Urlaubsplanung Welche Kanaren-Insel passt zu Ihnen?

Berlin · Die Kanarischen Inseln sind besonders in der kalten Jahreszeit bei deutschen Urlaubern beliebt. Ob auf Fuerteventura,Gran Canaria, oder El Hierro, die Inseln ziehen die Deutschen jedes Jahr aufs Neue an. Doch welche der sieben Inseln passt zu welchem Urlaubstyp?

Das sind die Kanarischen Inseln
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Die Kanarischen-Inseln im Überblick

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Die "Inseln des ewigen Frühlings", wie die Kanaren auch genannt werden, haben Vieles gemeinsam. Zum Beispiel ist das Klima auf allen Inseln ziemlich mild. Trotzdem unterscheiden sich die verschiedenen Inseln auch in etlichen Punkten. Eine kleine Entscheidungshilfe:

Fuerteventura: Endlose Sandstrände sind wohl das erste, an das man bei Fuerteventura denkt. Im Norden sind es die Dünenstrände rund um den Hauptort Corralejo. "Das ist zudem eine sehr schöne Kleinstadt mit angenehmem Flair und toller Gastronomie", findet Manuel Morales, Verantwortlicher für Spanien beim Reiseveranstalter FTI. Im Süden der Insel - egal ob an der Costa Calma, bei Jandia oder Esquinzo - gibt es das in dem Maße nicht. Dort sind die Urlauber oft die ganze Zeit in ihren Hotels.

Während die Strände der meisten anderen Kanareninseln schwarzen Sand haben, punktet Fuerteventura bei vielen Urlaubern mit seinem weißen Sand. Der längste Strand der ganzen Kanaren ist mit 14 Kilometern der Cofete, erklärt Jose Miguel Frade vom Fremdenverkehrsamt der Insel. Zum Baden eignet sich der Strand aber nur bedingt.

Fuerteventura ist eine sehr langgestreckte Insel, vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt sind es knapp 100 Kilometer. Kleiner Minuspunkt für Urlauber, die ein Hotel im Süden gebucht haben: Der Flughafen liegt eher im Norden der Insel. Der Transfer mit dem Bus dauert recht lange. Klimatisch ist Fuerteventura für Morales die sommerlichste Kanareninsel. "Hier hat FTI derzeit auch mehr Gäste im Sommer als im Winter." Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über selten unter 20 und so gut wie nie über 30 Grad. Etwas unangenehm kann mitunter der starke Wind sein, der wiederum ideale Voraussetzungen für alle Kite- und Windsurfer bietet, so Sven Görrissen, Verantwortlicher für die westliche Mittelstrecke bei Tui. Nicht umsonst gilt Fuerteventura als Surfhotspot.

Lanzarote: "Die etwas andere Insel", sagt Görrissen über die kleinste der vier großen Kanareninseln. Neben Lavalandschaften gibt es natürlich viele Stellen zum Baden, aber auch Aktivurlauber und Kulturbegeisterten wird einiges geboten. Letztere kommen vor allem wegen des Künstlers César Manrique, der viele Spuren hinterlassen hat. Entsprechend ist das Publikum etwas anders als zum Beispiel auf Fuerteventura. "Es gibt zwar auch Familien, der Fokus liegt aber auf Paaren", so Görrissen.

Auch das Preisniveau ist etwas höher als auf den Masseninseln. Laut Morales zahlt man für ein vergleichbares Hotel rund 20 Prozent mehr als zum Beispiel auf Fuerteventura. Außerdem ist die Fluganbindung nicht ganz so gut. Die Insel ist vor allem bei Spaniern sehr beliebt.
Vor der Wirtschaftskrise stellten sie hier traditionell rund die Hälfte der Urlauber. Was viele Deutsche nicht wissen: Auf Lanzarote gibt es viele helle Strände. Denis Garcia Rodriguez vom Fremdenverkehrsamt der Insel zufolge bestehen nur eine Handvoll der 70 Strände aus schwarzen Sand.

