Mein Schiff 4 Familien übernehmen das Kommando

Eltern und ihre Kinder sind schon länger in den Fokus der Reedereien gerückt. Tui Cruises hat das Konzept auf der Mein Schiff 4 weiter ausgearbeitet. Für den Nachwuchs gibt es vier verschiedenen Bereiche, die nach Alter gestaffelt sind.

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Foto: dpa, zeh

Langsam werden die Kinder nervös. Immer öfter schielen sie durch das gläserne Bullauge an der Eingangstür. "Wisst ihr denn, wer jetzt gleich kommt?", fragt Erzieherin Eva Wellner die zwölf Kinder, die es kaum noch auf ihren Plätzen im Sitzkreis hält. Natürlich. Alle wissen, wer gleich kommt. "Capt'n Shaaaaarky", kreischt die vierjährige Maja durch den Kids Club der Mein Schiff 4. Dann geht endlich die Tür auf, und ein Mitarbeiter stelzt in einem beinahe zwei Meter großen Piraten-Kostüm herein. In Sekundenschnelle haben die Kleinen das Maskottchen von Tui Cruises umzingelt - und lassen es so schnell nicht wieder von der "Insel der Seeräuber" fliehen.

Die Zeiten, in denen sich auf Kreuzfahrtschiffen vor allem ältere Herren im Smoking beim Captain's Dinner die Hände schüttelten, sind vorbei. Familien mit Kindern übernehmen das Kommando auf den Weltmeeren. Reedereien wie Tui Cruises konzipieren ganze Schiffe nach den Bedürfnissen der neuen Zielgruppe - so wie das jüngste Flottenmitglied Mein Schiff 4. Krabbelraum, Fußballcamp, Playstation-Turnier: Für den Nachwuchs gibt es zig Möglichkeiten, sich an Bord die Zeit zu vertreiben. Und den Eltern dadurch die eine oder andere freie Minute zu ermöglichen.

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"In den Sommerferien haben wir 400 bis 500 Kinder an Bord", berichtet Miriam Schwender, die unter anderem für den Kids Club zuständig ist. Die Besonderheit liegt darin, dass für jede Altersstufe individuelle Konzepte mit eigenen Räumen entwickelt wurden. Die Kleinsten spielen mit ihren Eltern im "Nest". Dort gibt es einen großen Spielteppich, Bobbycars, Holzspielzeug und eine Wickelunterlage. Ab drei Jahren können die jungen Passagiere den Kids Club besuchen. Wer zu alt ist, um auf der "Insel der Seeräuber" zu spielen, der kommt im Amphitheater unter. "Dort haben wir eine eigene Bühne, auf der wir Tänze einstudieren, oder wir machen einen Kinoabend mit Popcorn und Übernachtung", sagt Schwender. Für Jugendliche bis 15 Jahre ist die Teens Lounge "Sturmfrei" mit DJ-Pult und Playstation-Ecke Anlaufstelle. "Manche Kinder dürfen zu Hause keine Videospiele spielen, bei uns an Bord machen die Eltern dann eine Ausnahme."

In einer Ecke des Kids Clubs sitzt Viola Hess, die Mutter von Maja und ihrer kleinen Schwester Kira. "Die beiden haben mich schon längst vergessen", sagt sie mit gespielter Entrüstung. Da Kira erst zweieinhalb Jahre alt ist, muss die Mutter da bleiben. Im Hintergrund probieren ihre Kinder gerade mit "Capt'n Sharky" ihre Rettungswesten an. "Hier lernen sie ganz spielerisch, was sie im Notfall tun müssen", beschreibt die Heidelbergerin die Übung. Hess war schon auf der Mein Schiff 1 und 2, "aber das hier ist etwas anderes. Hier gibt es ja alles." Besonders haben es ihre Töchter auf die Eis-Bar auf Deck zwölf abgesehen. Den ganzen Tag über warten dort dicke Eiskugeln - mit Nüssen, Smarties und Schokosoße können die Kinder selber garnieren. Im Buffet-Restaurant "Anckelmannsplatz" hat der Nachwuchs eine eigene Theke mit Chicken Nuggets, Pommes und Würstchen. Aus Melonen schnitzen die Mitarbeiter des Schiffs lustige Figuren, die neben dem Essen stehen. "Besonders gut ist das ,Tag & Nacht'-Bistro. Da bekommt man rund um die Uhr Pasta, Currywurst oder andere Kleinigkeiten. Mit den Kindern klappen die Essenszeiten ja nicht immer", erzählt Hess.

Drei Erzieher arbeiten im Kids Club, in der Ferienzeit kommen zehn Helfer dazu. Am Firmensitz von Tui Cruises in Hamburg werden die Regeln für die Kinder erarbeitet. "Bei uns gibt es kein Eis vor dem Frühstück und keine Cola", sagt Erzieherin Wellner. Auch das auf dem Schiff wichtige Desinfizieren der Hände wird geübt. "So gut, dass die Kinder sich an jedem Spender die Hände säubern", erzählt Wellner.

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Foto: Phoenix Reisen

Wahrscheinlich würden es Eltern und Kinder sogar schaffen, sich den ganzen Tag auf den 14 Decks gar nicht zu begegnen - einfach, weil alle paar Meter etwas Neues angeboten wird. Während die Erwachsenen in der größten finnischen Sauna auf den Weltmeeren ausspannen, entwerfen die Kleinen ihre eigene Zeitung "Flaschenpost". Es gibt auch Angebote für die ganze Familie: Malkurse, einen Grillabend mit eigenem Koch oder Naturfilme im Klanghaus. Und spätestens am Abend ist in einer der Familienkabinen ein Wiedersehen garantiert.

Maja und Kira sind mittlerweile Profis, was das Anlegen der Schwimmweste angeht. Jetzt stehen sie beide freudestrahlend neben Capt'n Sharky für ein Erinnerungsfoto. Nach langem Überlegen ist Mutter Viola Hess dann doch noch ein Kritikpunkt eingefallen. "Hier an Bord gibt es gar keine ,Capt'n Sharky'-Puppe zu kaufen. Wir haben unsere extra zu Hause gelassen."

Die Redaktion wurde von Tui Cruises zu der Pressereise eingeladen.

(RP)
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