Städtereisen Frankfurt Vom Gewächshaus bis zur Therme - die Highlights im Winter

Frankfurt/Main · Frankfurt im Winter - das klingt in vielen Ohren nicht sehr verlockend. Wer der Ödnis der kalten Jahreszeit in der City entgehen will, muss die Rückzugsorte der Stadt kennen.

Städtereisen Frankfurt - Sehenswürdigkeiten im Winter
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Frankfurt im Winter erleben

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Zwischen den dicken Stämmen und blattlosen Lianen kommt der Frankfurter Winter auf kuschelige 22 Grad. "Die hier vorkommenden Gewächse sind meist nur während der kurzen Regenzeit beblättert", verrät ein Schild. Hier im Tropicarium im hinteren Teil des Palmengartens im Frankfurter Gewächshaus kann der Besucher eine botanische Weltreise unternehmen - während es draußen auf den grauen Straßen eher ungemütlich ist.

Nur wenige Menschen verlaufen sich im Winter in den Tropenhäusern.
Die trockene Zone fühlt sich nach Sauna an, die feuchten Tropen erinnern an ein Dampfbad. Der Gartenfachmann Markus Lölkes leitet die Botanische Sammlung und die Schauhäuser des Palmengartens. Gerade ist er damit beschäftigt, die Blühpflanzen im Palmenhaus auszutauschen.

Die Frankfurter Gartenanlage wurde 1871 offiziell eröffnet, als ein prächtiges Ensemble aus Palmen- und Gesellschaftshaus. Es konnte gefeiert und unter den Palmen flaniert werden, ein ungeheures Vergnügen zur Kaiserzeit. Erst 2012 wurde das Gesellschaftshaus nach langer Sanierung wieder eröffnet, und heute wie damals wird es gut gebucht. Gerade sind die Tische im Restaurant wieder festlich eingedeckt. Denn wer genießt nicht gerne Wärme und sattes Grün, wenn draußen alle Farben fehlen und der Wind um die Häuser pfeift?

In der Tat, draußen ist es kalt. Aber wer genau hinschaut, sieht die ersten Schneeglöckchen, die in geschützten Winkeln ihre Blütenflügel spreizen. Am nächsten Morgen führt der Weg durch die Kleinmarkthalle mitten in der Altstadt. Hier ist es bunt und belebt. Doch ruhige Ecken lassen sich finden, für einen Espresso und ein Croissant. Bei manchen Topfpflanzen der Blumenhändler hat man ein Déjà-vu, genau wie bei den exotischen Früchten: Gestern sah man doch die gleiche Sorte noch an den Bäumen im Tropenhaus hängen. Oder nicht?

Eine andere Möglichkeit, dem Frankfurter Winter zu entkommen, sind die zahlreichen Museen der Stadt: Renommiert und beliebt sind die Schirn Kunsthalle in der Altstadt und das Städel Museum am Schaumainkai. Die Schlangen vor dem Eingang sprechen für sich. So spaziert man weiter zum Liebieghaus: In der ehemaligen Villa des Barons Heinrich von Liebieg ist eine Skulpturensammlung untergebracht, dazu werden stets Sonderausstellungen gezeigt.

Die wahre Oase des Liebieghauses wartet im Seitentrakt: das Café, ein begehrtes Ziel auch für Berufstätige zur Mittagszeit. Im Winter halten die Betreiberinnen eine warme Suppe bereit, selbst gekocht, so wie auch die Kuchen selbst gebacken sind. Die feine Auswahl an Tee und Kaffee passt perfekt zur guten Auswahl an Zeitungen.

Am Mainufer, nur wenige Schritte entfernt, lässt die Stimmung am Nachmittag bereits ein wenig Vorfrühling erahnen: Kinder fahren Tretroller oder Inline Skater, Jogger sind überall. Es ist erst Anfang Februar. Aber das Rhein-Main-Gebiet ist schließlich nicht die kühlste Ecke in Deutschland.

Am späten Nachmittag geht es über den eisernen Steg bis ins "Fleming's", einem Luxushotel in der City. Genauer: in die Bar im 7. Stock. Hier könnte man einen Liebhaber treffen oder einen geheimen Informanten, so wenige Besucher teilen sich die sagenhafte Aussicht über die Skyline. Hinüber zum Main Tower kann man sehen, 200 Meter ist der hoch, und wer gute Augen hat, erkennt die vielen Besucher, die sich ameisenklein auf der Aussichtsplattform tummeln.

Von den exklusiven Räumlichkeiten in der Höhe führt der Weg bald wieder ins Getümmel, quer durch die Innenstadt Richtung Messe. Dort lockt die Skyline Plaza alle Shopping-Verrückten. Das Ziel sind an diesem Abend aber nicht die Geschäfte, sondern das Meridian Spa mit seiner ausgedehnten Wellness-Abteilung.

Die Therme steht auch Tagesbesuchern offen. Hier können abgeschlaffte Geschäftsreisende und Touristen auf einem Wochenendtrip wieder Energie sammeln. Der Buddha grüßt, gedämpftes Licht und Wärme vermitteln schon nach einer halben Stunde wohlige Entspannung. Wüchsen nicht hinter dem Außenpool die Hochhäuser in den Himmel, könnte man sich im Orient wähnen. Eine wahre Oase in der Großstadt.

(dpa)
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