Fotos Schokoladen-Streifzug durch das mittelalterliche Brügge
Ein Rocker unter den Chocolatiers in Brügge
Ein Spaziergang durch die mittelalterliche Stadt Brügge führt zwangsläufig an dem Produkt vorbei, für das Belgien weltweit bekannt ist: die Schokolade. Über 50 Pralinenmanufakturen finden sich in der urigen Innenstadt. Durch wahnwitzige Pralinen-Creationen hat sich der 44-jährige Dominique Persoones einen Namen gemacht und einen Michelin-Stern ergattert.
Abgefahrenes für eine aufgeschlossene Kundschaft
Neben Pralinen, die mit Helium gefüllt sind oder solchen mit Wasabi, Tannengeschmack oder Blumenkohl-Füllung macht der kreative Chocolatier mit ausgefallenen Dingen wie Schoko-Lippenstift für die Dame von sich reden. Für den Herrn gibt es hingegen Schoko-Schnupftabak.
Schoko-Shooter als Witzerfindung für die Stones
Sich mit Schokolade benebeln mag Vater des Gedankens gewesen sein, als Persoones den Schoko-Shooter eigens für eine Geburtagsparty der Rolling Stones erfand. Mit der heute in Brügge für jedermann zu erwerbenden Apparatur kann man sich einen feinen Schokonebel gleich in die Nase katapultieren.
Die Ehefrau von Ronnie Wood und Charlie Watts waren es, die den Chocolatier baten, sich für die Überraschungsparty etwas Witziges einfallen zu lassen. Er tat es und hat seitdem einmal mehr den Ruf, der Rockstar unter Flanderns Chocolatiers zu sein.
Schokoführung durch die mittelalterliche Stadt
Ein Spaziergang durch Brügge ist wie eine Reise in längst vergangene Zeiten: Mittelalterliche Gebäude säumen den Weg, der stattliche Belfried, historische Kirchen und romantische Grachten prägen die Innenstadt. Für Schokofreaks gibt es eine zweistündige Stadtführung zum Thema quer durch die schöne Innenstadt. Buchen kann man die unter: www.rent-a-guide.de
Duft als wäre immer Sonntag
Hier riecht es immer als wäre es Sonntag. Der Duft frisch gebackener Konfiserie-Torten und eben erst gerollter Trüffel und Pralinen liegt in der Luft. Über 50 Schokoladen-Manufakturen pflegen hier das Handwerk, für das Belgien bekannt ist. Wie aufwendig es ist, den Pralinen den letzten Schliff zu geben, zeigt der Blick hinter die Kulissen in der Chocolaterie Dumont.
Geburtsstunde der Praline schlug 1912
Trüffel edel und von Hand geformt. Heute blicken die Brügger Bürger stolz auf die lange Tradition zurück. Ihre Geburtsstunde erlebte die Praline allerdings 1912 in Brüssel. Dort hatte ein junger Apotheker mit der Versüßung von Arzneimitteln und bitteren Pillen herumexperimentiert und irgendwann anstatt fieser Pillen geröstete Nüsse und Sahne in die süße Umhüllung gepackt.
Gault Millaut-Auszeichnung
Im Jahr 1992 startete Stephan Dumont mit einer kleinen Produktion von Trüffeln, die er an Bäckereien und Konditoreien weiterverkaufte. Doch schnell wurde aus dem kleinen Teilzeit-Geschäft zu Hause eines der erfolgreichen Unternehmen, die heute für belgische Schokolade stehen. Dumont wurde im Jahr 2013 vom Gault Millau als einer der Top-Chocolatiers ausgezeichnet.
Stadtpraline ist der "Brugge Sweat"
Der Legende nach lehnten sich die Einwohner Brügges Ende des 15. Jahrhunderts gegen ihren Kaiser Maximilian von Österreich auf. Sie nahmen ihn und seinen Ratgeber Pieter Lanckhals – was so viel heißt wie Langhals – gefangen und kündigten schließlich an, Lanckhals hinzurichten. Der Kaiser sollte dabei zuschauen. Als Rache darauf zwang er die Bewohner zur Strafe für alle Zeiten die Schwäne – Langhälse der Stadt – zu pflegen. Die Brügger haben es verstanden und mit der Praline eine schmackhafte Angelegenheit daraus gemacht.
Einer der ältesten Chocolatiers Belgiens
Manche Namen sind bis Deutschland bekannt: Leonidas-Pralinen oder Côte d’Or auch hier zu bekommen. Erlesener sind hingegen Marken, die nur in bestimmten Chocolaterien zu bekommen sind. Godiva zum Beispiel ist einer der bekanntesten Chocolatiers in Belgien.
Hier duftet es einfach anders
Die Tafeln von Zaabär haben sich mit ihren ungewöhnlichen Gewürzkreationen zum Geheimtipp entwickelt.
Schokoladenmuseum Choko-Story
Für Liebhaber der süßen Verführung ein Muss: Ein Besuch des Schokoladenmuseums "Choco-Story". Es gibt einen Einblick in den langen Weg von der Kakaofrucht über ihre Bohnen, Volksstämme wie Maya und Azteken bis hin zum fertigen Produkt. Vornehme und reich verzierte Utensilien zum Zubereiten und Servieren von Trinkschokolade sind gezeigt und selbstverständlich darf auch eine Schaumanufaktur nicht fehlen, in der die Besucher kosten dürfen, was die Stadt ihnen zu bieten hat.
Blick auf ein kunstvoll und leckeres Handwerk
In kunstvolle Formen werden auch heute in Brügge noch die selbst gerührten und zubereiteten Schokoladen gegossen. In einigen der Manufakturen kann man einen einblick gewinnen oder aber in der Schaumanufaktur des Museums. Auch dort werden bei 28,5 Grad Celsius die Zutaten gerührt und in Bewegung gehalten, damit die Luftblasen vor dem Einfüllen in die Schablonen herausgerüttelt wird.
Nur gerührt und niemals geschüttelt - die Schokoladenherstellung
"Probieren geht über studieren", sagt der Volksmund. Das darf man auch in der Schaumanufaktur des Schokoladenmuseums in Brügge. Hier bekommen die Besucher einen Einblick in die Aufwändige Herstellung der Pralinen und Schokoladen und Erfahren am Rande auch so manche Anekdote. Oder wussten Sie, wo das Kakaogetränk zum ersten Mal gesüßt wurde? Es waren spanische Nonnen aus einem mexikanischen kloster, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts befanden, der Kakao sei zu bitter und ihm erstmals Zucker beifügten.
Herzhafte Einblicke im Pommesmuseum
Wer nach all der Schokolade nun endlich Lust auf etwas Herzhaftes hat, der kann sich erste Gedanken dazu im Pommesmuseum in Brügge machen. Denn wie es schon viele Generationen auch bei Asterix und Obelix nachlesen durften: Die Pommes kommen aus Belgien.