Kreuzfahrt der besonderen Art Jungfernfahrt der "Titanic II" verschoben

Düsseldorf · Der Milliardär Clive Palmer gab 2013 bekannt, eine zweite Titanic bauen zu lassen. Es sollte eine exakte Kopie des Originals werden, und so neben dem Kreuzfahrtvergnügen auch eine Zeitreise ins 20. Jahrhundert ermöglichen. Das legendäre Schiff wird allerdings später als geplant in See stechen.

Die Titanic II soll bald die Weltmeere befahren
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Die Titanic II soll bald die Weltmeere befahren

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Über 100 Jahre ist der Untergang der Titanic nun her, doch ihr dramatischer Untergang fasziniert bis heute. In seinen Bann zieht jedoch nicht nur das schreckliche Ereignis der Nacht vom 14. April 1912, sondern spätestens seit James Cameron`s Hollywood-Streifen "Titanic", auch das Innenleben des Schiffes: die elegante Ausstattung aus dem frühen 19. Jahrhundert, die alten Gesellschaftsstrukturen, Kleider und Sitten.

Den Luxus und die Umstände aus dem frühen 20. Jahrhundert erlebbar zu machen, hat sich der australische Milliardär Clive Palmer zum Ziel gemacht. Im Februar 2013 erklärte er, dass er das Traumschiff originalgetreu nachbauen wolle, und zwar mit allem was dazu gehört: Wie schon vor 100 Jahren sollen sich die Passagiere verschiedener Klassen auf dem Ozean-Riesen nicht untereinander mischen dürfen. Den Gästen wird typische Kleidung aus dem Jahr 1912 gestellt, in denen sie dann auf dem Oberdeck spazieren, sich gepflegt im Salon unterhalten oder zu irischer Geigenmusik tanzen können. Wie die Original-Titanic, soll die Titanic II über 840 Zimmer und neun Decks verfügen - Himmelbetten in der ersten Klasse und Pritschen in der dritten Klasse inklusive. Handys werden untersagt. Eine Internetverbindungen soll es nicht geben.

Angesetzt war die Jungfernfahrt der "Titanic II" für das Jahr 2016. Diese wird sich jedoch um zwei Jahre verzögern. Das gab Palmer, der auch Vorsitzender der federführenden Blue Star Reederei ist, auf einer Pressekonferenz in Schanghai bekannt. Genau Gründe nannte er nicht. Erst im September 2013 hatten erste Modelltests der Titanic II in Hamburg statt gefunden. Dabei wurde ein kleiner Holznachbau des Schiffes verschiedenen Prüfungen unterzogen, darunter auch Geschwindigkeits- und Krafttests. Die echte Titanic II soll nun 2018 aus ihrem Hafen in China laufen.

Klimaanlagen und stabilerer Rumpf

Einige Unterschiede wird es dann aber doch geben: Sie soll das Schiff über Klimaanlagen und modernste Satellitennavigation verfügen. Ein weiterer Unterschied zum Unglücksdampfer ist der um vier Meter verbreiterte und angeblich stabilere Rumpf. Außerdem hat die Betreibergesellschaft für den neue Luxusdampfer 18 Rettungsboote eingeplant, die im Ernstfall mehr als 3000 Menschen aufnehmen sollen. Die Original-"Titanic" war 1912 bei ihrer Jungfernfahrt von Southhampton nach New York mit einem Eisberg kollidiert und gesunken. Rund 1500 Menschen kamen dabei ums Leben.

Mit der "Titanic II" wolle Palmer eine neue Flotte an Luxuslinern begründen, hieß es, als der Milliardär die ersten Details 2013 bekannt gab. Außerdem wolle er die Fahrt der Titanic nach New York zu ende bringen. Die geschätzten Kosten für die Neuauflage des Luxusdampfers beliefen sich damals auf 280 Millionen US-Dollar.

(ham)
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