Urlaub in Großbritannien Wales — das Land der Burgen und Küsten

Cardiff · Fast viermal so viele Schafe wie Einwohner, 641 Burgen und eine etwa 1200 Kilometer lange Küste: Wales, das grüne und hügelige Land im Westen von Großbritannien, hat seinen ganz eigenen Charme.

Mystisch und romantisch - so schön ist Wales
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Foto: shutterstock/Gail Johnson

Wer nach Wales reist, sollte drei Dinge wissen: 1. Ja, es könnte regnen, 2. Waschechte Waliser sollten keinesfalls als Engländer bezeichnet werden und 3. "Bitches" haben etwas mit Surfen zu tun. Werden diese drei Dinge beherzigt, sind nasse Füße und peinliche Missverständnisse so gut wie ausgeschlossen — und es bleibt Zeit, die weitläufigen Wiesen und schroffen Gebirge der keltischen Nation zu entdecken. Denn das von rund drei Millionen Menschen bewohnte Wales ist vor allem eines: grün.

Das Land nennt gleich mehrere "Areas of Outstandig Natural Beauty" (AONB), also "Regionen von außerordentlicher Schönheit", sein Eigen. Diese unter besonderem Schutz stehenden Landschaften sowie drei Nationalparks bieten Gelegenheit für eine Vielfalt an Aktivitäten. Rad- und Wandertouren, Reiten und Klettern sind nur einige Beispiele, wie die unberührte Natur in ihrem ganzen Ausmaß genossen werden kann. Gleichwohl ist es dabei wahrscheinlicher eines der etwa elf Millionen auf Wales lebenden Schafe zu treffen, als einem Einwohner zu begegnen.

König Artus und Magier Merlin

Herrschaftlich - diese Schlösser kann man mieten
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Wer besonders hoch hinaus möchte, erklimmt indes den Mount Snowdon. Der mit 1085 Meter höchste Berg von Wales wurde der Legende nach schon von König Artus bestiegen. Hoch oben auf dem Gipfel soll er einen Riesen namens Rhitta besiegt und begraben haben.

Ohnehin ist walisische Mythologie etwas Aufmerksamkeit wert. So wird angenommen, dass Carmarthen (walisisch: Caerfyrddin) der Geburtsort von Magier Merlin ist. Dieser soll in Höhlen unter den Ruinen von Dinefwr Castle mit Feen gelebt haben. Die Burg, die heute ganzjährig besichtigt werden kann, soll bereits im 10. Jahrhundert erbaut worden sein und liegt auf einem Bergrücken am Ufer des Flusses Tywi.

Neben Dinefwr Castle gibt es in Wales 640 weitere Burgen und Schlösser und damit mehr Burgen pro Quadratkilometer als irgendwo sonst auf der Welt. Die größte Festung des Landes, Caerphilly Castle, steht in Südwales und ist zwischen 1268 und 1271 entstanden. Sie gilt als gut erhalten und wird heute häufig als Veranstaltungsort genutzt.

Spuken soll es derweil im Bodelwyddan Castle im Norden des Landes. Unerklärliche Erscheinungen, der Geist eines Soldaten und mysteriöse Schattengestalten locken jedes Jahr zahlreiche neugierige Besucher an.

Gezeitenwellen und Seehundkolonien

Wer weniger Burgen und dafür lieber Strand und Meer sehen möchte, hat auf einer Länge von fast 1200 Kilometern Küste die Gelegenheit dazu. Ein besonderes Naturschauspiel hat die Steilküste im Pembrokeshire-Coast-Nationalpark zu bieten. Etwa alle 12,5 Stunden drückt sich eine Gezeitenwelle durch die Küste und der vorgelagerten Insel Ramsey hindurch. Diese so genannten "Bitches" sind vor allem bei Surfern und Kajakfahrern beliebt, die sich auf den Wellen tragen lassen.

Ruhiger ist es an den Sandstränden der Westküste, wo während des Sommers Seehunde und mit etwas Glück auch Delfine beobachtet werden können. Vor allem die Region Ceredigion ist für Wanderer und Radfahrer attraktiv, da Küste und Gebirge miteinander verschmelzen und der Weg vom schroffen Gestein zum feinen Sandstrand ein kurzer ist.

Vermeiden sollten Touristen jedoch, einen Waliser als Engländer zu bezeichnen. Denn das könnten die Bewohner des kleinen Landes selbst einem Besucher übel nehmen.

Weitere Infos unter www.visitwales.de.

(sgo)
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