Sri Lanka Sigiriya Rock - Das ist das achte Weltwunder der Antike

Düsseldorf · Es ist eine dieser großen tragischen Geschichten, welche die Felsenfestung Sigiriya hervorgebracht hat: Ein Sohn, völlig von der Macht verblendet, stürzt seinen Vater vom Thron. Doch bald ist er nur noch von Ängsten getrieben, flüchtet sich in den Dschungel und erbaut dort eine Festung. Heute gilt sie als das achte Weltwunder der Antike.

Sigiriya Rock - Das achte Weltwunder der Antike
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Rund 200 Kilometer von Sri Lankas Hauptstadt Colombo entfernt, liegt eine der wichtigsten Städtebauten des ersten Jahrhunderts: die Löwenfestung. Sie liegt auf einem Magmablock eines erodierten Vulkans, und ragt rund 200 Meter in den Himmel. Wer den Sigiriya Felsen erklimmen will, muss sich auf eine 90 minütige Wanderung einstellen. Der große Felsen ist durchzogen von abenteuerlichen Stufen, Bewässerungssystemen, Gärten und Höhlen.

Schon der Eingang verheißt eine majestätische Begegnung mit dem alten Ceylon: Besucher gehen unter anderem zwischen zwei riesigen Löwenpfoten hindurch. Der Überrest einer gigantischen Löwenstatue, nach der der Fels wohl auch benannt wurde. Insgesamt führt der Aufstieg über 1860 Stufen und diverse Wendeltreppen zum Gipfel des Berges. Doch bevor Touristen sich bei einem atemberaubenden Ausblick über die dichte Dschungellandschaft Sri Lanakas ausruhen können, steht eine Reise in die Vergangenheit des Landes.

Gebaut wurde die Festung von Kassapa I.. Er war der Sohne einer Konkubine und somit eigentlich nicht rechtmäßiger Anwärter auf den Thron. Anstatt sich mit seinem Schicksal abzufinden, tötete er seinen Vater und bestieg den Thron. Entweder aus Schuldgefühlen wegen seiner Tat, oder wegen einer wachsenden Angst vor möglichen Neidern auf die Krone, flüchtete Kassapa I. mit seiner Gefolgschaft in den Dschungel und ließ die Löwenfestung erbauen. Auf dem 200 Meter hohen Felsen sollte sie so imposant wirken, dass kein Angreifer es wagen würde, Kassapas Leben zu bedrohen.

Besucher können auf dem Weg zur Spitze des Felsens viele Gebilde sehen, die Macht und Stärke verkörpern sollen. So etwa die alten Fresken der sogenannten "Wolkenmädchen". Das sind 22 Bildnisse meist barbusiger junger Frauen. Ein restaurierter Überrest von ursprünglich 500 Gemälden, die himmlische Frauen darstellen, und den Felsenpalast so zu einem paradiesischen Ort machen sollten.

Von der Festung selbst sind heute nur noch die Grundmauern und einige Wassergräben rund um den Felsen erhalten. In Zisternen wurde Regenwasser aufgefangen, um die Bewohner des Löwenfelsen auch dann mit lebensnotwendigem Wasser zu versorgen, wenn er unter längerer Belagerung stehen würde. Außerdem können Besucher durch die Überreste der vielen Lustgärten der Palastanlage wandeln. Sie enthielten kleine Pavillons, Springbrunnen und religiöse Gebilde. Kassapa I., so heißt es, wollte sich hier fühlen wie ein Gott.

Allerdings halfen all die Mühen nichts. Nach nur 18 Jahren, wurde er von seinem jüngeren Bruder vom Thron gestürzt, und beging daraufhin Selbstmord.

Besucher aber, können die antiken Überreste einer paradiesischen Vision bis heute nachvollziehen. 1982 wurde Sigiriya von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt, manche nennen es sogar das achte Weltwunder.

(ham)
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