Reisen per Highspeed-Video In zwei Minuten durch Barcelona

Barcelona · Touristen brauchen normalerweise eine Woche, um die Hauptstadt Kataloniens zu erkunden - der britische Filmkünstler Rob Whitworth hat den Zauber Barcelonas in nur 130 Sekunden eingefangen. Dabei ist die virtuelle Tour so rasant und faszinierend, dass der Zuschauer vergisst, wo er sich wirklich befindet: zuhause vor seinem Bildschirm.

Eine junge Frau auf einem Rundgang durch Barcelona: Wie eine Computerfigur flitzt sie durch die belebten Gassen, vorbei an Restaurants, Kirchen und Museen. Der Tag wird zur Nacht, die Nacht wieder zum Tag. Autolärm, Stimmengewirr und Musikfetzen erfüllen die Luft.

Es geht in die Oper hinein, die pompös verzierte Treppe hinauf, majestätische Musik schwillt an, während die roten Sitzreihen verschwommen vorbeiziehen. Ein Schlenker nach oben, und zack durch die Decke wieder hinaus. Der Fokus richtet sich auf die "Sagrada Família". Immer näher fliegt die Kamera auf den imposanten Bau zu, und schließlich hindurch, vorbei an den hohen Säulen, über die Köpfe der Touristen hinweg. Kurz darauf verharrt der Blick auf dem weißen Riesenrad mit seinen bunten Waggons, das sich unablässig dreht und dreht. Schon schwindelig im Kopf, wird der Blick wieder freigegeben, und folgt einer Seilbahn, die über den Hafen schwirrt.

Nach zwei Minuten endet die rasante Tour durch Barcelonas Straßen. Der Zuschauer sitzt wieder zuhause vor seinem Bildschirm. Der Name des Videos ist treffend: "Barcelona GO!" zeigt mit spektakulären Aufnahmen die lebendigsten Seiten der katalonischen Hauptstadt. Filmtechniken wie Timelapse und nahtlose Flow-Motion machen es möglich.

Es ist das neueste Werk von Rob Whitworth. Der Brite bezeichnet sich selbst als "urban filmmaker". Er ist bekannt für seine Filme im Zeitraffer-Modus, und konnte damit bereits viele Erfolge feiern. In diesem Jahr machte ihn das amerikanische Independent-Filmfestival "Tiburon International" zum Gewinner der Kategorie "Bester experimenteller Film".

Ausgezeichnet wurde auch das Video über Whitworth' Wahlheimat Shanghai. Darin geht es mit dem Boot über den Huangpu-Fluss, die Lebensader der Stadt, dann per Taxi durch den schier endlosen Verkehr. Immer im Hintergrund: Die Skyline der in die Höhe ragenden Wolkenkratzer, erleuchtet von Abertausenden von blinkenden Lichtern. Nacht und Tag wechseln sich in rasender Geschwindkeit ab, der Zuschauer wird vom Finanzviertel in die kleineren Straßen Shanghais katapultiert.

Hier werden die traditionellen, mit Scheinefleisch gefüllten Klöße zubereitet. Schneller als man schauen kann, wandern sie von der Pfanne in die hungrigen Münder. Die chinesische Metropole kommt nur nachts einen Moment zur Ruhe, als in der Mitte des Videos wie getaktet alle Lichter erlöschen - um nach wenigen Augenblicken die Stadt wieder zum Leben zu erwecken.

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