Fotos & Infos Estland: Acht Orte, die Sie nicht verpassen dürfen
Das kleine Land im Norden Europas kennen viele nur als Erfinderland des Internettelefons "Skype". In Sachen Kultur und Natur hat es aber einiges zu bieten - auch wenn es flächenmäßig nur so groß wie Niedersachsen ist.
Estlands Hauptstadt Tallinn ist mit ihrer halbe Million Einwohner keine Weltmetropole. Sie hat jedoch andere Qualitäten: Kleine, mit Kopfstein gepflasterte Gassen führen die Besucher durch die mittelalterliche Altstadt, und in den hellen Sommernächten laden zahlreiche Cafés und Restaurants ein, das fast südländische Flair zu genießen.
Nicht ohne Grund wurde die estnische Hauptstadt 1997 von der UNESCO als besterhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die mächtige Stadtmauer umschließt den Altstadtkern seit dem 13. Jahrhundert, heute sind noch rund zwei Kilometer und 20 der kleinen Türme erhalten. Touristen können sie über den Nonnenturm erklimmen, und vor dort einen wunderbaren Blick auf die Dächer der Stadt genießen.
Auf dem Domberg und gegenüber des estnischen Parlaments erhebt sich die Alexander-Newski-Kathedrale mit ihren fünf Zwiebeltürmen. Die orthodoxe Kirche ist ein Sinnbild der Russifizierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Keine Stunde von der Hauptstadt entfernt liegt der Lahemaa-Nationalpark. Er ist der größte und älteste Nationalpark Estlands. An einsamen Buchten der Nordküste und auf Wanderwegen durch Wälder, Wiesen und Moore können Wanderer und Radfahrer die weitgehend unberührte Natur genießen. Fernab des touristischen Tallinn wird in den kleinen Fischerdörfern Mittsommer, das Fest der Sommersonnenwende, wie eh und je gefeiert, mit Tanz, Wein und Feuern, die die ganze Nacht brennen.
Die größte Insel Estlands Saaremaa ist bekannt für ihre Windmühlen. Auf einer Anhöhe beim Dorf Angla stehen fünf gut erhaltene Exemplare.
Kuressaare ist die einzige Stadt auf der dünn besiedelten Insel. Wer Abwechslung braucht zur anscheinend unendlichen Natur auf Saaremaa, kann die Bischofsburg aus dem 14. Jahrhundert, ein altes hölzernes Kurhaus und zahlreiche klassizistische Häuser besichtigen.
Der kleine Hafen und der lange und bis zu 100 Meter breite Sandstrand machen Pärnu zur Sommerhauptstadt Estlands.
Während ihrer mehr als 750-jährigen Geschichte gehörte die kleine Stadt im Südwesten des Landes zeitweise zu Litauen, Polen, Schweden, Deutschland und Russland. Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile von Pärnu zerstört. Erhalten geblieben sind schöne alte Holzhäuser, von denen viele mittlerweile einen neuen Anstrich bekommen haben.
Der Nationalpark Soomaa in Mittelestland ist ein Gebiet von Sümpfen und Mooren. Besucher interessieren sich am meisten für die "fünfte Jahreszeit“. Dann können sie dank der Überschwemmung, die im Frühjahr der Schneeschmelze und starkem Regen folgt, den Park auf einem Kanu erkunden. Während der anderen Jahreszeiten ermöglichen weitläufige Holzpfade, die Moore trockenen Fußes zu durchqueren.
Tartu ist Estlands Studentenstadt. Mit Kulturfestivals, Studententagen und Sportfesten ist hier immer etwas los. An warmen Sommerabenden ist der "Raekoja plats" mit seinen Cafés und Restaurants ein beliebter Treffpunkt. Ein Ensemble klassizistischer Häuser, das Rathaus und der berühmte Brunnen mit der Skulptur zweier sich küssender Studenten bilden den malerischen Hintergrund.
Der "Emajõgi", der durch Tartu fließt, mündet rund 30 Kilometer östlich der Stadt in den Peipsisee. Fährt man entlang des Seeufers in nordöstliche Richtung, gelangt man zur russischen Grenze. Kilometerlange, menschenleere Strände und dichte Kiefernwälder sind oft das Einzige, was dem Fahrer dabei ins Auge fällt.