Kreuzfahrten Kreuzfahren geht auch billig

Düsseldorf (rpo). Kreuzfahrten – damit verbinden wir gemeinhin luxuriöse Dampfer, die ihre Passagiere an die schönsten Orte der Welt bringen. Dazu ein schönes "Captain´s Dinner" und schicke Stewards in blütenweißen Uniformen. Es hatte schon immer etwas Elitäres und Außergewöhnliches, mit dem Kreuzfahrtschiff über die Meere zu schippern. Bisher.

Düsseldorf (rpo). Kreuzfahrten — damit verbinden wir gemeinhin luxuriöse Dampfer, die ihre Passagiere an die schönsten Orte der Welt bringen. Dazu ein schönes "Captain´s Dinner" und schicke Stewards in blütenweißen Uniformen. Es hatte schon immer etwas Elitäres und Außergewöhnliches, mit dem Kreuzfahrtschiff über die Meere zu schippern. Bisher.

Denn jetzt kommt "easycruise" aus England. Gut, in England ist vieles etwas anders. Das fängt mit der Insellage an und endet mit dem Linksverkehr. Doch nun haben die Engländer, ohne deren Seefahrertradition die Geschichte der Passagierschifffahrt vollkommen anders verlaufen wäre, mit "easycruise" etwas völlig Neues geschaffen: die Billig-Kreuzfahrt. Stelios Haji-Ioannou, 38-jähriger Brite mit griechischen Wurzeln, der seinen Mitmenschen neben einer Billig-Fluglinie (easyjet) 14 andere äußerst preiswerte Produkte (easyhotel, easycar) bescherte, hat das Meer für sich entdeckt.

Unter dem Namen "easycruise" ermöglicht er einem vorwiegend jungen Publikum Kreuzfahrten zu Dumpingpreisen. Einmal Nizza-Cannes-St. Tropez und Monaco für nur 75 Euro. Ganz nach dem eigenen Firmenmotto: Preiswert, einfach und — angelehnt an den Firmenschriftzug — orangefarben. Und so funktioniert es: Ein Billig-Kreuzfahrtschiff mit 86 Kabinen für 170 Passagiere fährt bis Ende Oktober jede Woche immer die gleiche Strecke an der französischen und italienischen Riviera (Nizza-Cannes-St.Tropez-Monaco-Genua-Portofino-Imperia-Nizza).

Spartanisches Interieur

Die Passagiere sollten jedoch keinen besonderen Komfort an Bord erwarten. Aus allen Ecken leuchtet das Orange der "easy"-Unternehmenskette, und die normalen Kabinen bieten nur das Allernötigste: Doppelbetten, ein kleiner Schrank und eine Badezimmerkabine. Alles ohne Fenster. Neben 75 Zweierzimmern bietet die Easycruise One, wie das bisher einzige Schiff der britischen Flotte heißt, noch sieben Viererkabinen sowie vier ein wenig komfortablere Suiten. Die Größe der Kabinen startet bei zehn Quadrametern, nichts für klaustrophobische Gäste.

Für das Zielpublikum von "easycruise" ist dies jedoch offentsichtlich kein Problem. Laut Unternehmensangaben bewegt sich die Zielgruppe in einem Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Und ebenso definitiv zielt "easycruise" gerade auf diejenigen, die niemals eine normale Kreuzfahrt buchen würden. Denn das orange Unternehmen ist nicht nur billig, es hat auch mit der Idee von der klassischen Passagierschifffahrt so gut wie gar nichts mehr zu tun.

Buchung über das Internet

Das beginnt schon mit der Buchung. Wie bei Billig-Airlines üblich, erfolgt diese ausschließlich über das Internet. An Bord zahlt der Passagier dann nur den Zimmerservice und seine Verpflegung extra. Dadurch halten sich die Kosten für jeden einzelnen Gast stark in Grenzen. Ganz wie es die vorwiegend junge Klientel wünscht. Allerdings sollten die Passagiere nichts gegen "Oranje" haben. Denn mit easycruise reisen, heißt in orange reisen. Die Innen- und Außenwände sind orange, ebenso die Bekleidung der Crew und das Bad in der Kabine. Eine Farbe, die ankommt: "easycruise" hat den Nerv der jungen, vorwiegend britischen Urlauber getroffen und expandiert. Ab diesem Winter wird neben dem Mittelmeer auch die Karibik befahren. Ganz wie es sich für eine Kreuzfahrt gehört. Auch wenn diese etwas anders ist.

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