El Hierro ist unter Urlaubern noch immer ein echter Geheimtipp, und das obwohl es sich dabei um eine kanarische Inseln handelt. Sie ist die kleinste der Inselgruppe. Gerade mal 10.000 Einwohner leben hier, sodass Urlauber sicher keinen Massentourismus erleben und ausgedehnte Spaziergänge in Ruhe möglich sind.

Vor allem viele Aussichtspunkte finden Besucher auf der Insel. Sie werden Mirador benannt. Am beliebtesten ist der Mirador de la Pena, von dem aus man einen herrlichen Blick über das El Golfo-Tal bekommt. Ein durch Erosion entstandenes Tal in dem die Felshänge teilweise bis zu 1000 Meter vom Tal nach oben ragen.

Im Westen der Insel befindet sich das Wahrzeichen von El Hierro, der Wacholderbaum El Sabinar. Der Wind hat ihn so lange niedergepeitscht bis seine Baumkrone den Boden berührt hat. In dieser Position steht er noch immer.

Ziemlich ungewöhnlich ist auch das Hotel Punta Grande. Mit seinen vier Zimmerchen direkt an den Klippen zum Atlantik zählt es zu den kleinsten Hotels der Welt - aber der Ausblick ist einmalig.

Valverde ist die Hauptstadt der Insel, wirkt aber dennoch eher dörflich. Sie ist die einzige kanarische Hauptstadt ohne Zugang zum Meer, und hat somit keinen Hafen. Stattdessen erstreckt sie sich rund 600 Meter über dem Meeresspiegel über vier Gipfel. Hier steht das Rathhaus, das Gericht und das Krankenhaus der Insel, trotzdem sind auch immer mal wieder Ziegen und Hühner auf den Straßen unterwegs.

Die Westspitze von El Hierro galt lange Zeit als Nullmeridian und war damit Orientierungspunkt für viele Karten. Im Jahr 150 legte der Astronom Claudius Ptolemäus die Insel als westlichstes Ende der Welt fest - eine Idee, die bis zur Entdeckung Amerikas Bestand hatte. 1884 wurde der Nullmeridian auf El Hierro durch Greenwich ersetzt. Heute erinnert der Leuchtturm Faro de Orchilla an die Stelle des ehemaligen Nullmeridians auf der Insel.

Fischschwärme und Schildkröten - El Hierro ist vom besten Tauchgebiet der kanarischen Inseln umgeben.

Massentourismus und Pauschalhotels sucht man auf El Hierro vergebens. Dafür gibt es ganz besondere Unterkünfte wie das Parador del Hierro. Das Vier-Sterne-Hotel liegt abgeschieden in einer eigenen Bucht. Sogar im Hotelpool ist das Meeresrauschen noch zu hören.

El Hierro ist wie geschaffen für Wanderurlauber. Stundenlang kann man in Ruhe über Lavagesteinslandschaften, durch verwunschene Wälder und über bergrücken mit fantastischen Ausblicken laufen. Eine besonders schöne Route führt auf den Malpaso mit 1500 Metern Höhe. Allerdings sollten sich Wanderer vorbereiten, unterwegs gibt es keine Restaurants zum Einkehren, und das Wetter kann manchmal schnell umschlagen und regnerisch werden.