Entscheidung des Münchener Stadtrats Keine Bierpreisbremse auf dem Oktoberfest

München · Die Oktoberfest-Wirte können weiter den Preis für die Maß Bier selbst bestimmen. Nach einer heftigen Debatte ist die von Wiesnchef Josef Schmid (CSU) geplante Bierpreisbremse vom Münchner Stadtrat kassiert worden.

 Gäste auf dem Münchener Oktoberfest 2016 (Archivfoto).

Gäste auf dem Münchener Oktoberfest 2016 (Archivfoto).

Foto: dpa

Schmid hatte vorgeschlagen, den Bierpreis für drei Jahre bei 10,70 Euro zu deckeln, dem Höchstpreis des Vorjahres. Auch dem Vorschlag für einen zusätzlichen Tag zur Verlängerung des Volksfestes verweigerten die Stadträte ihre Zustimmung.

In der Stadtratsdebatte stieß Schmid von Beginn an auf erheblichen Gegenwind fast aller Parteien. Mehrere Redner warfen dem Wiesnchef vor, er habe seine Vorschläge im Alleingang ausgetüftelt - und nicht im Gespräch mit den anderen Fraktionen. "Bierpreisbremse - das geht mit uns auf gar keinen Fall", sagte Lydia Dietrich von den Grünen/Rosa Liste. Es sei logisch, dass dann andere Getränke und Essen teurer würden. Und das sei nicht familienfreundlich.

Der frühere Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) warf seinem Namensvetter Populismus vor. Selbst wenn der Bierpreis um 50 Cent steige, habe "ein Kampftrinker, der zehn Maß schafft, einen Preisnachteil von fünf Euro. Da hält sich mein Mitleid in Grenzen."

Sämtliche Vorschläge Schmids gehörten zu einem geplanten Paket von Maßnahmen, bei dem es um die Finanzierung zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen wegen der Terrorgefahr geht. Das kostet insgesamt gut fünf Millionen Euro. Schmids Argument: Um zu verhindern, dass die Wirte ihre erhöhten Ausgaben aufgrund der Umsatzpacht auf die Gäste umlegen, brauche es die Bierpreisbremse. Um den Wirten wiederum als Ausgleich zusätzliche Umsätze zu ermöglichen, sollte es nach dem Willen des CSU-Politikers den Zusatztag geben.

(kess/dpa)
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