinden der letzten Bewohnerin eines benachbarten Jagdschlosses aufzuklären - beim Krimidinner "Die Jagd vom schwarzen Moor". Das passt gut, denn Schloss Bensberg wurde ebenfalls als Jagdschloss erbaut. Kurfürst Jan Wellem gab es 1703 in Auftrag, weil es ihn immer wieder von seiner Residenzstadt Düsseldorf zur Jagd nach Bensberg zog. Entstanden ist eine prächtige Barockanlage ganz nach dem Vorbild von Schloss Schönbrunn in Wien, die allerdings bald wenig fürstlich als Lazarett, Apotheke, Kadettenanstalt und zuletzt als Internat genutzt wurde. 1997 wurde Bensberg aufwändig restauriert und zu einem luxuriösen Grandhotel umgebaut. Einen Namen hat sich das Hotel vor allem wegen seiner exquisiten Küche gemacht - das Gourmetrestaurant "Vendome" gehört mit seinen drei Michelin-Sternen nicht nur zu den besten des Landes, sondern der Welt (www.schlossbensberg.de).

Schloss Augustusburg: Es ist eine andere Welt, wenn sich Besucher einer Führung im Schloss anschließen und dort das prunkvolle Treppenhaus erreichen. "Sie sehen ein Bravourstück von Balthasar Neumann, eine hinreißende Schöpfung voller Dynamik und Eleganz, die im Deckenbild von Carlo Carlone gipfeln", erzählt die Führerin. Nach der Treppe schließen sich die offiziellen Paradezimmer des Großen Neuen Appartements an. "Hier können Sie erahnen, wie das höfische Leben um 1740 aussah." Stimmungsvoll geht es aber auch heute noch zu, wenn im Rahmen der Brühler Schlosskonzerte Musik und Architektur zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Festlich, funkelnd, feierlich sind auch die Musikfeuerwerke im Schlosspark. In diesem Jahr finden sie am letzten Augustwochenende statt und erstmals wieder mit Händels live gespielter "Feuerwerksmusik". Zu einem Besuch in Augustusburg gehört ein Spaziergang durch die gepflegten barocken Gartenanlagen. Einer der Wege führt zum Jagdschloss Falkenlust, wo früher der Jagd mit Falken nachgegangen wurde (www.schlossbruehl.de).

Schloss Dyck: Der ehemalige Stammsitz der Fürsten Salm-Reifferscheidt-Dyck mit seinen Vorburgen und dem Wirtschaftshof erstreckt sich über vier Inseln und liegt inmitten eines englischen Landschaftsgarten. "Die Geschichte der Anlage ist seit 1094 belegt", erklärt Jens Spanjer, Vorsitzender der Stiftung Schloss Dyck. Um das denkmalgeschützte Schloss und seinen historischen Park erhalten zu können, hatte es die Eigentümerin in eine Stiftung eingebracht. "Doch wir möchten nicht nur konservieren, sondern ein lebendes Denkmal sein", sagt Spanjer. Im Rahmen der Landesgartenschau 2002 sind die Neuen Gärten entstanden. Hinter einem Meer aus Schilf versteckt sich ein 25 Hektar großes Feld mit über 20 modernen Gärten, die jeweils eine besondere Farbe oder Idee haben. Aktuell wird die Fotoausstellung "Japans Gärten" gezeigt. Das ganze Jahr über gibt es Veranstaltungen - eine der schönsten ist sicher die "illumina" im September: Dann werden Schloss und Landschaftsgarten mit überraschenden Lichtstimmungen und Sprachcollagen in Szene gesetzt (www.stiftung-schloss-dyck.de).

(dpa)
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