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Teneriffa: Teneriffa ist die größte der Kanarischen Inseln und damit nach Meinung vieler auch die abwechslungsreichste. "Da habe ich alles auf einer Insel", sagt Carmen Fernandez vom Spanischen Fremdenverkehrsamt. Im Grunde ist die Insel zweigeteilt: in Nord und Süd. Das zeigt sich zum Beispiel beim Klima, bei der Landschaft, aber auch beim Publikum. Im Süden ist vor allem klassischer Badeurlaub angesagt. "Baden, Sonne, Strand, Hotelresorts, Promenaden - aber sonst nicht mehr viel", beschreibt Manuel Morales diesen Teil der Insel. Im deutlich grüneren Norden gibt es kaum Sandstrände, dort ist Wandern angesagt. Einige Hotels haben sich auf Kuren spezialisiert. Dementsprechend ist auch das Durchschnittsalter deutlich höher als im Süden, wo sich die Familien mit Kindern tummeln. Auch die Temperaturen unterscheiden sich teilweise um bis zu fünf Grad zwischen Nord und Süd.

Überragt wird die Insel vom Teide, Spaniens höchstem Berg. Er ist für viele allein schon ein Grund, auf die Insel zu kommen. Im Nationalpark rund um den Berg kann man toll wandern. Die Anreise nach Teneriffa ist problemlos. Die Insel verfügt über zwei Flughäfen, wobei fast alle internationalen Flüge zum Flughafen im Süden führen. Seitdem die Straße in den Norden gut ausgebaut ist, dauert die Fahrt bis Puerto de la Cruz nur noch rund 40 Minuten.

Neben Wandern und Sonnenbaden bietet Teneriffa noch vieles mehr - Görrissen spricht deshalb auch von der "Insel mit Vollsortiment". In seinen Augen hat sie von allen Kanarischen Inseln am meisten zu bieten: mit Santa Cruz eine spannende Hauptstadt, mit dem Siam Parque und dem Loro Parque zwei besondere Freizeitparks, und Golfplätze. Fernandez hat einen besonderen Tipp: die Cueva del Viento - eine Lavahöhle, von der ein Teil zu besichtigen ist.

Gran Canaria: Bei Urlaubern aus Deutschland ist Gran Canaria die beliebteste Kanareninsel. Ähnlich wie Teneriffa ist auch Gran Canaria in Nord und Süd unterteilt. Das zeigt sich allein schon beim Klima, erläutert Fernando Arias Texeira vom Fremdenverkehrsamt der Insel:
Der Norden ist kühler und feuchter, hat dafür aber auch eine größere Vegetation. Der Süden ist trockener, wärmer und sonniger. Den deutschen Urlauber zieht es ganz klar in den Süden, nicht zuletzt wegen der dortigen Strände, allen voran bei Maspalomas.

Dank zahlreicher Apartments ist der Süden der Insel vor allem bei Familien sehr beliebt. Daneben zieht die Insel ein junges Partypublikum an, seit Jahren kommen auch Schwule und Lesben gerne hierher zum Urlaub. Der Norden dient meist nur für einen Ausflug - zum Beispiel in die Inselhauptstadt Las Palmas. "Die hat fast schon Großstadtcharakter wie Barcelona", sagt Morales. Texeira nennt vor allem die dortige Altstadt Vegueta-Triana und den Stadtstrand Las Canteras als Highlights. Im Inneren der Insel gibt es viel Natur, unter anderem 33 Naturschutzgebiete.

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La Palma: "Insel der Entschleunigung", nennt sie Görrissen. Wer keine Lust auf Massentourismus hat und nicht die ganze Zeit am Strand liegen möchte, kommt hierher. Wanderer lieben La Palma. Es gibt nur einige wenige größere Hotels, die Unterbringung erfolgt meist in kleinen Anlagen. Fernandez hat noch einen besonderen Tipp für Astronomen: das Observatorium am Roque de los Muchachos. Aufgrund der klaren Luft und des stabilen Wetters lassen sich von hier besonders gut die Sterne beobachten.

La Gomera: Anders als La Palma hat Gomera keinen eigenen Flughafen. Die Insel profitiert aber von ihrer Nähe zu Teneriffa. Von dort aus fahren Jetboote. Deshalb buchen einige Urlauber auch eine Kombination der beiden Inseln. Ähnlich wie Teneriffa gibt es auch auf Gomera tolle Golfplätze.

El Hierro: El Hierro ist die kleinste und ursprünglichste der Kanareninseln - und sicher auch die speziellste. Morales bezeichnet sie als "Aussteigerinsel". Unter anderem steht hier eines der kleinsten Hotels der Welt, es hat nur vier Zimmer. Die Seele baumeln lassen und wandern: Das geht gut auf El Hierro. Im Gegensatz zu La Palma sind die Berge jedoch deutlich niedriger. Auch Taucher kommen auf El Hierro auf ihre Kosten: Laut Fernandez gehört sie zu den zehn besten Tauchdestinationen der Welt.

(dpa)
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