Prozessionen und edle Pferde Emotionen pur: Fiestas in Sevillas

Düsseldorf (RP). Sie ist eine der schönsten Städte Spaniens: die andalusische Metropole Sevilla. Rund um die Osterfeiertage ist dort besonders viel los. Ob feierliche Prozessionen oder große Pferdemess - die Straßen verwandeln sich dann in eine große Fiesta-Zone.

Sevilla zeigt seine besonderen Seiten
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Foto: Turespaña

Während die Karwoche in vielen Teilen Spaniens in erster Linie Urlaub am Strand bedeutet, beginnen in Andalusiens bunter Hauptstadt Sevilla die wichtigsten Feierlichkeiten des Jahres. Das Straßenbild ist geprägt von beeindruckenden Bußprozessionen der Bruderschaften, von geschmückten Kutschen, eleganten Reitern, von Frauen in Flamencokleidern und Männern in Trachten.

Den Start der Feierlichkeiten macht die sogenannte "Semana Santa" — die Karwoche —, wenn von Palmsonntag bis Ostersonntag (in diesem Jahr 28. März bis 4. April) rund 50.000 vermummte Büßer der Bruderschaften Sevillas mit "costaleros" (Heiligenbildern) auf ihren Schultern durch die Stadt ziehen. Von der Kathedrale Maria de la Sede geht es durch das Labyrinth der Altstadt, vorbei an Prachtbauten, Magnolien- und Olivenbäumen und Tausenden von Menschen, die sich unter anderem entlang der "carrera oficial" (der offiziellen Strecke), die von allen Bruderschaften passiert werden muss, Logen und Klappstühle gemietet haben, um so das traditionelle Schauspiel mit viel Emotion und Ehrfurcht zu verfolgen.

"Die Feierlichkeiten um die Ostertage sind in Sevilla die bedeutendsten und bekanntesten in ganz Spanien", erklärt Ivan Schön von TouRent Reisen. Während dieser Zeit lebt die ganze Stadt im Bann der Prozessionen, die seit dem 16. Jahrhundert stattfinden. "Vor allem Karfreitagmorgen ist der wichtigste Moment in der Karwoche. In der Nacht werden einige der am meisten verehrten Heiligenfiguren aus den rund 130 Kirchen Sevillas durch die Gassen getragen", berichtet Schön.

Emotionen und Flamenco-Klänge

In der ganzen Nacht bis weit in den nächsten Tag hinein herrscht in den mit Publikum gefüllten Straßen ein emotionsgeladenes Ambiente. Jede Laienbrüderschaft startet in der jeweiligen Kirche und folgt einem eigenen Streckenverlauf. Alle müssen jedoch die offizielle Strecke passieren, die in der Calle Campana startet und mit dem Auszug der Bruderschaft aus der Kathedrale endet. Nach dem Verlassen der Kathedrale kehrt der Festzug wieder in seine Kirche zurück. Auszug und Rückkehr sind für viele ein emotionaler Moment, zu dem ehrfürchtige Stille herrscht. Besonders beeindrucken bei den Prozessionen auch die "Saetas": die Flamenco-Gesänge, die von den Balkonen aus a cappella zu Ehren der Heiligenfiguren gesungen werden.

Weiter geht es mit den Feierlichkeiten acht Tage nach Ostern mit der sogenannten "Feria Abril", dem einwöchigen Sevillaner "Aprilmarkt" (in diesem Jahr vom 20. bis 25. April). Wenn die spitzen Kappen, die Kornette und die Trommeln der Osterprozessionen den Rückzug antreten, zeigt sich Sevilla noch farbenfroher und ausgelassener als sonst.

Party in den Straßen

Das Festgelände "Real de la Feria" mit seinen Buden ist zu jeder Tages- und Nachtzeit voller Menschen, die sich vergnügen wollen. "Die Männer sind mit dem traditionellen Anzug der Bauern bekleidet und die Frauen tragen Rüschenkleider im Stil der Flamencotänzerinnen und Zigeunerinnen", schildert Schön. Das Gelände und auch die Straßen Sevillas sind von Musik und prächtigen Farben erfüllt. "Ein unvergesslicher Anblick und ein äußerst stimmungsvolles Fest."

Rund 1400 geschmückte Kutschen werden während dieser Tage präsentiert. Ein Duft von frittiertem Fisch, Oliven, Paella und Schinken liegt in der Luft, und es fließt der erfrischende "rebujito" (Manzanilla-Wein mit Limonade). Eine weitere Hauptattraktion zu diesen Tagen sind die Stierkämpfe: Die Corridas auf der Plaza de la Maestranza sind jeden Nachmittag gut besucht.

Die letzte große Veranstaltung um die Ostertage ist die "Feria del Caballo", (in diesem Jahr vom 2. bis 9. Mai). Auf der Pferdemesse von Jerez gibt es edle, reinrassige Tiere zu sehen. Im Laufe der Festwoche finden zahlreiche Veranstaltungen rund um Pferde statt, so etwa internationale Springreitturniere, Dressurwettbewerbe, Pferderallyes sowie die Zuschaustellung ausgewählter Tiere und Versteigerungen. Tagsüber füllt sich der Park Gondález de Hontoria zudem mit Hunderten von Reitern und Reiterinnen und Kutschen, die würdevoll durch die Straßen des Messegeländes ziehen.

"Die Zeit mitten im Frühling rund um die Ostertage gehört zur allerschönsten Jahreszeit Andalusiens", meint Schön. Aber nicht nur Sevilla sei zu diesen Tagen besonders feierlich und eine Reise wert. "Almeria, Cádiz, Granada, Córdoba, Málaga — in Andalusien gibt es viel zu sehen."

Infos:

Hotel: Das Drei-Sterne-Hotel Alminar mit zwölf Zimmern liegt inmitten romantischer Gässchen nur 50 Meter von der Kathedrale La Giralda entfernt. Das Hotel ist somit ein idealer Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour durch Sevilla. Das Hotel wurde von TripAdvisor-Nutzern auf Platz 1 von 179 Hotels im Popularitätsindex zu Sevilla gewählt.

Informationen: Turespaña Düsseldorf, Spanisches Fremdenverkehrsamt, Grafenberger Allee 100, Telefon 0211 6985402, Internet: www.spain.info

(RP)
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